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Creux du Van – Alpiner Grand Canyon

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Lange schon steht der Creux du Van im Neuenburger Jura auf meiner Wunschliste. Als gebürtige Österreicherin, die seit mehr als 15 Jahren in der Schweiz lebt, habe ich verhältnismäßig schon recht viel von diesem kleinen, aber feinen Land gesehen.

Ich war in allen 26 Kantonen und deren Hauptorten, an oder auf allen größeren Schweizer Seen und habe den Großteil der namhaften Alpengipfel zu Fuß oder per Bahn erklommen. Ich war «Top of Europe» (am höchsten Bahnhof Europas am Jungfraujoch), stand vorm «Tobleronegipfel» (dem Matterhorn) und bummelte im «langsamsten Schnellzug der Welt«, dem Glacierexpress, von Zermatt nach St. Moritz. Nun habe ich endlich einmal Zeit gefunden für einen Ausflug ins Schweizer Jura an die Grenze zwischen den Kantonen Neuenburg und Waadt zum Creux du Van.

Begleite mich doch auf diesen kurzen Ausflug zum Naturwunder Creux du Van, aufgrund des Wetters leider nicht wandernd.

Wunschziel Creux du Van

Zum Naturwunder Creux du Van habe ich es bisher leider nie geschafft. Der «Schweizer Grand Canyon», wie er auch genannt wird, liegt an der Grenze der Kantone Waadt und Neuenburg. Es es handelt sich dabei um eine gigantische Felsenarena. Senkrecht abfallende, über 150 m hohe Felswände bieten eine gewaltige Kulisse und stellen quasi ein natürliches Amphietheater dar. Nachdem ich die Bilder dieses außergewöhnlichen Ortes gesehen habe, will ich unbedingt dorthin.

Aber da der Frühling 2016 (wie wir alle wissen) ausfällt oder sprichwörtlich ins Wasser fällt, ist es gar nicht so einfach den Plan in die Tat umzusetzen. Zwischen Santorin und Moskau gibt es schließlich ein einigermassen schönes Wochenende, sodass ich die Gelegenheit beim Schopfe packen muss. Das obwohl es die Tage zuvor wie aus Kübeln geschüttet hat und der Boden wohl nichts als Morast und Schlamm ist.

Naturwunder Creux du Van

Aus diesem Grund entscheiden wir uns dann auch, die Rundwanderung ab Noiraigue via Ferme Robert ausfallen zu lassen. Wir fahren mit dem Auto direkt bis zum Restaurant Le Soliat. Der Weg ist nicht ganz einfach zu finden, aber mit Navi oder Karte doch machbar. Vom Restaurant Ferme le Soliat aus sind es nur ein paar hundert Meter bis zum Rande des Creux du Van. Gespannt und ungeduldig machen wir uns auf den kurzen Weg. Direkt am Abhang bleiben wir erst einmal begeistert stehen und blicken in den imposanten Talkessel.

Es bleibt uns nichts anderes übrig, als den Atem anzuhalten und über die Wunder unserer Natur zu staunen.

Die Entscheidung, auf die Wanderung zu verzichten, erweist sich im Nachhinein als goldrichtig. Die wenigen, die den Aufstieg von Noraigue oder der Ferme Robert in Angriff genommen haben, sehen nämlich aus wie nach einer Schlammschlacht und zeigen deutlich Spuren der Erschöpfung. Sie sind sicherlich lange beschäftigt, den Schmutz wieder von Schuhen und Kleidern zu bekommen.

So bleibt auch mehr Zeit einmal in beide Richtungen die Abbruchkante des Creux du Van entlang um den gesamten Felsenzirkus zu wandern und natürlich zu fotografieren. Ich muss alle paar Meter stehenbleiben, weil ich mich einfach nicht sattsehen kann.

Danach gibt es noch das obligatorische Fondue in der Ferme Le Soliat. Wer hier essen geht, sollte entweder richtig hungrig sein oder eine Portion für zwei bestellen. Am frühen Nachmittag wird es sogar etwas wärmer. Weil noch die Sonne rauskommt, können wir sogar auf der Terrasse sitzen und im Freien essen.

Durch die verkürzte Wanderung bleibt Zeit. So machen wir später spontan noch einen Abstecher in die Areuse-Schlucht und begehen einen der schönsten Abschnitte. Die engen Brücken und weg sowie die moosbewachsenen Felsen wirken wie im Märchen. Irgendwann möchte ich die Areuse-Schlucht auch noch einmal ganz durchwandern.

Die Schweiz ist wunderschön und die Naturspektakel zwischen Neuenburgersee und Val de Travers sollte sich niemand entgehen lassen. Denn selbst wenn die große weite Welt lockt, sollte man die Schönheit der Heimat nicht unterschätzen.

Creux du Van
Creux du Van

Teilzeitnomadin Travellingcarola

Carola ist eine passionierte Teilzeitnomadin, verbindet Vollzeitberuf mit Reiselust. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola.

Seit 2016 schreibt sie authentische Reiseberichte über einzigartige Erlebnisse, gibt praktische Tipps und will andere inspirieren, die Welt zu entdecken.

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