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Florenz: 15 Tipps für die Stadt der Medici

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Die Hauptstadt der Toskana und Stadt der Medici gilt als Wiege der Renaissance. In Florenz gibt es so viel Kunst auf engstem Raum wie kaum an einem anderen Ort. Hier gab sich einst die Crème de la Crème der italienischen Künstler und Genies ein Stelldichein. Giotto, Botticelli, Leonardo da Vinci, Raffael, Machiavelli, Caravaggio, Dante, Brunelleschi, Boccaccio, Michelangelo oder Galileo Galilei sind nur einige Namen, denen du in der Stadt begegnest. Der ehemalige Reichtum und Glanz sowie die Präsenz der Medici sind heute noch allgegenwärtig.

Im folgenden Beitrag habe ich meine ganz persönlichen Tipps für die Stadt der Medici als Inspirationen für deinen Aufenthalt zusammengetragen. Dabei handelt es sich nur um eine kleine Auswahl dessen, was es in Florenz zu sehen, zu erleben und zu verkosten gibt.

Meide die Hauptreisezeit

Meine erste und wichtigste Empfehlung kommt gleich zu Beginn: Wähle für deinen Besuch nicht den Hochsommer! Ich bin überzeugt davon, dass mich die Stadt dann nicht so in ihren Bann gezogen hätte. Die Vorstellung, die Stadt zusammen mit Horden von Touristen, die sich durch die Straßen schieben und vor den Sehenswürdigkeiten drängen, entdecken zu müssen, wirkt auf mich abschreckend. Ich brauche Zeit, Ruhe und Muße, um die Schönheiten einer Stadt zu erkennen.

Schau, dass du frühe aus den Federn kommst

Bei meinem Aufenthalt Mitte März ist es bereits angenehm warm, der Andrang hält sich aber noch in Grenzen. Die Empfehlung, früh aufzustehen und unterwegs zu sein, gilt jedoch immer. Nur dann kannst du den Ponte Vecchio ohne Menschen erleben oder verbringst nicht Stunden in den Warteschlangen vor den Museen. Zum Glück gibt es gegenüber anderen Städten einen wesentlichen Vorteil: Die Innenstadt ist sehr kompakt, die Wege sind kurz und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von Florenz sind fußläufig erreichbar.

Erklimme die Kathedrale von Florenz

Die Kathedrale Santa Maria del Fiore, der Dom von Florenz, dominiert die Stadt wie kein anderes Bauwerk. Sie ist von weither zu sehen und der perfekte Orientierungspunkt. Früher oder später wirst du an der Piazza del Duomo landen und vor dem imposanten Sakralbau stehen. 153 Meter lang und bis zu 90 Meter breit ist die Kathedrale.

Der gotische Kirchenbau hatte lange gar keine Kuppel. Erst Ende des 14. Jahrhunderts legte Filippo Brunelleschi im Rahmen eines Wettbewerbs seine tollkühnen Pläne vor. Er versprach eine doppelschalige Kuppel mit einem Durchmesser von 45 Metern und 107 Metern Höhe. Dabei war Brunelleschi gar kein Architekt, sondern Goldschmied. 16 Jahre dauerte der Bau, bei dem Brunelleschi ganz ohne Gerüste auskam und nur mit eigens konstruierten Materialaufzügen und Kränen arbeitete. Die Kuppel wurde zum Vorbild der Architektur der Renaissance.

Duomo

Kuppel

Zwischen 08:15 und 17:15 Uhr können Besucherinnen und Besucher genau diese Kuppel erklimmen. Rund um den Duomo, vor dem Aufgang zur Kuppel, Giottos Glockenturm, der Santa Reparata (Kirchenschiff) und dem Baptisterium, bilden sich den ganzen Tag über lange Schlagen. Deshalb solltest du Tickets unbedingt im Voraus kaufen. Für den Aufstieg wählst du ein Zeitfenster von 45 Minuten. 125 Tickets gibt es für jeden Slot.

Ich habe das Glück, direkt neben dem Dom zu wohnen. Der Aufstieg fällt für mich unter die Kategorie Frühsport. Tatsächlich bin ich ganz weit vorne in der Reihe und komme nach den 463 Stufen als Erste auf der Aussichtsplattform an. Die Stadt liegt mir zu Füßen und ich kann den morgendlichen Ausblick ganz ohne Menschenmassen genießen. Eine gewisse Grundfitness solltest du für die Besteigung mitbringen, einen Aufzug gibt es nämlich nicht. Wenn du unter Höhen- oder Platzangst leidest, ist der Besuch nicht empfehlenswert.

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Glockenturm

Die Alternative zur stark frequentierten Kuppel ist der Glockenturm. Hier sind die Schlangen meist wesentlich kürzer. Er ist zwar nur 85 Meter hoch (414 Stufen), bietet aber ebenfalls einen schönen Ausblick, unter anderem auf die Kuppel. Der Nachteil ist, dass die Plattform vergittert ist. Das erschwert das Fotografieren.

Aussicht auf die Kuppel des Doms vom Glockenturm
Glockenturm

Schau David in die Augen

Michelangelos David gilt als die bekannteste Skulptur der Kunstgeschichte. Genau genommen gibt es drei Exemplare des Kunstwerks in der Stadt und zumindest eines davon solltest du besuchen. Wenn du dich mit Kopien zufrieden gibst, findest du je einen David auf der Piazza della Signora und dem Piazzale Michelangelo.

Galleria dell’Accademia

Das Original der Statue befindet sich in der Galleria dell’Accademia. Diese ist nach den Uffizien die zweitbeliebteste Kunstaglerie in der Stadt. Das schlichte Gebäude war einst Kloster und Krankenhaus. Ende des 18. Jahrhunderts entstand hier die Lehranstalt Accademia di Belle Arti. Hauptattraktion in der Galleria dell’Academia ist und bleibt natürlich die David-Statue. Um sie scharen sich die meisten Besucher. Daneben gibt es viele andere Kunstwerke, Skulpturen wie der «Raub der Sabinerinnen» oder «Die Sklaven», bedeutende Gemälde und das Museum für Musikinstrumente.

Michelangelos David
David

Ich besuche die Galleria dell’Academia im Rahmen eines geführten Rundgangs. Während der eineinhalbstündigen Führung erfahre ich viele interessante Details und wir steuern zielgerichtet die bedeutendsten Kunstwerke an. Nach dem Motto «Das Beste kommt zum Schluss» ist Michelangelos Meisterwerk, das aus einem einzigen Marmorblock gehauen wurde, die letzte Station. Dabei zeigt uns der Guide den seiner Meinung nach besten Blick auf die Statue. Den hat man nicht von vorne, sondern von der rechten Seite. So blickst du David direkt in die Augen und kannst mehr oder weniger ungestört fotografieren. Richtig gelesen: Fotografieren ist hier ohne Blitz erlaubt!

Schlendere durch die Uffizien, die größte Gemäldesammlung der Renaissance

Im Gebäudekomplex der Uffizien (italienisch uffici = Büros) waren ursprünglich Ministerien und Ämter untergebracht. Seit 1580 befindet sich dort eine Galerie – und zwar nicht irgendeine, sondern eine der weltweit berühmtesten Kunstsammlungen. Wenn du nur ein kleines bisschen an Kunst interessiert bist, gehören die Uffizien zum Pflichtprogramm.

Bei Millionen von Touristinnen und Touristen, die jedes Jahr die Uffizien besuchen, lohnt es sich, Karten zu reservieren. So vermeidest du allzu lange Wartezeiten. In gut 50 Sälen, verteilt über zwei Stockwerke, findet sich so viel namhafte Kunst von der Antike bis zum Spätbarock, dass du locker einen ganzen Tag in der Ausstellung verbringen könntest. Mit diesem Überangebot sind viele überfordert. Eine geführte Tour schafft da Abhilfe.

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Geführte Tour durch die Sammlung

Ich erkunde mit Alda auf einem zweistündigen Rundgang die Highlights der Uffizien. Alda ist hauptberuflich Malerin und versteht es hervorragend, uns anhand ausgewählter Gemälde auf eine Zeitreise in die Vergangenheit zu schicken. Kunst und Geschichte sind schließlich eng miteinander verwoben. Alda vermittelt viele interessante Fakten zum Leben und Wirken der Künstler. Sie strahlt so viel Begeisterung aus und vermag uns mit ihren Erzählungen richtig in den Bann zu ziehen.

Wir sehen unter anderem das «Doppelbildnis des Herzogpaares von Urbino», Botticellis «Der Frühling», «Tondo Doni» von Michelangelo oder die «Anbetung der Könige» von Leonardo da Vinci. Auch Werke Caravaggios sind ausgestellt. Sein Altarbild «Die Enthauptung Johannes des Täufers» habe ich erst kürzlich in der St. John’s Co-Cathedral in Valletta bewundert. Die «Geburt der Venus» von Boticelli, einer der Höhepunkte im Museum, darf natürlich nicht fehlen.

Vom zweiten Stock der Uffizien lohnt sich übrigens der Blick aus dem Fenster Richtung Westen. Von hier aus kannst du den Corridoio Vasariano erkennen. Dieser Geheimgang verbindet den Palazzo Vecchio mit dem Palazzo Pitti am anderen Ufer des Arno. Du siehst, wie er von der Galerie der Uffizien hinunter zum Arno und weiter über den Ponte Vecchio führt. Über den Korridor konnten die Adeligen unbehelligt vom gemeinen Volk zwischen Palast und Regierungsgebäude hin- und herspazieren.

Geheimgang vom Palazzo Vecchio zum Palazzo Pitti
Corridoio Vasariano

Statte den Juwelieren auf der Ponte Vecchio einen Besuch ab

In Florenz führen alle Wege zum Dom und zum Ponte Vecchio. An der ältesten Brücke kommst du nicht vorbei. Seit 1345 überspannt die Segmentbogenbrücke aus Stein in dieser Form den Arno. Auf beiden Seiten der Brücke befinden sich lückenlos aneinandergereiht winzige Läden. Nachts verschwinden sie hinter mittelalterlichen Holztüren mit Eisenverschlägen. Einzig in der Mitte der Brücke haben die Passanten freien Blick auf den Arno.

Ponte Vecchio Florenz
Ponte Vecchio

Ursprünglich waren vor allem Metzger und Gerber auf der Brücke ansässig. Mit dem Bau des oben erwähnten Corridoio Vasariano 1565 mussten sie weichen. Man fühlte sich durch den Gestank belästigt. Herzog Cosimo I. ordnete an, dass sich nur noch Goldschmiede auf der Brücke ansiedeln durften. In diese Zeit fällt auch die bauliche Veränderung mit Erkern und Balkonen, die über den Ponte Vecchio hinausragen.

Schmuckgeschäfte
Läden auf der Ponte Vecchio

Der angebotene Schmuck entspricht nicht meinem Geschmack. Ich bevorzuge moderne, geradlinige Stücke. Aber gegen einen kleinen Schaufensterbummel in dieser altehrwürdigen Umgebung ist nichts einzuwenden.

Nicht zuletzt wird der Ponte Vecchio mit dem Brauch der Liebesschlösser in Verbindung gebracht. Absolventen der Sanitätsakademie San Giorgio hängten am Ende ihrer Ausbildung die Vorhängeschlösser ihrer Spinde an ein Gitter auf der Brücke. Verliebte Pärchen übernahmen diese Tradition und spätestens mit dem Roman «Ho voglia di te» von Federico Moccia und dessen Verfilmung verbreitete sich die Idee bis nach Rom und über die Landesgrenzen hinaus.

Mir persönlich sind die mittlerweile auf der ganzen Welt anzutreffenden Schlösser ein Dorn im Auge. Schöne und romantische Plätze verwandeln sich zu Schandflecken, Geländer rosten und Bauwerke drohen unter der Last einzustürzen. In Venedig wird das Anbringen von Liebesschlössern mit 3’000 Euro Strafe geahndet. Wie das hier ist, kann ich nicht sagen.

Begib dich auf die Spuren der Medici

Wären die Medici nicht gewesen, wäre Florenz nicht das, was es heute ist. Die Dynastie beherrschte die Stadt und später die ganze Toskana und beeinflusste die Geschicke Europas. Während der Zeit der Medici wurde Florenz zum kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum. Ihre finanzielle Basis verdankt die Familie dem Textilhandel. Später wurden die Medici zu Bankiers und erwirtschafteten einen unfassbaren Reichtum. Sie gingen aber auch als skrupellose, machtgierige Politiker (Pazzi-Verschwörung) in die Geschichte ein.

Aus der Familie der Medici entstammen Großherzöge der Toskana, drei Päpste und zwei Königinnen von Frankreich. Als Kunstmäzene unterstützten die Medicis unter anderem Genies wie Sandro Botticelli, Filippo Brunelleschi, Leonardo da Vinci, Michelangelo Buonarroti oder Galileo Galilei.

Palazzo Vecchio und Piazza della Signoria

Der Palazzo Vecchio (ursprünglich Palazzo della Signora), der bis zum Umzug in die Uffizien unter Cosimo I. Verwaltungs- und Wohnsitz der Medici war, beherbergt heute ein Museum und das Rathaus. Bereits der Innenhof ist wunderschön. Auf einem Rundgang durch das Museum siehst du unter anderem den Saal der Fünfhundert und diverse Privaträumlichkeiten. Gegen Aufpreis kannst du den 94 Meter hohen Torre di Arnolfo besteigen. Von oben hast du einen fantastischen Blick auf den Arno und den Dom.

Innenhof des Palazzo Vecchio in Florenz
Palazzo Vecchio

Gönne dir eine Auszeit im Grünen, im Boboli-Garten

Wenn du noch nicht genug von Kunst und Kultur hast, warten im Palazzo Pitti, einem Renaissance-Palast am südlichen Ufer des Arno weitere Museen und Galerien auf dich. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts war der Palast Wohnsitz der Medici. Der Großteil der Besucherinnen und Besucher kommt allerdings wegen dem Boboli-Garten auf dem Hügel hinter dem Palazzo Pitti.

Fassade des Palazzo Pitti
Palazzo Pitti

Die weitläufige Anlage gehört zu den bekanntesten Gärten des 16. Jahrhunderts. Angelegt wurde der Garten unter Eleonora von Toledo, der Ehefrau von Großherzog Cosimo I. Breite Kieswege, Statuen, Pavillons, riesige Brunnen und Grotten machen ihn fast zu einem Freilichtmuseum.

Allee im Boboli Garten
Boboli Garten

Vor allem aber ist der Boboli-Garten eine grüne Oase. Wenn dir das Gewusel in der Innenstadt zu viel wird, findest du hier Ruhe und Erholung und hast zudem einen schönen Blick über die Stadt. Leider ist der Besuch des Parks nicht wie an anderen Orten einfach gratis. Nein, er kostet stolze € 10.- (2022). Tickets gibt es online oder an der Kasse beim Palazzo Pitti. Der Zugang zu den Gärten erfolgt ebenfalls durch den Palazzo.

Ich mag die ausgedehnten Spaziergänge in der Parkanlage. Allerdings wirkt sie an vielen Orten doch sehr heruntergekommen. Man sieht zwar, dass gewisse Restaurierungsarbeiten im Gange sind, insgesamt könnte man aus der Anlage aber wesentlich mehr machen.

Genieße die beste Aussicht über die Stadt

Piazzale Michelangelo

Der Ausblick vom Piazzale Michelangelo gilt unisono als die schönste Aussicht auf Florenz und die malerischen Hügel der Toskana. Entsprechend beliebt ist der Platz sowohl bei Einheimischen als auch Touristinnen und Touristen. Die Folge davon sind Stände mit Getränken, Snacks oder kitschigen Souvenirs, überteuerte Preise und mäßige Qualität in den angrenzenden Bars und Restaurants. Insbesondere zum Sonnenuntergang pilgern viele zu diesem berühmten Aussichtspunkt. Dann kann es auf der Aussichtsterrasse schon einmal ziemlich voll werden.

Aussicht über Florenz
Piazzale Michelangelo

Ich will dir den Besuch am Piazzale Michelangelo keineswegs madig machen. Der Weg lohnt sich trotz der weniger erfreulichen Begleitumstände. Der Ausblick ist unvergleichlich. Der Platz liegt am südlichen Ufer des Arno, einen 15- bis 20-minütigen Spaziergang vom Ponte Vecchio entfernt. Beim Aufstieg zum Giardino delle Rose sind außerdem ein paar Höhenmeter zu überwinden. Wer die Anstrengung vermeiden will oder nicht so gut zu Fuß ist, kann mit den Bussen 12 und 13 oder dem Sightseeingbus vom Stadtzentrum aus zum Piazzale Michelangelo fahren.

Mach die auf die Suche nach Galileos Mittelfinger und seinen anderen sterblichen Überresten

Galileo Galilei war ein Universalgelehrter, Philosoph, Physiker, Mathematiker, Ingenieur und Astronom, der unter anderem hier lebte und wirkte. Die Gesetze des freien Falls und die Pendelgesetze gehen auf ihn zurück. Bei Himmelsbeobachtungen mit dem Fernrohr entdeckte er Gebirge und Krater auf der Mondoberfläche, die Sonnenflecken, die Saturnringe und die Jupitermonde. Damit konnte er den Beweis antreten, dass Kopernikus mit seinem heliozentrischen Weltbild recht hatte.

Das brachte ihm den Zorn der Kirche, die das Denken verbieten wollte, ein. Seine Schriften wurden verboten. In einem Inquisitionsprozess zwang man ihn zum Widerruf seiner «Irrlehren». Der Ausspruch Galileis am Ende des Prozesses «Und sie bewegt sich doch», ist allerdings nur eine Legende.

Galileos Grabmal befindet sich zusammen mit dem von Michelangelo, Machiavelli und Rossini in der Kirche Santa Croce, der größten Franziskanerkirche der Welt. Für den Besuch der Kirche und der weitläufigen Klosteranlage musst du – wie fast überall in Florenz – Eintritt bezahlen. Warum auch immer, aber einige Körperteile wurden von den sterblichen Überresten des Gelehrten abgetrennt, bevor er in Santa Croce beigesetzt wurde.

Fassade der Kirche Santa Croce in Florenz
Santa Croce

Seit 2009 präsentiert das Institut und Museum für Wissenschaftsgeschichte die skelettierten Überreste eines Mittelfingers Galileo Galileis. Seit 2010 ist das Museum sogar nach dem berühmten Wissenschaftler benannt, aber nur ein kleiner Teil der Ausstellung ist ihm gewidmet.

Berühre die Nase des Porcellinos

Münzen in den Brunnen werfen, die Hand an die Brust Julias und Molly Malones legen oder die Hufe des Esels der Bremer Stadtmusikanten berühren – all das soll bekanntlich Glück bringen und Wünsche in Erfüllung gehen lassen. In Florenz ist die Skulptur des Porcellinos, die eigentlich einen ausgewachsenen Keiler darstellt, ein solches Glückssymbol.

Wenn du also Glück haben oder nach Florenz zurückkehren willst, solltest du der Fontana del Porcellino beim Mercato Nuovo einen Besuch abstatten und dem «Schweinchen» über die Schnauze streicheln. Genau genommen müsstest du noch eine Münze in den Mund des Wildschweins legen. Fällt diese in das Brunnengitter, kommt das Glück auch zu dir. Das ist allerdings nur bei schweren Münzen der Fall. Es sollte dem Glück keinen Abbruch tun, dass es sich bei der Statue nur um eine Nachbildung handelt.

Bronzestatue eines Schweins
Porcellino

Iss nicht irgendein Eis, sondern die originale Crema Fiorentina

Gelato ist in Italien Kulturgut. Was wäre ein Aufenthalt in Italien ohne zumindest einmal in den Genuss richtig guter Eiscreme zu kommen? Dafür darfst du dich nicht von den bunten Eisbergen entlang der touristischen Routen verleiten lassen, auch wenn sie noch so schön aussehen. Ein gutes Gelato lebt von natürlichen Zutaten und wird ohne Zusatzstoffe hergestellt. In Florenz erfand Bernarde Buontalenti die Eismaschine und die Eiskreation Crema Fiorentina aus Milch, Eigelb, Honig, Vino Santo, Bergamotte, Orangen und Zitronen.

Die älteste Eisdiele der Stadt

Das Vivoli gilt als älteste und beste Eisdiele in der Stadt. Als solche ist sie kein Geheimtipp, sondern in vielen Reiseführern zu finden und gut frequentiert. Eiswaffeln oder -tüten wirst du im Vivoli vergebens suchen, Gelato gibt es nur im Becher. Nichts sollte den Geschmack der ausgeklügelten Kreationen verfälschen.

Mach es wie die Einheimischen

Hol dir eine Schiacciata und verspeise sie am Ufer des Arno

Den ganzen Tag über bilden sich vor dem All’Antico Vinaio in der Via dei Neri lange Schlangen. Und es sind nicht nur Touristinnen und Touristen, die hier für eine Schiacciata, eine regionale Variante der bekannteren Focaccia, anstehen. Ein Schiacciata-Sandwich ist das klassische florentinische Fast Food. Im All’Antico Vinaio gibt es eine Vielzahl von Kreationen, unter ihnen auch eine beachtliche Auswahl vegetarischer Optionen. Wer will, kann sich sein Sandwich auch ganz nach dem eigenen Gusto zusammenstellen.

Verspeist wird das Brot gerne auf der Ufermauer des Arno. Wenn es im Sommer dafür zu heiß ist, locken die umliegenden schattigen Gassen und Plätze. Wenn es dich eher aufs Wasser zieht, ist vielleicht diese alternative Sightseeingtour etwas für dich. Während der eineinhalbstündigen Rafting-Tour fährst du gemütlich den Arno hinunter. Beim Paddeln durch das historische Zentrum erlebst du einzigartige Ausblicke auf einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Toskana.

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unterwegs am Arno in Florenz
Urban Rafting

Schlemme dich durch die Köstlichkeiten am Mercato Centrale

Ich liebe Markthallen. Da darf ein Besuch im Mercato Centrale nicht fehlen. Das imposante Bauwerk aus Eisen, Gusseisen und Glas stammt aus dem 19. Jahrhundert und befindet sich zwischen der Via dell’Ariento, der Sant’Antonino, der Panicale und der Piazza del Mercato Central. Die historische Markthalle beherbergt Stände mit frischem Fisch, Fleisch, Wurst- und Käsespezialitäten, Obst, Gemüse, Trockenfrüchten, Wein, Öl und typischen toskanischen Souvenirs.

In diesem Gourmet-Paradies kannst du nicht nur einkaufen, sondern Pasta, Schiacciatas, Pizza und andere Köstlichkeiten direkt verspeisen. Der erste Stock gleicht ein bisschen einem Food Court in einem Einkaufszentrum. Es herrscht Selbstbedienung, es ist viel los, es ist laut und es duftet nach allen möglichen Speisen. Wenn dich der Rummel nicht stört, kannst du hier zu vernünftigen Preisen ausgesprochen gut essen.

Vitrine mit italienischen Köstlichkeiten
Mercato Centrale

Besuche die älteste Apotheke Europas

Die historische Apotheke Officina Profumo-Farmaceutica di Santa Maria Nuova in der Via della Scala zählt zu den ältesten Apotheken Europas. Früher vertrieben hier dominikanische Mönche ihre Salben und Tinkturen. Mit Körperpflege und Hygiene war es selbst im reichen Florenz im Mittelalter nicht weit her. Unangenehmen Gerüchen begegnete man mit dem im Ärmel getragenen Stinktuch, Puder und Parfum.

Dufte wie eine Königin

Und so wurde hier in Santa Maria Nuova 1533 mit dem Aqua della Regina ein Duft für Katharina di Medici, die spätere Königin Frankreichs, kreiert.

Tisch mit Parfumflacons in historischen Räumlichkeiten
Officina Profumo-Farmaceutica di Santa Maria Nuova

Ein Besuch in den historischen Räumlichkeiten ist ein Erlebnis. Das Personal hält sich dezent zurück und die kannst ungestört herumschlendern und an den verschiedenen Duftwässerchen schnuppern. Mehr als 50 Parfüms gibt es, preislich beginnen sie bei € 75.-. Unter ihnen ist auch heute noch das Aqua della Regina, ein Duft auf Bergamotte-Basis, mit Zitrone, Bitterorange, Lavendel, Rosmarin und Nelken.

geschmückter Eingang zur ältesten Apotheke der Stadt
Officina Profumo-Farmaceutica di Santa Maria Nuova

Schlürfe deinen Negroni mit Aussicht

Rooftop Bars sind ein Gastro-Trend, der aus den Großstädten dieser Welt nicht mehr wegzudenken ist. Obwohl es im Zentrum kaum hohe Bauwerke gibt, locken eine Reihe von Bars über den Dächern mit Blick auf den Dom. Rooftop Bars haben in der Regel zwei Dinge gemeinsam: Ohne Reservierung bekommt man selten einen Platz und das Preis-Leistungsverhältnis sowie die Freundlichkeit lassen oft zu wünschen übrig.

Rooftop Bars

Wenn du tagsüber einen Kaffee oder abends deinen Cocktail mit einem Schuss Romantik, Luxus und Aussicht genießen willst, habe ich hier eine Auswahl von Bars in luftiger Höhe für dich zusammengestellt.

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Kuppel von Brunelleschi Florenz
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Seit 2016 schreibt sie authentische Reiseberichte über einzigartige Erlebnisse, gibt praktische Tipps und will andere inspirieren, die Welt zu entdecken.

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