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Stopover in Dubai, der Stadt der Superlative im Übermorgenland

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Für mich trifft bei Dubai die Beschreibung «soulless» den Punkt, wenngleich viele anderer Meinung sind. Die Stadt löst bei mir nichts aus, keinerlei Begeisterung oder Gefühle. Dennoch habe ich mich im Rahmen meiner Reise nach Oman wieder für einen Stopover in Dubai entschieden. Das liegt bei dieser Reiseroute auf der Hand oder besser gesagt auf dem Weg.

Dubai zählt zu jenen Orten, an denen ich mir nicht vorstellen könnte zu leben – ein kurzer Stopover in Dubai ist okay. Mir fehlen wie sonst in historisch gewachsenen Städten ein Zentrum, ein sozialer Mittelpunkt und so etwas wie Flaniermeilen. Die überdimensionierten Malls können das nicht ersetzen. Für mich sind die Stadt und die Emirate zu künstlich, zu übertrieben, zu protzig, zu kitschig und auch zu weitläufig.

Stopover in Dubai bei Nacht
Stadt der Superlative

Sehr zu schätzen weiß ich allerdings die arabische Gastfreundschaft, die auch Teil der Kultur und Tradition in Dubai ist.

In diesem Beitrag erfährst du, warum ich mich für welches Hotel entschieden habe, was ich bei meinem Stopover in Dubai unternommen habe und wie es ist, als Frau alleine unterwegs zu sein.

Tipps für einen Stopover in Dubai

Unterkunft

Auf der Hinreise bleibe ich für drei Nächte, am Rückweg nochmals eine Nacht. Den Trubel in der Sheikh Zayed Road will ich für mein erstes Wochenende bewusst meiden. Außerdem ist kein Badeurlaub angesagt. Pools und Aquaparks mag ich nicht und es gibt Schöneres als die Strände im Emirat. Ich plane eher eine Entdeckungstour durch die Stadt. Somit kommen für mich beim Stopover in Dubai nur die Gegend um den Creek oder die Dubai Marina infrage. Wenn du so wie ich mitten in der Nacht am Flughafen landest, ist die Aussicht auf eine lange Taxifahrt nämlich nicht besonders prickelnd.

Deshalb entscheide ich mich für das Pullmann Dubai Creek City Centre und bin mit meiner Wahl recht zufrieden. Die Lage in der Nàhe des Flughafens, direkt beim Einkaufszentrum (Deira City Centre) und unmittelbar neben einer Metro-Station und Hop-on, Hop-off-Bushaltestelle erweist sich als sehr praktisch. Ganz toll ist übrigens das Frühstücksbuffet im Hotel, mit einer riesigen Auswahl an internationalen und orientalischen Gerichten. Ich bin im Frühstückshimmel!

Die letzte Nacht vor dem Rückflug (Stopover in Dubai Teil 2) verbringe ich im Four Points by Sharaton in der Sheikh Zayed Road. Hier gefällt mir vor allem die Skybar. Die langen Wartezeiten am Lift sind weniger lustig. Praktisch ist die Nähe zur U-Bahn. Damit ist die Verbindung zum Flughafen gewährleistet. Das ist jedoch mit dem Taxi wesentlich bequemer und auch nicht teuer.

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Bei Sonnenaufgang mit dem Heißluftballon über der Wüste schweben

Mein erstes Highlight beim Stopover in Dubai ist eine Ballonfahrt. Die darf ich gleich am Morgen nach meiner Ankunft erleben. Die Nacht ist kurz, denn um fünf Uhr früh holt mich Captain Mike ab und bringt mich und die anderen Teilnehmenden hinaus in die Wüste nach Margham. Und dann geht alles sehr schnell. Im einen Moment bestaune ich noch das Befüllen der Heißluftballons in der Dunkelheit und kurze Zeit später folgt das Kommando, dass alle in den Korb klettern müssen. Binnen einer Minute heben alle Ballone noch bei Dämmerung ab. Das ist ein wirklich tolles Spektakel.

Pünktlich zu Sonnenaufgang schweben wir dann lautlos über der Wüste, ein absolut unvergesslicher Moment. Die Ballone tanzen regelrecht am Himmel, während die erfahrenden Piloten ständig Position und Höhe wechseln. Wer diesen Anbieter wählt, sollte wissen, dass Ballons und Körbe sehr groß sind. Durch die Unterteilungen finde ich es aber dann gar nicht so schlimm. Und da ich einen Platz in der Ecke habe, klappt es auch mit der Rundumsicht ganz gut. Nach einer knappen Stunde landen wir nach den entsprechenden Instruktionen sicher und angeblich für dortige Verhältnisse auch relativ sanft im Sand.

Ein Ballonflug steht schon lange auf meiner Wunschliste. Bei meinem Aufenthalt in Bagan während der Sommermonate war ein solcher leider nicht möglich. Und so genieße ich jede Sekunde und bin extrem dankbar, dass ich das erleben darf. Die Gegend ist vielleicht nicht so spektakulär, aber es gibt noch viele Möglichkeiten für weitere Ballonflüge. Gebucht habe ich meine Ballonfahrt übrigens bei Balloon Adventures Emirates.

Burj al Arab und Burj Khalifa

Auch die anderen beiden Tage geht es in die Höhe. Ich gönne mir den Luxus eines Afternoon-Teas im Burj al Arab. Wer nicht im Sieben-Sterne-Hotel logiert, kann zumindest beim Nachmittagstee in der Skyview Bar ein bisschen etwas von der Atmosphäre des Hauses schnuppern und durch die weltberühmte Lobby schreiten. Wenn du dich für das Service um 16:00 Uhr entscheidest, gibt es den Sonnenuntergang noch gratis dazu.

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Das Angebot an Speisen ist ausgezeichnet und mehr als ausreichend. Nach dem Glas Champagner zur Begrüßung futtere ich mich durch Sandwiches, die gereichten Zwischengänge inklusive Sorbet und Scones. Nur bei den Süßigkeiten und Kuchen halte ich mich wie üblich zurück. Das Service ist übrigens ausgezeichnet, mir fehlt es an nichts. Bevor du die Skybar wieder mit dem Panoramalift verlässt, gibt es noch ein kleines Abschiedsgeschenk: in meinem Fall Schokolade und einen Kugelschreiber.

Der zweite Burj, der Burj Khalifa, das momentan höchste Gebäude der Welt, darf natürlich nicht fehlen. Auch hier entscheide ich mich für die Auffahrt zu Sonnenuntergang und gönnte mir das VIP-Paket, ohne Wartezeiten und neben dem Besuch des 124. und 125. Stockwerks auch der höchsten Aussichtsplattform im 148. Stockwerk. Ob sich der Mehrpreis für das VIP-Paket lohnt, musst du selbst beurteilen.

Als Extra bekommst du zur Begrüßung Datteln und Café. Auch musst du beim Aufzug nicht anstehen und in der Sky Lounge gibt es nochmals eine kleine Erfrischung. Dort sind maximal 50 Personen zugelassen, sodass du je nach Auslastung etwas mehr Ruhe hat als auf den anderen Plattformen. Die Aussicht selbst ist meiner Meinung nach aber nicht so viel besser.

Im Anschluss kannst du dann noch gleich die Wasserspiele beim Dubai Fountain bewundern oder durch die Dubai Mall schlendern. All das sind Highlights, die du dir beim Stopover in Dubai nicht entgehen lassen solltest.

Weitere Ideen für einen Aufenthalt in Dubai

Als weitere unvergessliche Erinnerungen aus Dubai nehme ich außerdem noch mit den Besuch im Miracle Garden, die Spaziergänge am Marina Walk und die Sonnenuntergangsfahrt am Creek mit. Auf alle Fälle solltest du einmal mit einer Abra (Wassertaxi) den Creek überqueren.

Meine No-Gos

Ja, und dann gibt es sie auch hier: meine persönlichen No-Gos, sprich Attraktionen, die ich nie besuchen würde. Die Stadt kümmert sich nicht um Nachhaltigkeit. So gibt es in der Region jede Menge ökologischen Unsinn, zum Beispiel Skifahren in der Halle, künftig auch auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel, rund um die Uhr beleuchtete, aber leerstehende Kamelrennbahnen usw. Das stört mich bereits bei meinem Stopover in Dubai. Deshalb wäre ein längerer Aufenthalt für mich undenkbar.

Dubai und ich sind und werden keine Freunde mehr.

Ich persönlich würde niemals das Delfinarium auf Atlantis The Palm oder das Aquarium in der Dubai Mall besuchen und die dortige Tierquälerei unterstützen. Handelt es sich nicht um sündhaft teure Rennkamele, nimmt man es mit dem Tierschutz in Dubai nicht so genau. Auch auch Touristen jagen nur den Attraktionen nach und machen sich über das dortige Tierleid keine Gedanken.

Was ich leider an diesen beiden Wochenenden nicht schaffe, weil sämtliche Termine bereits ausgebucht sind, ist der Fallschirm-Tandemsprung über The Palm Jumeirah in Dubai. Vielleicht doch ein Grund noch einmal wiederzukommen … but life is short and world is wide.

Als Frau alleine in Dubai?

Dubai gibt sich gerne weltoffen, tolerant und liberal und präsentiert eine Welt zwischen Glanz und Glamour. Auch wird man nicht müde zu betonen, dass die Frauen emanzipiert und gleichberechtigt sind. Schließlich ist man auf die Devisen der Einkaufs-, Medizin- und Badetouristen angewiesen. In der Stadt und im Emirat prallen dadurch Welten und Kulturen aufeinander. Bikini, kurze Shorts und Shirts neben Abbaya und Sheila sind keine Seltenheit. Ich selbst versuche mich auf Reisen immer angemessen zu kleiden. So bin ich auch in Dubai immer mit langen Hosen und bedeckten Schultern unterwegs – nicht alle Touristinnen sehen das so.

Frauen haben nicht die gleichen Rechte.

Sich in den modernen Bereichen rund um die Sheikh Zayed Road oder die Marina zu bewegen ist absolut unbedenklich. In der Gegend um den Creek werde ich einmal von einem Mann «verfolgt», der mir dann auch in die U-Bahn hinterherkommt und trotz meiner Aussage, dass ich das nicht wünsche, weiterhin in meiner Nähe bleibt. Ich entscheide mich dann dafür, energisch und für andere gut hörbar meine Haltung kundzutun und wechsle in den Wagen für Frauen.

Trotz dieser Erfahrung ist Dubai nicht gefährlich und ich fühle mich sicher. Dennoch: Wer kennt nicht die Fälle von Ausländerinnen, die in Dubai sexuell belästigt oder vergewaltigt wurden und nach Anzeige im Gefängnis landen? Touristinnen, die nach Dubai reisen, sollte bewusst sein, dass Frauen nach dem Gesetz nicht gleichgestellt sind und am Ende als Verliererin oder Schuldige hervorgehen.

Dubai und Menschenrechte

Im Jahr 2018 startete Prinzessin Latifa bint Muhammad Al Maktum, die Tochter des Herrschers einen Fluchtversuch. Es existiert ein Video von ihrem spektakulären Versuch, das Land per Jetski und Booten zu verlassen. Allerdings wurde Latifa von einer Sondereinheit gefasst und zurückgebracht. Seither soll sie im Gefängnis gesessen haben und in einer Villa festgehalten werden. In einem Hilferuf per Video stellte sie klar, dass sie gegen ihren Willen festgehalten wurde und um ihr Leben fürchte. Seit Februar 2020 gibt es kein Lebenszeichen mehr von Latifa.

Natürlich kann man das nun alles einem verrückten Despoten anlasten. Dass Dubai es mit Menschenrechten nicht so genau nimmt, ist jedoch bekannt. Nicht nur Mitglieder der Königsfamilie, auch Regimekritiker verschwinden schon einmal. Bedenklich ist zudem die Lage der vielen Arbeitsmigrantinnen und -migranten. Bauarbeiter oder Haushaltsangestellte leben unter unmenschlichen Bedingungen in Dubai und anderen Golfstaaten.

Mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung und der Pressefreiheit scheint es ebenfalls nicht so weit her zu sein. Damit will ich keine Angst schüren, aber verklären darf man die Situation trotz allem Fortschritts nicht. Daran solltest du bei einem Besuch oder Stopover in Dubai denken. Ich persönlich möchte in so einem Land keinen Urlaub mehr machen.

Duabai: Burj al Arab
Dubai Schriftzug

Carola ist eine passionierte Teilzeitnomadin, verbindet Vollzeitberuf mit Reiselust. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola.

Seit 2016 schreibt sie authentische Reiseberichte über einzigartige Erlebnisse, gibt praktische Tipps und will andere inspirieren, die Welt zu entdecken.

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