Kategorien Rundreisen

Sri Lankas Kulturdreieck: zu den kulturellen Hotspots der Insel

Schreibe Einen Kommentar
Pinterest Hidden Image

In der Nord-Zentralprovinz liegt die Wiege der srilankischen Kultur. Die ehemaligen Königsstädte Anuradhapura und Polonnaruwa bilden zusammen mit Kandy die drei Eckpunkte von Sri Lankas Kulturdreieck. Innerhalb des Dreiecks befinden sich der Höhlentempel von Dambulla und die berühmte Felsenfestung Sigiriya. Damit liegen gleich fünf der sechs UNESCO-Weltkulturerbestätten des Landes innerhalb des Kulturdreiecks von Sri Lanka. Hier reiht sich ein kulturelles Highlight an das nächste.

Damit auch du einen kleinen Eindruck davon bekommst, welche Sehenswürdigkeiten im «Cultural Triangle» einen Besuch wert sind, habe ich dir hier einen kleinen Überblick über die schönsten und interessantesten Orte mitgebracht. Viel Spaß beim Lesen!

Über die Stadt Kandy berichte ich in meinem Artikel über Sri Lankas Hochland. Hier gehe ich auf Dambulla, Polonnaruwa, Sigiriya, Pidurangala, Mihintale und Anuradhapura ein.

Der Höhlentempel von Dambulla

Der Höhlentempel von Dambulla ist eine Pilgerstätte, die von buddhistischen Gläubigen aus Sri Lanka und der ganzen Welt besucht wird. In einem 160 Meter hohen, freistehenden Granitfelsmassiv sind 80 Höhlentempel verborgen. Die gesamte Anlage ist über 2’000 m2 groß und über 2’000 Jahre alt. In den Höhlen befinden sich 157 Statuen und 153 Buddha-Bilder. Besuchermagnet sind die fünf großen Höhlen innerhalb des Tempels.

Höhlentempel von Dambulla in Sri Lankas Kulturdreieck
Höhlentempel von Dambulla

Die erste Höhle, Devaraja Viharaya, wird fast vollständig von einer 14 Meter langen liegenden Buddha-Statue eingenommen. Die folgende Maharaja Viharaya (Höhle des großen Königs) ist mit 37 Metern Länge, 23 Metern Tiefe und 7 Metern Höhe die größte des Tempels. Zugleich gilt sie als die schönste der Höhlen. Die meisten der über 60 Buddha-Statuen im Inneren sind mit Gold verziert. Außerdem kannst du die beeindruckenden Deckenmalereien bewundern.

Die dritte Höhle, Maha Aluth Viharaya, ist ebenfalls sehr groß und mit zahlreichen Figuren und Malereien verziert. Die Pachima Viharaya beherbergt eine kleine Dagoba und weitere Buddha-Statuen. Am unspektakulärsten ist die Devana Alut Viharaya, die fünfte und jüngste Grotte. Sie ist ziemlich vollgestellt mit Figuren. Meine Einschätzung mag auch daran liegen, dass sich spätestens ab der vierten Höhle gewisse Ermüdungserscheinungen einstellen.

Wichtig zu wissen ist, dass es zwei Zugänge zum Tempel gibt. Der offizielle Eingang liegt direkt an der Hauptstraße A9 und ist von Kandy kommend der erste der beiden Zugänge. Der Aufstieg erfolgt über 250 in den Fels gehauene Stufen. Bei normaler Kondition ist der Weg gut zu bewältigen, auch wenn Hitze und Luftfeuchtigkeit anstrengend sind. Immerhin sorgen die frechen Affen für den einen oder anderen Fotostopp und eine willkommene Verschnaufpause. Nach spätestens 20 Minuten hast du den Tempel erreicht und kannst den Blick über die umliegende Landschaft schweifen lassen.

Der andere Weg ist länger und nicht so gut ausgebaut. Wir nutzen diesen Weg für den Abstieg und gelangen so direkt zum Rangiri Dambulu Uhanwatta Viharaja, dem Goldenen Tempel mit dem riesigen goldenen Buddha, der auf dem Gebäude sitzt. Unterwegs buhlen Eis- und Getränkeverkäufer sowie Schlangenbeschwörer um unsere Aufmerksamkeit.

Kleine Tempel-Etikette

In den buddhistischen und hinduistischen Tempeln in Sri Lanka ist es üblich die Schuhe auszuziehen, bevor du das Tempelareal betrittst. Und damit sind wie hier in Dambulla nicht nur die Höhlen oder wie andernorts die Tempelgebäude gemeint, sondern oftmals heiße Felsen- oder Sandböden.

Tempelsocken als wichtiges Utensil

Um Verbrennungen und Blasen an den Fußsohlen zu vermeiden, empfehle ich das Tragen von Socken. Unser Guide gibt uns gleich zu Beginn den Tipp immer ein Paar Socken bei uns zu tragen, die wir zu «Tempelsocken» umfunktionieren können. Aber triff deine Wahl mit Bedacht, denn diese Socken werden wahrscheinlich nie wieder richtig sauber. Vor den Tempeln findest du meistens einen Stand, an dem du deine Schuhe während des Besuchs abgeben kannst. Die Abgabe der Schuhe ist kostenlos, aber ein Trinkgeld gehört zum guten Ton.

Zum guten Ton gehört auch, sich angemessen zu kleiden. Das bedeutet, dass Knie und Schultern bedeckt sind. Ein Tuch über den Schultern oder ein Sarong um die Taille kann schnell Abhilfe schaffen, wenn du zum Beispiel in Shorts und Trägershirt unterwegs bist.

Was für Reisende praktisch ist, weil oft noch andere Aktivitäten auf dem Programm stehen, führt zu manch kuriosem Anblick. Menschen mit einem umgebundenen Handtuch wirken an einem heiligen Ort irgendwie deplatziert, auch wenn die Vorschriften eingehalten werden. Ein Tempelbesuch bedeutet in Sri Lanka, sich schick zu machen und seine besten Kleider anzuziehen. Während die Einheimischen elegant und gepflegt wirken, achten die Touristinnen und Touristen oft gar nicht auf ihr Äußeres. Deshalb versuche ich, mich immer respektvoll zu kleiden.

Fotografieren ist meistens kein Problem. Wenn Fotografieren, Blitzen, Filmen oder Drohnen verboten sind, sollte man sich natürlich daran halten. Sich vor einer Buddha-Statue fotografieren zu lassen oder ihr den Rücken zuzuwenden, gilt als respektlos. Diese Tipps gelten für alle buddhistischen Tempel, auch außerhalb Sri Lankas.

Königsstadt Polonnaruwa

Polonnaruwa erlebte seine Blütezeit zwischen dem 11. und 13. In dieser Zeit schlug hier das Herz des Königreichs Rajarata. Nach dem Fall von Anuradhapura wurde Polonnaruwa zur zweiten Hauptstadt des Reiches. Hier wurde im 12. Jahrhundert die Zahnreliquie Buddhas verehrt, die heute im Zahntempel von Kandy aufbewahrt wird. Mitte des 13. Jahrhunderts begann der Niedergang der Stadt, Polonnaruwa verfiel und die Natur eroberte sich das Land zurück. Gut 500 Jahre lang war Polonnaruwa vom Dschungel überwuchert. Erst 1820 stieß ein britischer Leutnant auf eine der Ruinen. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wurde Polonnaruwa 1982 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Der archäologische Park von Polonnaruwa gehört zu den meistbesuchten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten und sollte bei einer Reise in das Kulturdreieck Sri Lankas nicht fehlen. Es ist erstaunlich, wie gut die Überreste der ehemaligen Hauptstadt erhalten sind. Die Überreste des alten Königspalastes, Stupas und Tempel liegen in einer weitläufigen und gepflegten Parkanlage. Ein Besuch lohnt sich also nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern auch für Naturliebhaber. Immerhin leben auf dem Gelände Tausende von Ceylon-Hutaffen, die sich zwischen Ruinen und Buddhastatuen pudelwohl zu fühlen scheinen.

Das Gelände ist riesig und die Entfernungen zwischen den einzelnen Sehenswürdigkeiten sind groß. Wegen der Hitze ist es nicht ratsam, die Strecken zu Fuß zurückzulegen. Am besten erkundest du Polonnaruwa mit dem Fahrrad. Viele der Fahrräder, die man mieten kann, verdienen den Namen Fahrrad nicht. Zum Glück ist die Landschaft flach.

Du kannst ohne Probleme einen ganzen Tag in der historischen Stadt verbringen. Bei kürzeren Aufenthalten musst du natürlich eine Auswahl treffen. Ein Highlight ist der Vatadage Tempel, ein Rundtempel mit Mondsteinen, Wächterfiguren und Buddhastatuen. Neben den Überresten des Königspalastes sollte auch einer der fünf Hindu-Tempel, vor allem Shiva Devale 1 oder 2, auf dem Programm stehen. Beeindruckend ist der Rankot Vihara, die größte erhaltene Dagoba in Polonnaruwa. Und nicht zu verpassen ist der Felsentempel Gal Vihara.

Dagoba in Polonnaruwa
Polonnaruwa

Der Löwenfelsen Sigiriya

Der riesige Monolith mit den berühmtesten Wandmalereien Sri Lankas ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Insel und eine der Hauptattraktionen. Die Einheimischen sprechen bei Sigiriya sogar vom achten Weltwunder. Wichtig ist, den Aufstieg in die frühen Morgenstunden zu legen, am besten gleich nach Sonnenaufgang. Um den 200 Meter hohen Felsen zu erklimmen, musst du 1’200 Stufen überwinden. Aber keine Angst: Eigentlich ist der Weg nach oben gar nicht so schlimm.

Von den königlichen Gärten geht es zunächst zur Löwenterrasse mit den überdimensionalen Löwentatzen, die den Eingang zum Palast markieren. Von dem riesigen Löwenkopf, durch dessen Maul man einst den letzten und steilsten Teil des Aufstiegs in Angriff nahm, ist nichts mehr zu sehen. Hier beginnt die Metalltreppe, die an der Felswand nach oben führt. Etwas Schwindelfreiheit ist erforderlich. Auf dem Gipfelplateau erwarten dich die Überreste des prächtigen Königspalastes. Es ist der älteste noch erhaltene Palast Sri Lankas. Beeindruckend ist das riesige Wasserauffangbecken. Es wurde direkt in den Fels gehauen, um die Wasserversorgung auf dem Plateau zu sichern. Außerdem bietet sich von hier oben ein atemberaubender Blick über die weite Dschungellandschaft, zahlreiche Seen und Stauseen.

Löwenfels in Sri Lankas Kulturdreieck
Felsenfestung Sigirya

Auf dem Rückweg besuchen wir die berühmten «Wolkenmädchen». Die Fresken befinden sich etwa auf halber Höhe unter einem Felsüberhang und sind über eine eiserne Wendeltreppe zu erreichen. Die Wolkenmädchen sind filigrane Malereien, Porträts barbusiger Schönheiten. Man vermutet, dass es sich um Apsaras handelt, himmlische Gespielinnen der Götter. 500 solcher Wolkenmädchen soll es ursprünglich gegeben haben, leider sind nur noch 22 erhalten. Die Details und die leuchtenden Farben der Fresken überraschen ebenso wie die Schönheit und die selbstverständlich zur Schau gestellte Nacktheit der Frauen.

Dass die Wolkenmädchen schon damals die Besucher begeisterten, beweist die Spiegelwand. Die Farbe aus Eiweiß und wildem Honig begann wohl im Sonnenlicht zu glänzen. In dieser Mauer fanden Forscher Graffiti, die zwischen dem 6. und 14. Jahrhundert entstanden sind.

Water Garden Sirigiya [Affiliate Link, Werbung]

Der Blick auf den Löwenfelsen von Pidurangala

Diese Meinung scheinen nicht alle zu teilen. Es gibt etliche Berichte im Internet, in denen von Touristenabzocke die Rede ist. Für alle, die so knauserig sind oder sich mit dem Ausblick auf den Löwenfelsen zufrieden geben, ist der Felsrücken Pidurangala tatsächlich eine Alternative. Ich würde beides empfehlen, aber keinesfalls auf den Besuch der Felsenfestung von Sigiriya verzichten.

Ausblick auf den Löwenflesen
Pidurangala

Der Pidurangala Rock liegt etwa einen Kilometer nördlich der Felsenfestung Sigiriya. Am Fuße des Berges befindet sich ein Kloster, das du zuerst passieren musst. Das bedeutet, dass du ein Tuch mit dabei haben sollst und die Schuhe beim Durchqueren ausziehen musst. Ein Vorteil ist, dass du den Berg bereits ab 5:00 Uhr besteigen und somit den Sonnenaufgang oben am Felsplateau erleben kannst. Nach dem ersten steilen Anstieg über unbefestigte Stufen durch den Wald erreichst du einen schlafenden Buddha. 

Tatsächlich empfinde ich den Aufstieg als anstrengender als den am Vortag auf den Löwenfelsen. Vor allem das letzte Stück wird etwas abenteuerlich, da erwartet dich eine kleine Kletterpartie. Am Ende wird man für die Anstrengung belohnt: Vor einem erhebt sich die Felsenfestung von Sigiriya. Zu wissen, dass ich diesen Felsen schon einmal erklommen habe, macht mich ein bisschen stolz. Vor allem aber genieße ich die Atmosphäre an diesem ganz besonderen Ort.

Mihintale, die Wiege des Buddhismus

Mihintale, nur wenige Kilometer von Anauradhapura entfernt, gilt als die Wiege des Buddhismus in Sri Lanka. Hier bekehrte der Mönch Mahinda, Sohn des indischen Herrschers Mashoka, den singhalesischen König Devanamia Tissa zum Buddhismus. Die alte Klosteranlage auf dem Berg Missaka ist deshalb ein beliebter Wallfahrtsort.

Pagode im Kloster von Mihintale
Abasthale Dagoba

Wie könnte es anders sein, führen auch hier viele Stufen hinauf zum Kloster. Die Treppe aus Granitsteinen ist gesäumt von duftenden Frangipani-Bäumen. Oben angekommen erwartet dich zunächst die Ambasthale Dagoba. Von dieser zentralen Plattform aus erreicht man die strahlend weiße Mahaseya Dagoba, den großen sitzenden Buddha und den Sila-Felsen. Der Weg zum Sila-Felsen ist steil und die in den Fels gehauenen Vertiefungen bieten nur wenig Halt. Es ist eine ziemliche Kletterei, bis man die fantastische Aussicht auf die umliegende Landschaft und die anderen Hügel und Gebäude des Klosters genießen kann.

Gläubige klettern auf den Sila-Felsen
Sila-Felsen

Königsstadt Anuradhapura

Anuradhapura, das Angkor Wat Sri Lankas

Noch bevor Anuradhapura zur Königsstadt wurde, gab es hier erste Siedlungen – vermutlich bereits in der Eisenzeit. Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. war die Stadt über 1300 Jahre lang Regierungssitz verschiedener singhalesischer Königsdynastien. Außerdem lebten mehrere tausend Mönche in der riesigen Stadt. Sie war ein politisches und religiöses Zentrum. Um Christi Geburt zählte Anuradhapura zu den zehn größten Städten der Welt. Ähnlich wie Ankor Wat und Polonnaruwa verfügte Anuradhapura über ein gut funktionierendes Wasserversorgungssystem.

Ende des 10. Jahrhunderts fiel die Stadt in die Hände des tamilischen Chola-Reiches, einer indischen Königsdynastie. Damit war ihr Untergang besiegelt. Lange Zeit lag Anuradhapura vergessen im Dschungel. Erst 1820 wurden die Ruinen von einer britischen Expedition wiederentdeckt. 70 Jahre später begannen die archäologischen Ausgrabungen.

Ähnlich wie Polonnaruwa ist die antike Stadt (das moderne Anuradhapura liegt einige Kilometer entfernt) riesig. Am besten machst du eich mit einem Tuk Tuk auf den Weg. Auch dann brauchst du mindestens einen Tag, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.

Der Ruwanwelisaya Dagoba sollte auf jeden Fall auf deiner Liste stehen. Mit einem Umfang von 290 Metern und einer Höhe von über 100 Metern ist sie eine der größten Stupas der Welt. Die Dagoba wurde auf einer quadratischen Plattform errichtet. Diese wiederum ruht auf dem Rücken von 344 steinernen Elefantenstatuen. Es ist ein unvergessliches Erlebnis, sich hier unter die Gläubigen zu mischen und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Alle Gebete und Rituale finden unter freiem Himmel statt, an vielen Stellen siehst du Altäre mit Opfergaben. Vor der massiven Stupa fühle ich mich ganz klein, das Weiß blendet die Augen. Im Kontrast dazu stehen die Stoffbahnen, die die Mönche um die Stupa wickeln.

Mönche wickeln Stoffbänder um die Stupa
Ruwanwelisaya Dagoba

Der Bodhi-Baum in Anuradhapura gilt als der älteste dokumentierte heilige Baum der Welt. Der Legende nach ist die Pappelfeige ein Ableger des Bodhi-Baumes, unter dem Buddha seine Erleuchtung fand. Der Bodhi-Baum in Anuradhapura ist er ein wichtiger Pilgerort für Buddhisten. Der Feigenbaum ist von einer Mauer umgeben, um ihn vor wilden Elefanten zu schützen. Obwohl die Pappelfeige schon seit 236 v. Chr. hier wächst, wirkt sie nicht besonders groß. Die filigranen Äste werden von mehreren goldenen Stangen gestützt. Auch hier ist die Atmosphäre spirituell. Den ganzen Tag über finden Prozessionen und Zeremonien rund um den Baum statt.

Weitere Stationen unseres Besuchs sind die Ruinen von Ratnaprasada mit dem erstaunlich gut erhaltenen und wenig geschützten Mondstein, der Felstempel Isurumuniya Vihara, der Abhayagiri-Tempel und die Jetavanarama Dagoba aus dem 3. Jahrhundert.

Weitere Aktivitäten in Sri Lankas Kulturdreieck

Großmarkt in Dambulla

Genug Kultur? Dann ist vielleicht ein Abstecher zum Großmarkt in Dambulla genau das Richtige. Hier herrscht Tag und Nacht geschäftiges Treiben. In fünf riesigen Hallen stapeln sich Gemüse und allerlei exotische Früchte. Es geht hektisch zu und her und manchmal ist das Gewusel aus Händlern und hupenden Lastwagen, die Waren anliefern, kaum zu ertragen. Irgendwie habe ich immer das Gefühl, im Weg zu stehen. Wo so viel los ist, fehlen auch die fliegenden Händler nicht, die kleine Snacks verkaufen. An den Seiten der Hallen gibt es zusätzlich kleinere Fachgeschäfte.

Ein- und Verkäufer vor Gemüsesäcken und Lkw
Großmarkt in Dambulla

Gewürzgarten

Ceylon ist seit jeher als Gewürzinsel bekannt. Mehr als fünfzehn verschiedene Gewürze sind hier beheimatet. Da liegt es nahe, Zimt, Nelken, Muskatnuss, Curry, Kardamom, Koriander, Kurkuma oder Pfeffer nicht nur zu exportieren, sondern auch für Touristen zu vermarkten. Entlang der Touristenroute zwischen Kandy, Dambulla und Sirigiya reihen sich die Gewürzgärten wie Perlen auf einer Schnur an der Hauptstraße auf und buhlen um Besucher. Im Vergleich zu den Gewürzgärten auf Sansibar empfinde ich den Besuch als sehr enttäuschend. Die Vermittlung von Informationen über die einzelnen Pflanzen steht eher im Hintergrund. Nach einer hastigen Einführung in die ayurvedische Heilkunst und angebotenen Massagen geht es vor allem um das lukrative Geschäft mit teuren ayurvedischen Ölen, Salben und Säften.

Besuch bei Einheimischen, Kochkurse und Bootstouren

Mit dem zunehmenden Tourismus in der Region um Sigiriya haben einige Familien ihre Chance erkannt und bieten neben kleinen Unterkünften auch Kochkurse mit Bio-Produkten, traditionelles Essen oder BBQ oder Bootsfahrten auf einem der vielen Seen oder Stauseen an. Das sind die Anfänge eines sanften und nachhaltigen Tourismus, den ich gerne unterstütze. Bei Familienbesuchen kommt man mit Einheimischen ins Gespräch und kann kleine Start-Ups unterstützen.

Mit einfachen Mitteln, wie Ochsenkarren oder einfachen landwirtschaftlichen Fahrzeugen, selbstgebauten Katamaranen werden die Gäste transportiert und eine große Portion Gastfreundschaft schafft bleibende Erlebnisse. Ich hoffe, dass es in Zukunft weitere Initiativen geben wird, dass die Touren nicht zu sehr kommerzialisiert werden und dass noch die eine oder andere zukunftsweisende Idee hinzukommt.

Medirigiriya

Wem das kulturelle Dreieck Sri Lankas noch nicht genug Kultur geboten hat, dem empfehle ich einen Abstecher nach Medirigiriya. Ein alter Pilgerort mit einer idyllischen Klosteranlage. Die Gebäude sind gut erhalten. Im Gegensatz zu den Königsstädten ist hier viel weniger los und man kann alles in Ruhe erkunden. Die Fahrt nach Medirigiriya ist landschaftlich sehr reizvoll. Sie führt über weite Strecken an einem alten Wasserkanal entlang. Du kannst Warane beobachten und bist mitten im täglichen Leben. Frauen waschen ihre Wäsche und Kinder vergnügen sich beim Baden. Hier liegt die Reiskammer des Kulturdreiecks.

Flusslauf
Medirigiriya

Weitere Artikel zu Sri Lanka


Teilzeitnomadin Travellingcarola

Carola ist eine passionierte Teilzeitnomadin, verbindet Vollzeitberuf mit Reiselust. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola.

Seit 2016 schreibt sie authentische Reiseberichte über einzigartige Erlebnisse, gibt praktische Tipps und will andere inspirieren, die Welt zu entdecken.

Schreibe Einen Kommentar

© TRAVELLINGCAROLA

Your Mastodon Instance