Ich weiß, ich bin etwas spät dran. Immerhin sind wir bereits in der zweiten Januarhälfte. Dennoch möchte ich auf meinen Rückblick auf das vergangene Reisejahr nicht verzichten. Letztes Jahr habe ich meine Erlebnisse eingeteilt in Glücksmomente und Schönheitsfehler. Diesmal müsste ich mich schon sehr bemühen, um Schönheitsfehler auszumachen. 2018 war nicht nur reisetechnisch ein tolles Jahr. Und deshalb möchte ich meinen Reisemomente 2018 ganz einfach in chronologischer Form zusammenfassen. Gleichzeitig nehme ich mit diesem Beitrag wiederum an der Fotoparade von Michael (Erkundediewelt) teil.
Reisemomente 2018
Januar
Jetzt beim Schreiben fällt mir auf, dass 2018 genauso begonnen hat, wie es aufgehört hat: kalt und mit viel Regen. Mit der Reise nach Jordanien habe ich mir einen langersehnten Traum erfüllt. Ausgerechnet an Silvester und Neujahr in Petra schlug das Wetter ziemliche Kapriolen. Nichtsdestotrotz war Jordanien mit seinen Kulturdenkmälern, dem Wadi Rum und dem Toten Meer ein eindrückliches Erlebnis.
Das Bild ist eines von unendlich vielen, die ich an diesem Abend geschossen habe. Im Minutentakt änderte der Himmel seine Farben. Sonnenuntergänge zählen neben Palmen und Stränden wahrscheinlich zu den größten fotografischen Klischees überhaupt. Dennoch finde ich, dass dieses Symbol wunderbar zum Neuanfang des Jahres passt.
Februar
Januar und Februar verbringe ich gerne in der Schweiz und genieße den Winter. Ein kleiner Ausflug führte mich gleich zu Beginn des Monats auf den Bürgenstock. Danach zog es mich zum Langlaufen inklusive Wellness ins Allgäu nach Balderschwang. In Kombination mit einer Konferenz verbrachte ich ein winterlich kaltes Wochenende in Prag. Ein Highlight dabei war die Taste of Prague Foodtour.
An einem Morgen bin ich früh aufgestanden, um den Sonnenaufgang an der Karlsbrücke zu fotografieren. Ich hatte riesiges Glück und erlebte das Prager Wahrzeichen ohne Nebel und mit wenig Besuchern. Es war allerdings bitterkalt. Und da Sonnenauf- und -untergänge zu ähnlich sind, wähle ich für den Februar ein Foto, das unter der Karlsbrücke an der Čertovka entstanden ist.
März
Ende März ging es nach Thailand. Dort segelte ich für eine Woche lang durch die Andamanensee, von Phuket über Kho Phi Phi, Ko Lanta, Ko Mook, die damals noch nicht gesperrte Maya Bay und Ko Hong.
Diese etwas wackelige Terrasse findet man beim Koyao-Seafood-Restaurant am Charlie Beach. Hier scheint im Vergleich zu den anderen zum Teil sehr touristischen Inseln die Zeit stehengeblieben zu sein. Ich mochte das bunt zusammengewürfelte Inventar und die chillige Atmosphäre in der Strandbar.
April
Im Anschluss an meinen Segeltörn verbrachte ich wieder einmal einige Tage in der pulsierenden Metropole Bangkok, wo ich vor allem kulinarisch unterwegs war. Danach reisete ich noch über Atthuaya in den Norden nach Chiang Rai und Chiang Mai.
Der Wat Rong Khun ist kein richtiger und schon gar kein historischer Tempel, sondern eine private Kunstausstellung. Man schreitet sozusagen von der Hölle in den Himmel. Die Anlage wurde beim Erdbeben 2014 beschädigt, aber wieder restauriert. Als ich vor dem Gebäude stand, kam ich aus dem Staunen kaum heraus.
Mai
Meinen Geburtstag Anfang Mai verbrachte in Dubrovnik. Und was wäre ein Reisejahr ohne einen Besuch in meinem Herzensland, Griechenland. Dieses Mal reiste ich nach einem kurzen Zwischenstopp in Athen auf die beiden ruhigen und wunderschönen Kykladeninseln Folegandros und Milos.
Einer meiner besten Reisemomente 2018 war mit Sicherheit der Aufenthalt in einem Bootshaus im kleinen Fischerörtchen Klima. In der Vorsaison ist es dort zwar etwas einsam, der Ort hat aber etwas Magisches. Das Meer reicht bis an die Häuser, sodass man schon einmal nasse Füße bekommt.
Juni
Im Juni machte ich einige Ausflüge in der Schweiz, unter anderem an den Genfersee und ins Berner Oberland. Mit einer Freundin, die ich 2017 in Kirgistan kennenlernen durfte, radelte ich durch Köln.
Das Weinbaugebiet Lavaux zählt für mich zu den schönsten Regionen der Schweiz. Hier kann man wunderbar durch die Weinberge wandern und trifft immer wieder auf offene Keller wie hier an dieser schönen Terrasse in St. Saphorin.
Juli
Wenn das Wetter so toll ist wie im Sommer 2018, ist es auch in der Schweiz wunderschön. Und so genoss ich den Juli sowohl in der Zentralschweiz als auch im Tessin. Nicht minder schön war das Wetter bei meinem Ausflug ins britische Seebad Brighton.
Was Fotoparaden so schwierig macht, ist die Tatsache, dass man zwar Hunderte von Fotos hat, aber kaum eines, das zur geforderten Kategorie passt. Als «abstrakt» geht neben dem Atomium eigentlich nur dieses Bild der Aussichtskanzel des Aussichtsturm i360 in Brighton durch.
August
Der August führte mich zum Wandern nach Armenien und Gerogien, zwei Nachbarländer, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In den Bergen Armeniens ist man weitestgehend alleine unterwegs. Georgien ist touristischer. Hier habe ich mich vor allem in die Hauptstadt Tbilisi und in die Küche verliebt. Getrübt war die Reise nur durch ein Gepäckdesaster. Wandernd war ich danach auch noch in der Schweiz unterwegs.
Die Anreise mit alten russischen Militärjeeps zum Ughtasar-See war eine krasse Sache (nur fotografisch schwer festzuhalten). Die Gebirgslandschaft rund um den See ist einfach nur atemberaubend schön und einer meiner ganz speziellen Reisemomente 2018.
September
Im September reiste ich mit dem Flixbus nach Ljubljana. Das war noch vor dem Unfall mit Todesopfern in Zürich und den vielen Zwischenfällen mit Chauffeuren, die am Steuer mit dem Handy spielen. Auch ich hatte den Eindruck, dass die Fahrer völlig übermüdet und unkonzentriert waren. Besonders sicher fühlte ich mich nicht. Eine wirkliche Alternative zum Fliegen ist der Fernbus so leider nicht.
Das alternative Kulturzentrum Metelkova ist sicherlich etwas krass: Graffitis, Skulpturen, Performances und Konzerte.
Oktober
Weitere Städtereisen standen im Oktober am Programm. Die Route durch Belgien führte mich über Gent und Antwerpen nach Brüssel. Alle Städte haben mich sehr positiv überrascht, wobei mir Gent mit Abstand am besten gefallen hat. Bereits ein Wochenende später machte ich mich nochmals auf, um Bergamo in der Lombardei zu erkunden. Ende des Monats war es immer noch warm genug, um Wanderungen in die Schweizer Berge zu unternehmen und dort in der Sonne zu liegen.
Ziegelrot präsentiert sich das Museum aan de Stroom. Ihm habe ich den Vorzug gegenüber drei anderen Bildern (Geländer im Burgturm Laibach, Treppe im Inneren des Atomiums und einem Supermarkt in Fortuna in Costa Rica) gegeben. Rot scheint mich nicht zu inspirieren.
November
Anfang November machte ich einen kurzen Abstecher nach Österreich. Die zweite längere Fernreise stand Mitte des Monats auf dem Programm und führte mich nach Zentralamerika. Nach vielen Reisen durch Südostasien in den vergangenen Jahren, hatte ich ganz vergessen, wie wohl ich mich dort fühle. Ich startete mit einer Woche Segeln in Guna Yala, den San Blas Inseln, und reiste dann weiter nach San José in Costa Rica. Von dort aus ging es per Mountainbike zurück nach Panama City.
Unter unzähligen Bildern mit Aussicht auf Städte, Natur und wunderbare Landschaften, habe ich mich bei dieser Kategorie für ein klassisches Palmenstrand-Bild entschieden.
Dezember
Die ersten Tag im Dezember verbrachte ich ebenfalls noch radelnd. Die gesamten drei Wochen könnte ich auch als sentimentale Reisemomente 2018 bezeichnen. Weihnachten zog es mich dann wiederum nach Österreich. Den Jahreswechsel feierte ich in Salzburg. Danach führte die erste kleine Reise 2019 nach Český Krumlov.
Da ich normalerweise keine Tiere fotografiere, war dies die schwierigste Kategorie für mich. Zur Auswahl standen eine Möwe vor dem Pier in Brighton, eine Kuh in den Schweizer Alpen, ein Ara, zwei Frösche, ein Kolibri, eine grüne Schlange, ein Iguana und eben dieses Dreifingerfaultier, das eine richtige Show für uns abgezogen hat.
Schönstes Foto
Jetzt fehlt nur noch das schönste Bild meiner Reisemomente 2018 – auf diese Kategorie vergesse ich fast immer. Wie üblich ist dies bei mir nicht das technisch oder fotografisch beste Foto, sondern das emotionalste, mit dem ich die intensivsten Erinnerungen verbinde und somit meine Reisemomente am besten einfängt.
Mit diesem Bild und mit diesem Sonnenuntergang schließt sich der Kreis. Es steht im wahrsten Sinne des Wortes für Abschiednehmen.
Beiträge anderer Teilnehmer/innen
Die Teilnehmer der Fotoparade sind treue Seelen. Hier begegnet man vielen Bekannten. Da ich mich jedes Mal auf viele qualitativ hochwertige Bilder freue, macht es auch Spaß, die verschiedenen Blogartikel durchzuklicken. Diesmal gehören zu meinen Favoriten:
- Lostintravel
- Genussbummler
- Christine unterwegs
- Nat Worldwild
- Barfuss im Sand
- Imprintmytravel (besonders die tierischen Momente)
- Gailtalontour
Carola ist eine passionierte Teilzeitnomadin, verbindet Vollzeitberuf mit Reiselust. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola.
Seit 2016 schreibt sie authentische Reiseberichte über einzigartige Erlebnisse, gibt praktische Tipps und will andere inspirieren, die Welt zu entdecken.
Hi Carola, hab deinen Blog über die Fotoparade 2019 entdeckt (an dessen Beitrag wir noch arbeiten) und mich gleich ein bisschen durchgeklickt. Sehr schöne Seite hast du hier. 🙂 Danke für die Verlinkung – dein Betrag ist ein Fixpunkt für uns. lg daniel
Vielen Dank für die lobenden Worte. Dann bin ich mal gespannt, welche Bilder du 2019 präsentieren wirst.
Liebe Grüße
Carola