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7 Tipps für Adelaide und Umgebung

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Nach Sydney und Melbourne wirkt Adelaide, die Hauptstadt von South Australia, sehr übersichtlich. Die Millionenstadt gilt als kultiviert und gepflegt. Die Menschen legen Wert auf ihr Äußeres und ihre Bildung, selbst der Akzent ist anders, etwas vornehmer oder britischer. Die vielen kulturellen Veranstaltungen haben Adelaide den Namen «City of Festivals» eingebracht. Wegen der vielen Kirchen spricht man auch von der »City of Churches».

Die Stadt punktet mit mediterranem Klima, historischen Gebäuden, Boulevards, Parks, weitläufigen Grünflächen rund um den River Torrens sowie herrlichen Badestränden. Außerdem liegt Adelaide in der Nähe von weltberühmten Weinanbaugebieten und von Kangaroo Island, der drittgrößten Insel Australiens und einem Paradies für Tier- und Naturfreunde.

In diesem Artikel verrate ich dir, warum die Hauptstadt von South Australia auf deiner Australienreise nicht fehlen darf. Du bekommst Tipps für Sehenswürdigkeiten in der Stadt und Ausflüge ab Adelaide.

Adelaide City

Das Stadtzentrum lässt sich gut zu Fuß erkunden. Die Distanzen sind überschaubar. So wie in anderen australischen Großstädten gibt es im Zentrum kostenlose Straßenbahn- und Busverbindungen. Die Tram ist zwischen der Entertainment Centre Station und der South Terrace Station frei. Zusätzlich gibt es die City Connector Busses, die rund um den Central Business District verkehren und die zentralen Punkte im Zentrum abdecken. Du kannst die Busse 97A, 98A, 98C, 99A und 99C gratis nutzen.

Für weitere Strecken außerhalb der Stadt benötigst du nicht unbedingt eine metroCARD. Tickets für die Straßenbahn kannst du an den Automaten in der Tram lösen.

Kunst und Geschichte entlang der North Terrace

Die North Terrace ist eine Prachtstraße. Zwischen dem Ayers House, dem wohl schönsten viktorianischen Herrenhaus der Stadt, und der Trinity Church säumen prächtige Wohnhäuser, politische und kulturelle Einrichtungen den Boulevard. Ein Spaziergang führt an einigen der architektonischen Highlights und Adelaide Sehenswürdigkeiten vorbei.

Zu meinen Tipps für Adelaide gehören Museen und historische Gebäude. Ich empfehle dir die Art Gallery of South Australia zu besuchen. Sie beherbergt eine der besten Kunstsammlungen Australiens und die Ausstellungen sind sehr gut kuratiert. Im South Australian Museum, einem naturhistorischen Museum, gibt es eine Dauerausstellung zur Kultur der Aborigines. Mit mehr als 3’000 Exponaten (Waffen, Werkzeuge, Karten, Malereien, Kanus aus Rinde …) ist es eine der größten Sammlungen des Landes. Museen sind – mit Ausnahme von Sonderausstellungen – in Australien gratis. Daher solltest du dir den Einblick in die Lebensweise der indigenen Völker nicht entgehen lassen.

Das nächste Gebäude ist die State Library of South Australia. Die öffentliche Bibliothek bzw. der historische Mortlock Wing hat sich in den letzten Jahren zu einem Besuchermagneten entwickelt. Der Lesesaal mit seinen zwei Galerien ist vielleicht nicht ganz so beeindruckend wie «La Trobe» in der State Library of Victoria in Melbourne. Wenn du Bibliotheken so liebst wie ich, wirst du trotzdem begeistert sein.

Lesesaal im Mortlock Wing
State Library of South Australia

Beeindruckend ist auch die Adelaide Railway Station aus den 1920er Jahren. Der Bau während der Weltwirtschaftskrise hätte den Staat fast in den Ruin getrieben. Später, mit dem Aufkommen des Autos, erwies sich das Gebäude als völlig überdimensioniert. Bis 2024 soll das Gebäude revitalisiert werden. Die neoklassizistische Fassade und die riesige Bahnhofshalle werden wieder in altem Glanz erstrahlen. Der nördliche Eingang von der Festival Plaza aus ist modern und eigenwillig, bildet aber den perfekten Übergang.

Shopping und Essen: Rundle Mall, Adelaide Central Markets und Chinatown

Die Rundle Mall ist die Haupteinkaufsstraße schlechthin und das pulsierende Herz der Stadt. Über 700 Geschäfte, von den großen Playern bis hin zu einzigartigen Boutiquen, buhlen um die Gunst der Kunden. Kleines Detail am Rande: Eine Mall ist in Australien nicht unbedingt ein riesiges überdachtes Einkaufszentrum, wie man es aus Amerika oder Dubai kennt. In den meisten Fällen handelt es sich um eine ganz normale Einkaufsstraße mit Einkaufszentren, Arkaden und einzelnen Geschäften.

In der Rundle Mall befindet sich auch die Adelaide Arcade. Diese historische Einkaufspassage wurde, wie ihre berühmten Pendants in anderen australischen Städten, Ende des 19. Jahrhunderts eröffnet. Mir gefällt, dass man sich beim Betreten schnell in eine andere Zeit zurückversetzt fühlt und wie ruhig und stilvoll es hier zugeht.

Der wohl beliebteste Treffpunkt in der Rundle Mall ist die Skulptur «The Spheres». Das Kunstwerk von Bert Flugelmann, das aus zwei übereinander liegenden Edelstahlkugeln besteht, wird von den Einheimischen liebevoll «Mall’s Balls» genannt. Der in Wien geborene Flugelmann wollte immer, dass man mit dem Kunstwerk interagieren kann.

Dann gibt es noch andere Kunstwerke wie die Rundle Mall Pigs. Die lebensgroßen Schweine aus Bronze tragen die Namen Horatio, Oliver, Truffle und Augusta und wühlen in Mülltonnen nach Essbarem. Eigentlich heißt die Kunstinstallation von Marguerite Derricourt «A Day Out». Die Einheimischen lieben ihre Schweine und für Touristen sind sie ein witziges Fotomotiv. Relativ neu sind der Triumphale Elefant von Salvador Dalí und die Taubenskulptur.

Mein Highlight ist der Central Market. Es ist auch mein Lieblingsmarkt in Australien. Die Markthalle in der Gouger Street ist täglich geöffnet, außer sonntags und montags. Die Vielfalt ist unglaublich. Von frischem Obst und Gemüse über Fisch, Fleisch, Gourmet-Käse, Joghurt bis hin zu Backwaren, Gewürzen oder Nüssen gibt es alles, was das Herz begehrt. Gleichzeitig begibst du dich auf eine kulinarische Reise durch verschiedene Länder der Welt.

Markthalle
Central Market

Hier kann man nicht nur einkaufen, sondern auch relativ günstig und gut frühstücken und essen. Überall in der Halle gibt es Sitzgelegenheiten. So kann man nicht nur das vielfältige Angebot, sondern auch die stilvolle Atmosphäre genießen. Am liebsten würde ich mich durch das ganze Angebot futtern. Es sieht einfach so verlockend aus. Am Freitagabend gibt es Live-Musik und bei einer Führung erfährst du mehr über ausgewählte Stände und kannst verschiedene Spezialitäten probieren.

Gleich nebenan liegt Chinatown. Neben kitschigem Ramsch kann man hier vor allem gut und günstig essen. Ansonsten hat Adelaide noch viele weitere nationale und internationale Restaurants in allen Preisklassen zu bieten. Für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei.

Strände: Glenelg und Henley

Der Mosseley Beach Club am Glenelg Jetty ist der perfekte Ort für einen Sundowner. In den Sommermonaten gibt es Drinks, Snacks und Live-Musik direkt am Strand. Du kannst versuchen, auf gut Glück einen Platz zu ergattern oder einen Liegestuhl oder ein Day Bed reservieren. Praktisch ist, dass die Straßenbahn direkt nach Glenelg zum Strand fährt. Der hübsche und lebendige Vorort wirkt mit seinem Riesenrad am Pier sehr britisch. Die Auswahl an Unterkünften, Bars und Restaurants ist beachtlich.

Sonnenuntergang in Glenelg
Glenelg

Insgesamt gibt es rund um Adelaide mehr als 20 Strände. Durch den Golf von St. Vincent sind sie besser geschützt als an vielen Stellen der australischen Küste. Zum Schwimmen sind sie ideal, professionelle Surferinnen und Surfer bevorzugen andere Orte. Henley Beach steht Glenelg in nichts nach. Vielleicht etwas weniger touristisch und überlaufen, aber perfekt für einen entspannten Tag am Meer.

Natur: Riverbank, Botanic Gardens und Himeji Garden

Aber auch in der Stadt gibt es viele Möglichkeiten in der Natur zu sein und sich zu erholen. Die Hauptstadt von South Australia ist sehr grün und kann gleich mit 29 verschiedenen Parks aufwarten und das Stadtzentrum ist von einem riesigen Grüngürtel umgeben. Nördlich des River Torrens hast du nicht mehr das Gefühl, in einer Millionenstadt zu sein.

Der 85 Kilometer lange Fluss fließt auf seinem Weg vom Mount Lofty zum Meer auch durch Adelaide. Durch den Bau eines Staudamms wurde der River Torrens auf einem kleinen Abschnitt schiffbar gemacht. Die Popeye River Cruises bieten auf diesem Abschnitt kurze Rundfahrten mit Audiokommentar an.

In allen größeren Städten Australiens gibt es Botanische Gärten. Es scheint, als wollten sich alle mit noch größeren Anlagen, noch gepflegteren Gärten und noch exotischeren Pflanzen überbieten. Obwohl ich keine große Pflanzenliebhaberin bin und meine botanischen Kenntnisse eher begrenzt sind, schätze ich diese grünen Oasen. Hier gibt es mit dem Bicentennial Conservatory, dem Palm House oder dem Amazon Waterlily Pavillon im Botanischen Garten außergewöhnliche Architektur als Krönung. Der Eintritt in den Botanischen Garten ist frei und man kann dort problemlos mehrere Stunden verbringen und sich wie im Märchen fühlen.

Pavillion im Botanischen Garten von Adelaide
Botanischer Garten

Inspiriert von der Städtepartnerschaft mit Himeji, 480 Kilometer südlich von Tokio, eröffnete 1985 der Himeji Garden. Die Anlage kombiniert einen See- und Berggarten mit einem Trockengarten. Wenn dir also eher der Sinn nach Japan als nach Australien steht, bist du hier zwischen Bonsais, Teehäuschen und Laternen bestens aufgehoben.

Unterhaltungs- und Kongresszentrum

Eine City of Festivals braucht natürlich entsprechende Veranstaltungszentren. Im Entertainment District bieten das Festival Theatre, das Dunstan Playhouse und das Space Theatre Raum für Musik-, Theater- und Tanzaufführungen sowie Ausstellungen und Workshops. Ähnlich wie die Central Station erfährt auch die Festival Plaza am Flussufer eine Aufwertung. Auf dem zwei Hektar großen Platz wurde ein gemustertes Steinpflaster verlegt, ein Wasserspiel, Rasenflächen und Sitzinseln laden zum Verweilen ein. Sechseckige, künstliche Baumkonstruktionen spenden Schatten.

Das Kongresszentrum verfügt über 20.000 Quadratmeter multifunktionale Konferenz-, Ausstellungs- und Veranstaltungsfläche. Mit dem riesigen Plenarsaal und weiteren Konferenzräumen finden im Convention Center jährlich über 700 Veranstaltungen statt. Auch wenn du nicht gerade ein Festival oder einen Kongress besuchst, kannst du dir bei einem Spaziergang einen guten Eindruck von diesem modernen Stadtteil verschaffen.

Ausflüge ab Adelaide

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Kangaroo Island

Kangaroo Island ist die drittgrößte Insel Australiens und so etwas wie der Kontinent im Kleinen oder ein Zoo ohne Zäune. Der Name ist Programm: Hier leben Kängurus, Koalas, Seelöwen und Robben. Dazu kommen wunderschöne Küsten und Strände, Sanddünen und faszinierende Felsformationen. Kangaroo Island ist ein Paradies für Naturliebhaber:innen.

Da Cape Jervis, von wo aus die Fähre nach Penneshaw auf Kangaroo Island übersetzt, nur 100 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist, gehört es zu den beliebtesten Ausflugszielen von Adelaide aus. Du solltest die Entfernung und die Größe der Insel nicht unterschätzen. Erkundige dich vorher, ob deine Autovermietung die Überfahrt mit der Fähre ermöglicht. Die Fährgesellschaft SeaLink bietet Tagesausflüge und mehrtägige Touren auf die Insel an.

Eine von vielen Attraktionen auf Kangaroo Island ist der Seal Bay Conservation Park. Hier kannst du auf eigens angelegten Stegen durch die Dünen und am Strand einer Kolonie von australischen Seelöwen ganz nahe kommen. Bei meinem Besuch haben wir die Gelegenheit, eine Robbe zu beobachten, die erst vor wenigen Tagen geboren wurde. Aber schon allein wegen der traumhaften Küste lohnt sich die Reise in den Süden der Insel.

Nach den verheerenden Buschfeuern im Januar 2020 wurde das Kangaroo Island Koala and Wildlife Rescue Centre gegründet. Unzählige verwaiste, dehydrierte, hungrige Tiere mit Verbrennungen wurden hier aufgenommen und versorgt. Wenn immer möglich, wurden die Koalas, Kängurus, Ameisenigel, Opossums oder Vögel wieder ausgewildert. Der Kangaroo Island Wildlife Park bietet die Möglichkeit, mit den Wildtieren auf Tuchfühlung zu gehen. Man kann Kängurus und Wallabys füttern oder Koalas streicheln. Mir persönlich ist das alles ein bisschen zu viel und ich wünsche den Tieren ein Leben ohne den täglichen Kontakt mit so vielen Menschen.

Die schönsten Küstenlandschaften und Felsformationen der Insel befinden sich im Flinders Chase Nationalpark. Riesige Granitblöcke thronen auf einer Felsplattform. Wind, Wasser und Regen haben in 500 Millionen Jahren surreale Formen geschaffen. Es wirkt fast unwirklich, wie manche Felsblöcke aufeinander balancieren. Gold-orange gefärbt und teilweise mit Flechten überzogen, sind die Remarkable Rocks ein faszinierendes Fotomotiv und das Wahrzeichen von Kangaroo Island.

Mindestens ebenso beeindruckend ist der Admirals Arch am Cap du Couedic. Treppen und Stege führen zur Aussichtsplattform. Von dort aus kann man einen Blick auf und durch die bizarre Felsformation werfen. Bei meinem Besuch wird an der Aussichtsplattform gearbeitet, so dass die Sicht leider stark eingeschränkt ist. Aber allein die Landschaft entschädigt dafür. Hier spürt man die Kraft der Natur, die vom Meer ausgeht. Außerdem tummeln sich oft Seehunde auf den Felsen.

Das ist nur eine kleine Auswahl der Naturschönheiten der Insel. Diese Highlights kannst du an einem Tag erleben. Ich empfehle dir, mindestens zwei Tage für Kangaroo Island einzuplanen. Dann kannst du auch Yvonne Bay, Stokes Bay oder Little Sahara besuchen und es etwas ruhiger angehen lassen. Mein Tagesausflug beginnt sehr früh und endet sehr spät. Dazwischen fühle ich mich ziemlich gehetzt. Bei jedem Stopp haben wir nur eine halbe bis eine Stunde Zeit, um alles zu erkunden. Ärgerlich ist es, wenn immer die gleichen Leute ein paar Minuten zu spät kommen. Die Busfahrerin macht einen tollen Job und gibt uns viele wertvolle Informationen über die Insel.

Weinregionen

Keine andere australische Großstadt bietet einen so guten Zugang zu verschiedenen Weinregionen. Erstklassige Weinregionen wie die Adelaide Hills, das Barbarossa Valley, das Clare Valley oder das McLaren Vale mit über 350 Weingütern sind in weniger als zwei Stunden erreichbar. Hier gedeihen einige der besten Weine Australiens, und in der herrlichen Landschaft liegen charmante Dörfer zwischen den Weinbergen. Es gibt Riesling, Shiraz, Cabernet Sauvignon, Grenache, Pinot Noir und Chardonnay, aber auch Raritäten wie Sangiovese oder Tempranillo.

Es versteht sich von selbst, dass man diesen Ausflug besser nicht mit dem eigenen Auto unternimmt. Nur so kann man sich durch das Angebot probieren und die verschiedenen Weinverkostungen in vollen Zügen genießen.

Viele Anbieter verbinden ihre Weintouren mit einem Besuch in Hahndorf. Der Ort wurde von deutschen Siedlern gegründet und bedient ein sehr reduziertes Klischee von Deutschland und Bayern. Es gibt eine Metzgerei, eine Bäckerei und typisch bayerische Gasthäuser. Auf der Speisekarte stehen Brezen, Schweinshaxe mit Sauerkraut oder Wiener Würstchen. Lederhosen, Karohemden, Schuhplattler, Blasmusik … Hahndorf lässt nichts aus. Im Souvenirladen gibt es Bierkrüge, Kuckucksuhren und Kuhglocken. Für alle, die aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommen, ist das alles ziemlich fremd. Hahndorf kannst du getrost von der Reiseroute streichen.

Riesenrad in Glenelg bei Adelaide
Tipps für Adelaide und Umgebung

Carola ist eine passionierte Teilzeitnomadin, verbindet Vollzeitberuf mit Reiselust. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola.

Seit mehr als sieben Jahren schreibt sie authentische Reiseberichte über einzigartige Erlebnisse, gibt praktische Tipps und will andere inspirieren, die Welt zu entdecken.

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© TRAVELLINGCAROLA

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