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Noosa Heads: Everglades, Surfer, Strand und entspannte Urlaubsstimmung

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Queensland, Australiens zweitgrösster Bundesstaat, punktet mit einer grossen Vielfalt: tropische Regenwälder, paradiesische Strände, das Naturwunder Great Barrier Reef, Outback und Wüstenlandschaften. Entlang der 7’000 Kilometer langen Küste reiht sich ein Highlight an das nächste. Eines davon ist die Region Noosa. Knapp 150 Kilometer nördlich von Brisbane gibt es hier alles, was das Urlauberherz begehrt.

Die Region ist nicht nur Tummelplatz der Reichen und Schönen, sie lockt auch mit fantastischen Stränden. Ob Schwimmen oder Surfen, hier finden alle die perfekten Bedingungen. Moderate Wanderungen im Nationalpark bieten spektakuläre Ausblicke auf die Küste und die Lagune. Die Everglades erkundest du am besten mit dem Kanu oder auf einem der Ausflugsboote.

Ein Wochenende an der Sunshine Coast gleicht einem Feuerwerk an Eindrücken und Erlebnissen. Hier folgen die Gründe, warum mich Noosa regelrecht verzaubert hat. Du bekommst Tipps und Anregungen für Unternehmungen und wie du deinen Aufenthalt gestalten kannst.

Entspannte Urlaubsstimmung in allen Ortsteilen

In Noosa fühle ich mich sofort wohl. Erst später wird mir bewusst, dass das Fehlen von Hochhäusern ein wesentlicher Grund dafür ist. Die Häuser dürfen nicht höher sein als die Bäume. Nur das 5-Sterne-Hotel Sofitel hat mehr als drei Stockwerke. Aber insgesamt ist die Region im Gegensatz zur Gold Coast von größeren Bausünden verschont geblieben. Überall ist es herrlich grün. Das Publikum ist bunt gemischt. Backpacker und Surfer fühlen sich hier ebenso wohl wie Familien und Gutbetuchte.

Parallel zum Main Beach verläuft die Hastings Street, die Hauptstraße von Noosa Heads. Die weißen Häuser erinnern mich ein wenig an Griechenland. Vor allem aber ist die Atmosphäre sehr entspannt und einladend. Cafés, Bars und Restaurants wechseln sich mit Surfshops und Luxusboutiquen ab. Besonders stimmungsvoll ist es abends, wenn die Lichterketten zwischen den Bäumen alles in ein warmes Licht tauchen.

Dreh- und Angelpunkt in Noosa Junction ist die Sunshine Beach Road. Hier befinden sich auch Restaurants, Cafés, Geschäfte und Supermärkte, die vor allem von Einheimischen frequentiert werden. Die Unterkünfte, Hotels, Motels und Hostels, sind nicht ganz so schick, dafür aber günstiger als in der Hastings Street. Das liegt daran, dass die Strände etwas weiter entfernt sind. Der Weg zum Main Beach führt über einen Hügel. Zu Fuß braucht man etwa 20 Minuten, wobei der lange Anstieg in der Hitze anstrengend sein kann. Wenn du mit dem Greyhound-Bus anreist, kommst du am Busbahnhof in Noosa Junction an.

Ein weiteres Schmuckstück ist Noosa Ville. Mit seinen Queenslander Houses und den Palmen wirkt es fast karibisch. Entlang der Gympie Terrace gibt es eine große Auswahl an Restaurants und Unterkünften. Zum Fluss hin laden Strände und Parks zum Verweilen ein. Wegen der verschiedenen Brauereien, Kaffeeröstereien oder Second-Hand-Läden (op shops, wie sie in Australien genannt werden) lohnt sich sogar ein Besuch im Industriegebiet von Noosa Ville.

Strände und der Noosa River: Surfen, SUP und Schwimmen

Der Main Beach gilt zurecht als einer der schönsten Strände in Queensland. Im Sommer und an den Wochenenden kann es hier richtig voll werden. Dennoch ist er nicht so überlaufen wie beispielsweise der Bondi Beach in Sydney. Schon am frühen Morgen sind viele Schwimmer, Spaziergänger, Jogger oder Kajakfahrer unterwegs. Wer Surfen lernen möchte, ist hier ebenfalls gut aufgehoben. Im flachen und relativ ruhigen Wasser vor dem Main Beach kannst du Surfkurse buchen und intensiv üben.

Der Little Cove Beach liegt nicht weit vom Stadtzentrum entfernt und ist über einen schönen Boardwalk zu erreichen. Der Strand liegt sozusagen um die Ecke, ist aber etwas ruhiger und von üppiger Vegetation umgeben. Da der Strand nach Westen ausgerichtet ist, eignet er sich hervorragend, um Sonnenuntergänge zu beobachten. Wegen der langen Wellen ist die Bucht bei Surfern sehr beliebt. Übrigens findet jedes Jahr im März das Noosa Festival of Surfing statt. Die Veranstaltung hat Kultstatus. Natürlich geht es in erster Linie um den Sport, aber auch das Feiern kommt nicht zu kurz. Als kleine Besonderheit haben hier sogar Hunde ihren eigenen Wettbewerb.

Im Uhrzeigersinn um die Halbinsel folgen Tea Tree Bay Beach, Granite Bay, Alexandria Bay und Sunshine Beach. Diese Strände sind wegen der starken Brandung und Strömung nicht zum Schwimmen geeignet. Wenn du im Nationalpark unterwegs bist, triffst du bestimmt auf Surfer, die es eilig haben, die Strände mit den besten Wellen rechtzeitig zu erreichen.

Besonders beliebt bei Familien sind die Strände am Noosa River. Ohne Brandung und Strömung kann man hier wunderbar im Wasser plantschen. Der Fluss eignet sich auch hervorragend für Ausflüge mit dem Stand-up-Paddleboard. Eine weitere Möglichkeit, den Fluss zu erkunden, bietet die Noosa Ferry. Sie verkehrt zwischen der Marina in Tewantin und dem Sofitel in der Hastings Street und steuert dabei noch zwei weiteren Haltestellen an. Du kannst auch selbst ein Boot mieten und die Lagune erkunden.

Während sich ausländische Touristen kaum für die North Shore interessieren, ist er bei Einheimischen und australischen Besuchern sehr beliebt. Das liegt daran, dass am North Shore das Fahren am Strand erlaubt ist. Es ist einer der wenigen Orte in Australien, wo man mit einem 4WD Geländewagen der Küste entlangbrettern kann. Nach der Überfahrt mit der Fähre von Tewantin wartet der 50 Kilometer lange Great Beach Drive, der bis zum Rainbow Beach führt. Rainbow Beach wiederum ist einer der Ausgangspunkte für einen Besuch von K’gari (Fraser Island). Ansonsten wird am North Shore gerne gezeltet oder geangelt.

Der Coastal Walk im Noosa Nationalpark

Kaum ein Weg führt am Nationalpark vorbei. Er ist das Highlight der Region. Der große Vorteil ist, dass das Gebiet leicht zugänglich und die Wanderungen relativ einfach sind. So kann fast jeder die atemberaubende Landschaft genießen. Parkplätze gibt es am Eingang des Nationalparks. Auch vom Main Beach in Noosa Heads ist der Park über den Boardwalk gut und schnell zu erreichen. Mit Abstechern zu den Stränden, Tierbeobachtungen und Verweilen an den Aussichtspunkten kannst du gut einen ganzen Tag im Nationalpark verbringen.

Insgesamt gibt es fünf Wanderwege. Ausführliche Beschreibungen zum Park, Wanderrouten bis hin zu Übersichtskarten findest du auf der Website von Queensland Government. Der beliebteste Weg, der Coastal Walk, führt immer an der Küste entlang. Dabei kommt man an den bekannten Stränden und verschiedenen Aussichtspunkten vorbei. Am Dolphin Point Lookout kann man Delfine sehen und in den Eukalyptusbäumen verstecken sich gerne Koalas. Der Coastal Walk ist anfangs sehr flach und gut ausgebaut. Später wird der Weg etwas steiniger und weist einige kleine Auf- und Abstiege auf. Wer zu den berühmten Fairy Pools möchte, kommt um diese nicht herum.

Die Fairy Pools sind zwei durch Erosion entstandene Gezeitenbecken in den Felsen. An der felsigen und zerklüfteten Küste sind sie der perfekte Ort, um sich im Wasser zu entspannen. Der Abstieg zu den Becken ist mit einer kleinen Kletterpartie verbunden. Das größere der beiden Becken liegt näher am Wanderweg. Das kleinere liegt fast auf Meereshöhe und ist nur bei Ebbe zugänglich. Generell ist bei Flut Vorsicht geboten. Die Wellen können dann sehr stark sein, was sowohl den Weg als auch das Baden gefährlich macht. Außerdem kann man nur bei Ebbe Fische und Korallen im klaren Wasser sehen.

Leider kann ich meine Wanderung nicht auf die Gezeiten abstimmen. Das Baden in den Fairy Pools bleibt mir verwehrt. Dafür werde ich mich bald bei perfekten Bedingungen in den Champagne Pools auf K’gari aalen können.

Weitere Wandermöglichkeiten sind der Palm Grove Walk (1.1 km), der Tanglewood Walk durch den Wald (8 km), der mit dem Küstenweg kombiniert werden kann, der Noosa Hill Walk (2.8 km) und der Alexandria Bay Walk (4.2 km) zwischen Sunshine Beach und Alexandria Bay.

Eine weitere kleine lohnenswerte Wanderung, die allerdings nicht im Nationalpark liegt, ist der Aufstieg zum Laguna Lookout. Der Weg ist steil und anstrengend. Für den Blick auf die Lagune nehme ich die Strapazen bei der Hitze gerne in Kauf.

Noosa Everglades

Die Region rühmt sich, eines der beiden Everglade-Systeme der Erde zu beherbergen. Warum ausgerechnet hier von Everglades gesprochen wird, erschließt sich mir trotz Nachfragen und Recherchen nicht ganz. Für mich sind die Everglades untrennbar mit Florida verbunden. Das Feuchtgebiet mit dem träge fließenden Fluss ist ein einzigartiges Ökosystem. Auch die Everglades von Noosa bestehen aus einem Netzwerk von Wasserwegen und Feuchtgebieten, die im Sommer überflutet sind und im Winter austrocknen. Die Landschaft ist seit Jahrtausenden unverändert.

Hier wachsen Mangroven, Melaleucas (australische Teebäume), Banksien, Schilf und Seerosen. 44% der australischen Vogelarten sind entweder in den Everglades beheimatet oder vorübergehend hier. Am einfachsten lassen sich die Everglades mit einem Ausflugsboot erkunden. Etwas sportlicher und näher am Wasser geht es mit dem Kajak. Du kannst entweder an einer geführten Tour teilnehmen oder das Labyrinth der Wasserwege mit Hilfe einer Karte auf eigene Faust erpaddeln. Angebote findest du unter anderem bei Kanu Kapers oder By Earth and Ocean.

Ich will an meinem Wochenende in Noosa möglichst viel erleben und entscheide mich für die preisgekrönte Tour Everglades & Stingrays von By Earth and Ocean. Wir starten am Lake Weyba. Im flachen Wasser können wir viele Mantarochen beobachten. Später in den Flussarmen wird es nochmals magisch. Das Wasser ist spiegelglatt und nur das Plätschern der Paddel ist zu hören. Die Spiegelungen der Bäume und Wolken im Wasser sind etwas ganz Besonderes.

Ausflug zu den Eumudi Markets und zur Ginger Factory

Wenn dir das noch nicht genug ist: Im Hinterland gibt es noch mehr Abwechslung. Eine Institution in Queensland sind die Eumundi Markets. Sie gelten als der größte und beste Kunsthandwerksmarkt Australiens. Der Markt findet jeden Samstag von 07:00 bis 14:00 Uhr und jeden Mittwoch von 08:00 bis 13:30 Uhr statt. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Kunsthandwerk, Mode und Schmuck über Gesundheitsprodukte bis hin zu landwirtschaftlichen Erzeugnissen und lokalen Spezialitäten.

Das angepriesene Kunsthandwerk entpuppt sich bei näherem Hinsehen oft als Billigramsch aus Asien. Die Atmosphäre, die ein wenig an einen Hippiemarkt erinnert, macht trotzdem Spaß. Und vielleicht findest du beim Stöbern ja das eine oder andere … Ansonsten kannst du dir eine Shiatsu-Massage gönnen, dir die Haare schneiden oder aus der Hand lesen lassen. Ich amüsiere mich über einen Stand, der den besten Käse der Welt verspricht und wundere mich wieder einmal, dass Brezeln und Bratwurst es auch hierher geschafft haben. Ansonsten gibt es ein vielfältiges Angebot von internationalen Köstlichkeiten. Ohne Kaufabsicht schlendere ich ein wenig durch die Gassen. Doch allzu lange kann mich der Markt nicht begeistern.

Die Ginger Factory in Yandina ist Themenpark und Produktionsstätte zugleich. Die Firma Buderim Ginger Limited begann bereits vor dem Ersten Weltkrieg mit dem Anbau und der Verarbeitung von Ingwer an der Sunshine Coast. Es handelt sich um ein traditionelles australisches Unternehmen, das süße Produkte (Gingerbeer, Gummibärchen, getrockneten und kandierten Ingwer, Marmelade usw.) herstellt. Buderim Ginger exportiert in 17 Länder und ist vor allem für die Qualität seiner Produkte bekannt. Auf dem Gelände der Ingwerfabrik befindet sich ein wunderschön angelegter tropischer Garten.

Es gibt Führungen durch die Fabrik, eine Bienenschau, Verkostungen, Fahrten mit dem Ingwerzug, Geschäfte und ein Café. Die Anlage ist frei zugänglich, die Attraktionen sind kostenpflichtig. Das Angebot richtet sich vor allem an Kinder. Für einen kurzen Stopp ist das ganz nett. Ansonsten würde ich den Besuch nur einplanen, wenn Yadina sowieso auf deinem Weg liegt und nicht extra anreisen.

Sowohl die Eumundi Markets als auch die Ginger Factory können auch mit den öffentlichen Bussen erreicht werden. Die Anreise dauert zwar etwas länger, ist aber eine Option, wenn du kein eigenes Fahrzeug hast.

Abendstimmung am Strand in Noosa Heads
Noosa

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Teilzeitnomadin Travellingcarola

Carola ist eine passionierte Teilzeitnomadin, verbindet Vollzeitberuf mit Reiselust. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola.

Seit 2016 schreibt sie authentische Reiseberichte über einzigartige Erlebnisse, gibt praktische Tipps und will andere inspirieren, die Welt zu entdecken.

2 Gedanken zu „Noosa Heads: Everglades, Surfer, Strand und entspannte Urlaubsstimmung“

  1. Ich war vor zehn Jahren in Australien. Während meines Auslandssemesters war ich auch in Noosa. Ich fands so unglaublich schön dort. Meine Freundin und ich waren natürlich auch auf dem River mit Kanus unterwegs. Ein bisschen Angst vor Haien hatte ich schon. 😀

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    • Hallo Janine

      Ja, Noosa ist sicherlich einer der Höhepunkte von Queensland. Ich fand es faszinierend, wie viel man in der Region in kurzer Zeit erleben kann. Leider konnte ich Australien nicht früher erleben. Aktuell herrscht nicht die beste Stimmung im Land. Und auch ich bekomme die extreme Wohnungsknappheit und die verschärften Bedingungen für internationale Studierende zu spüren.

      Liebe Grüße
      Carola

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