Die Hauptstadt Portugals gehört seit Jahren völlig zu Recht zu den Trenddestinationen in Europa. Lissabon verzeichnet jeweils Übernachtungszuwächse im zweistelligen Bereich. Die Stadt erstreckt sich stolz über sieben Hügel. Sie bietet atemberaubende Panoramablicke, historische Tramlinien und Aufzüge, kulinarische Köstlichkeiten und ist ein Schatzkästchen voller kultureller und historischer Juwelen. Lisboa ist eine Mischung aus traditionellem Charme und modernem Flair.
Vier Tage, fünf Highlights
Ganze vier Tage in der Stadt am Tejo liegen vor uns. Ich freue mich riesig, schließlich liegt mein letzter Besuch schon ein Weilchen zurück. Genau genommen war er noch vor der Expo 98. Seither hat sich vieles verändert, manches zum Guten, anderes eher zum Schlechten.
Leider ist der Start etwas holprig. Denn TAP Portugal bringt uns zwar einigermaßen pünktlich hin, nicht aber unser Gepäck. Das ist einer jener Momente, in denen ich bereue, für einmal nicht nur mit Handgepäck gereist zu sein. Aber schließlich will frau gerüstet sein, falls sie dem Shoppingwahn verfällt (die Schuhgeschäfte …). Naja, es gibt Schlimmeres. Und so können wir nur hoffen, dass das neue Jahr in Lissabon besser beginnt als das alte aufhört. Unsere gute Laune lassen wir uns dadurch nicht nehmen und planen unsere Besuche bei den Sehenswürdigkeiten Lissabons.
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Highlight 1: Miradouros, die bekanntesten Aussichtspunkte
Lissabon ist auf sieben Hügeln erbaut. Entsprechend gibt es auch ganz viele Möglichkeiten, die Aussicht über die Stadt, ihre Stadtviertel und Plätze bis hin zum Tejo zu genießen.
Für einen ersten Überblick und zur Orientierung in der Unterstadt bietet sich die Terrasse des Elevadors Santa Justa an. Vor hier aus siehst du die geraden Straßen der Baixa bis hin zum Tejo, den Rossio Platz und die umliegenden Hügel.
Besonders schön finde ich den Miradouro de Santa Luzia. Jetzt im Winter kann man nur erahnen, wie idyllisch es hier an lauen Sommerabenden unter der Pergola sein könnte. Unvergesslich ist die Aussicht vom Miradouro Largo das Portas do Sol hoch über dem Gewirr der Treppen und Gassen der Alfama. Auch vom Castelo de São Jorge genießt du herrliche Ausblicke auf sie Stadt.
Möchte man noch einen anderen Blickwinkel auf die Stadt, erklimmt man den Miradouro Sao Pedro de Alcántara im Bairro Alto, gleich neben der oberen Haltestelle des Elevador da Glória oder den Miradouro da Senhora do Monte.
Highlight 2: Tram 28 und die Elevadores und Ascensores
Die historische Straßenbahn
Was wäre ein Besuch ohne eine Fahrt mit der historischen Lissabonner Straßenbahn Nr. 28. Die Linie 28 ist die längste in der Stadt und bietet eigentlich die perfekte Rundfahrt für Touristen. Eigentlich, weil die Tram 28 schon lange kein Geheimtipp mehr ist und ständig brechend voll ist. Beginnend am Largo Martim Moniz (es lohnt sich früh aufzustehen, da die Tram immer sehr voll ist und die Schlangen an der Wartestelle lang sind) rattert der alte Wagen hinauf durch den Stadtteil Graça bis zum Kloster São Vicente de Fora und dann wieder bergab durch die engen Gassen der Alfama.
Vorbei an der Kathedrale geht es in die Baixa und weiter durch Chiado ins Bairro Alto. Endstation ist beim Cemitério dos Prazeres. Ich selbst habe ein Faible für Friedhöfe und bin begeistert von den kunstvollen Grabstätten. Die Grabmäler gleichen kleinen Palästen in einer parkähnlichen Landschaft. Ein Besuch lohnt sich, auch wenn du mit Friedhöfen nichts am Hut hast. Bequem ist die Fahrt mit der alten Straßenbahn nicht, dennoch handelt es sich um ein einzigartiges Erlebnis.
Elevadores und Ascensores
Eine andere Art die Hügel der Stadt zu erklimmen oder die Miradouros zu erreichen, sind die verschiedenen Elevadores und Ascensores. Am berühmten Elevador de Santa Justa, der die Unter- mit der Oberstadt verbindet, kommt wohl niemand vorbei. Fast noch stimmungsvoller sind die Standseilbahnen, der Ascensor da Glória, der Ascensor do Lavra und mein Favorit, der Ascensor da Bica. Alle Aufzüge kannst du mit der Tageskarte für Metro/Carris nutzen.
Highlight 3: Belém
Sehenswürdigkeiten
Lisboa hat auch sehenswerte Vororte. In Belém befinden sich mit dem Hieronymuskloster, dem Torre de Belém und dem Padrão dos Descobrimentos, dem Denkmal der portugiesischen Seefahrer, einige bedeutende Sehenswürdigkeiten. Entlang des Tejo-Ufers kommt tatsächlich so etwas wie Seefahrer- und Entdeckerstimmung auf. Es ist durchaus interessant, die Vororte zu entdecken und sich mit der Geschichte der Seefahrer auseinanderzusetzen.
Naschkatzen kommen wegen der Pastéis de Belém, einem kleinen Blätterteigtörtchen mit Puddingfüllung. Pastel de Nata, wie sie auch bezeichnet werden, gehören zu den beliebtesten Süßspeisen in Portugal und sind immer und überall erhältlich. Das Original gibt es in der Pastelaria «Fábrica dos Pastéis de Belém». Wir haben Glück und müssen für die kleinen Köstlichkeiten überhaupt nicht anstehen. In einem Park vor den schönen Fassaden und Häusern in Belém verspeisen wir die süße Sünde.
Highlight 4: Brunch im Palacete do Chafariz D’El Rei
In ganz Portugal kann man exzellent essen und auch in der Hauptstadt gibt es kulinarisch einiges zu entdecken. Wer sich etwas Besonderes gönnen möchte, sollte am Wochenende zum Brunch in den Salão de Chá des Palacete do Chafariz D’El Rei (unbedingt rechtzeitig reservieren), einem der besten Hotels. Das Angebot ist reichhaltig und gut, für 19 Euro kann man sich hier den Bauch richtig vollschlagen. Noch viel eindrücklicher sind aber die Räumlichkeiten des Hotels am Rande der Alfama selbst: Stuckdecken, Buntglasfenster, barocke Möbel und edles Geschirr. Sie zeugen von seiner langen Geschichte.
Tiqets: Orte und Aktivitäten in Lissabon [Werbung, Affiliate-Link]
Highlight 5: Park der Nationen
Die Gelände ehemaliger Weltausstellungen haben oftmals etwas Trostloses an sich. Im Gegensatz zum ehemaligen Gelände in Sevilla ist das moderne Viertel am Ufer des Tejo nicht dem Verfall preisgegeben, sondern wächst weiter. Bereits der Bahnhof Oriente mit seiner filigranen Dachkonstruktion ist sehenswert. Entlang des Geländes über dem Tejo fährt eine Seilbahn bis hin zum Vasco da Gama Turm, von wo aus du einen tollen Blick auf die über 17 Kilomenter lange Ponte Vasco da Gama hat. Außerdem befindet sich hier das berühmte Ozeanium.
Silvester in Lissabon …
Wenn du Silvester in Lissabon verbringst, erwartet dich eine unvergessliche Nacht in einer der lebendigsten Städte Europas. Die Stadt verwandelt sich in eine riesige Partyzone, mit Feiern, die von den geschichtsträchtigen Plätzen bis in die trendigen Viertel reichen. Ein Muss ist das Feuerwerk am Praça do Comércio, das den Himmel über dem Tejo in ein spektakuläres Farbenmeer taucht.
Warum nicht beim «A Ginjinha» in die Silvesternacht starten. Die hübsche Bar mit dem winzigen Schankraum ist eine Institution. Das Geschäft läuft von morgens bis spät abends, auch am Silvestertag. Zu trinken gibt es ausschließlich den traditionellen Likör aus Sauerkirschen, den Ginja.
Danach empfehle ich einen Abstecher ins Mekka des Nachtlebens, ins Bairro Alto. Das Bairro Alto ist das Kneipen- und Szeneviertel, tagsüber unscheinbar, nachts erwacht es zum Leben. Im Bairro Alto und im Viertel Cais do Sodré pulsiert das Leben – hier findest du unzählige Bars und Clubs, die bis in die frühen Morgenstunden geöffnet sind. Für einen etwas ruhigeren Jahreswechsel bietet sich das Viertel Belém an, wo du bei einem Glas Vinho Verde und traditionellen Petiscos (portugiesischen Tapas) das alte Jahr ausklingen lassen kannst.
Am 1. Januar beginnst du das neue Jahr am besten ganz entspannt. Viele Touristen nutzen den Tag für einen Spaziergang entlang der malerischen Promenaden oder durch die charmanten Gassen der Alfama. Kulturell Interessierte können das Jahr mit einem Besuch in einem der vielen Museen starten – viele haben auch am Neujahrstag geöffnet. Lissabon am Jahreswechsel bietet dir die perfekte Balance aus lebhafter Feier und entspanntem Genuss – ein Erlebnis, das du nicht verpassen solltest.
… und andere Silvesterreisen
Nach zwei kalten und windigen Neujahrstagen in Wien (zäher Nebel) und Edinburgh (heftiger Schneefall und Regen) ist die Aussicht auf einen Jahreswechsel in der Wärme ziemlich verlockend. Aber irgendwie ist uns der Wettergott nicht hold. Ausgerechnet 1. Januar zeigt sich auch das Wetter in Portugals Hauptstadt von der garstigen Seite – es schneit. Trotzdem werden wir die Tradition unserer Silvesterreisen (vollständige Liste mit vielen Tipps und Erfahrungsberichten zum Jahreswechsel im Ausland) fortsetzen. Und wer hätte gedacht, dass wir ein Jahr später, das Feuerwerk in Hongkong bewundern werden.
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