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Meine 15 Lieblingsrezepte aus Europa oder eine kulinarische Reise

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Wer viel reist und die nötige Aufgeschlossenheit der lokalen Küche gegenüber mitbringt, lernt auf diesem Wege viele Spezialitäten kennen. Daraus wurden für mich einige Lieblingsrezepte. Reisen und Essen gehören für mich sowieso zusammen. Um ein Land in allen Facetten wahrnehmen zu können, muss man es auch riechen, schmecken und die dazugehörigen Geschichten und Traditionen kennenlernen.

Eigentlich wollte ich der Corona-Krise auf diesem Blog keinen Raum geben. In Zeiten des Lockdowns und während meiner Arbeit im Homeoffice habe ich jedoch begonnen, mich zumindest kulinarisch auf Reisen zu begeben. Auf Wunsch und Anregung hin entstehen daraus nun zwei Artikel zu meinen Lieblingsrezepten und -gerichten aus Europa und aller Welt, die ich in den vergangenen Wochen gekocht habe. Aber keine Angst, aus Travellingcarola wird deshalb noch lange kein Foodblog. Im Beitrag seht ihr ja leider auch, dass ich keinerlei Erfahrung in Food-Fotografie habe.

Damit ausländische Gerichte dauerhaft in meine Küche Einzug halten, müssen sie vor allem eines sein: einfach und schnell. Alles, was ich hier beschreibe, ist wirklich simpel und auch für Anfänger geeignet. Es handelt sich um sogenannte Blitzrezepte. Nahezu alle Zutaten sind zumindest in der Schweiz in gut sortierten Supermärkten zu bekommen oder können ersetzt werden. Dabei lege ich großen Wert auf Qualität und Frische. Denn nur wenn die Grundzutaten stimmen, schmecken die einfachen Gerichte ganz besonders gut. Ich nehme es beim Kochen nicht akribisch genau, vieles mache und dosiere ich nach Gefühl. Deshalb ist Backen nicht so meins. Das alles spiegelt sich in den folgenden Lieblingsrezepten aus Europa wider. Vielfach verzichte ich auf ganz exakte Mengenangaben.

Begib dich mit mir auf eine kleine kulinarische Reise durch verschiedene Länder Europas. Dabei stelle dir meine Lieblingsrezepte – verknüpft mit Reiseerinnerungen – vor.

Der Einfachheit halber ordne ich die Länder alphabetisch. Das hat aber nichts mit meinen Vorlieben und Prioritäten zu tun. Die Mengenangaben in den Rezepten beziehen sich auf zwei Personen.

Lieblingsrezepte aus Georgien

Die georgische Küche zählt zu den besten Europas, auch wenn sie bei uns kaum bekannt ist. Bei einem Spaziergang durch den Dezerter Bazar bekommt man einen tiefen Einblick in die georgische Küche und ihre Zutaten. Qualität und Frische der Zutaten nehmen einen hohen Stellenwert ein. Von meiner Reise durch Georgien und der Foodtour in Tiflis habe ich drei Rezepte mitgebracht, die ich zu Hause immer wieder einmal nachkoche. Dazu zählen Khachapuri, das überbackene Käsebrot, Auberginenröllchen mit Walnusspaste und die typischen Teigtaschen Kinkhali.

Khachapuri

Wenn es ein Gericht gibt, an dem man in Georgien nicht vorbeikommt, dann ist das Khachapuri (auch Chatschapuri oder ხაჭაპური). Dabei handelt es sich um ein gebackenes Käsebrot. In Georgien wird Khachapuri in nahezu allen Restaurants serviert oder zwischendurch als Street Food gegessen. Die verschiedenen Regionen Georgiens haben auch ihre eigene Variante von Khachapuri. Die wohl am meisten verbreitete Art ist Imeruli. Bei uns sieht man häufig die sehr fotogene Form Ajaruli. Das sind die offenen Teigschiffchen mit einem rohen Ei in der Mitte.

Inklusive Ruhezeit für den Teig muss man für die Zubereitung etwa 3.5 Stunden einplanen. Der georgische Sulguni-Käse ist bei uns nicht ganz einfach zu bekommen. Am ehesten findet man ihn in russischen Lebensmittelmärkten. Als Alternative kann man Mozarella (Reibkäse) und Hirtenkäse («Feta» aus Kuhmilch) zu gleichen Teilen mischen.

Zutaten
250 g Mehl (Weißmehl, glattes Mehl bzw. Type 550)
1/2 EL Salz
1/2 Päckchen Trockenhefe
160 ml Milchwasser zu gleichen Teilen
1/2 EL Öl
150 g Sulguni
1 Ei
10 g Butter

Zubereitung
Mehl und Salz mischen und mit Hefe, Milchwasser und Öl zu einem weichen, glatten Teig verkneten. Zugedeckt bei Zimmertemperatur ca. 1 h aufs Doppelte aufgehen lassen. Kurz durchkneten und nochmals 30 min ruhen lassen.

Den Teig ca. 1 cm dick kreisrund ausrollen. Die Käsemasse in der Mitte verteilen und den Teig um die Masse falten. Die dabei entstandene Kugel zu einem Fladen ausrollen.

Den Backofen auf 240° vorheizen und das Khachapuri ca. 15 min backen. 5 min vor Ende kann man das Käsebrot noch mit Ei und vor dem Servieren mit Butter bestreichen.

Khachapuri
Khachapuri

Badridschani

Das zweite meiner Lieblingsrezepte aus Georgien sind die mit Walnusspaste gefüllten Auberginenröllchen. Sie sind eine typische Vorspeise in Georgien. Für die Zubereitung benötigst du etwa 1.5 Stunden. Ich brate Auberginen nicht in der Pfanne, sondern backe sie im Ofen. Das spart Zeit und geht meines Erachtens einfacher. Parmigiana oder Moussaka bereite ich ebenfalls so zu.

Zutaten
1 große Aubergine
1 Zwiebel
50 g Walnusskerne
1 Knoblauchzehe
Petersilie, Koriander
Adschika (Würzpaste aus Peperoni und Kräutern)
Sonnenblumenöl
Salz
Granatapfelkerne
Wasser

Zubereitung
Aubergine der Länge nach in ca. 0.5 cm dicke Scheiben schneiden, salzen, 30 min ziehen lassen und das Wasser abtupfen. Danach die Aubergingenscheiben mit Öl bepinseln und auf jeder Seite im Ofen (200°) 15–20 min backen bis sie weich sind.

Zwiebeln in Öl anschwitzen. Walnüsse mit etwas Wasser in einem Universalzerkleinerer zu einer Paste verarbeiten. Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter, Adschika, Salz und Granatapfelkerne untermischen.

Füllung auf die Auberginenscheiben verteilen, zu Röllchen formen und mit Granatapfelkernen, Petersilie und Koriander dekorieren.

Auberginenröllchen mit Walnusspaste
Badridschani

Griechische Küche

Unter Feinschmeckern genießt die griechische Küche nicht unbedingt den besten Ruf. Die Gerichte sind einfach und bodenständig. Komplizierte oder raffinierte Rezepte findet man in der griechischen Küche eher selten. Die Speisen punkten mit wenigen, frischen Zutaten, herzhaft gewürzt mit mediterranen Kräutern und einem Schuss Olivenöl. Dabei wird die griechische Küche heute oftmals modern interpretiert, so wie bei meinem Lieblingsgriechen in Luzern. Sie ist wesentlich mehr als das fettige Einerlei auf ellenlangen Karten in kitschig dekorierten Restaurants mit Namen wie Zeus oder Apollo.

Griechenland ist das Land meines Herzens und deshalb kommt der Großteil meiner Lieblingsrezepte aus Europa auch aus Griechenland. Am liebsten schlage ich mir den Bauch mit Mezze voll, Hauptgerichte brauche ich eigentlich nicht. Und so kann man sich schnell und einfach Urlaubsfeeling in die eigenen vier Wände holen.

Choriatiki

Ein griechischer Bauernsalat ist so schnell und einfach zubereitet, dass es dafür gar kein Rezept braucht. Maximal 10 Minuten schnippeln, anmachen und schon ist alles fertig. Ich mag besonders die Variante mit Kapern, wie sie auf den Kykladen gerne serviert wird.

Zutaten
1–2 Tomaten
1 kleine Gurke
1 grüne Paprika (Peperoni für die Schweizer)
1 rote Zwiebel
200 g Feta
schwarze Oliven
Kapern
Olivenöl
Essig oder Zitrone
Oregano, Thymian, Petersilie oder Gewürzmischung für griechischen Salat

Zubereitung
Tomaten, Gurke, Paprika und Zwiebel schneiden. Oliven und Kapern dazugeben.

Den handelsüblichen Schafkäse in zwei ca. 0.5 cm hohe Scheiben schneiden und halbieren, eventuell so, dass zwei Dreiecke entstehen.

Kräuter darüber streuen und mit Essig und Öl anrichten.

griechischer Salat
Choriatiki

Fava

Der «griechische Hummus» stammt ursprünglich aus Santorin. Und auch auf den umliegenden Kykladeninseln wie Paros, Milos oder Folegandros ist Fava ein alltägliches Gericht. So wie der Hummus aus Kichererbsen zählt Fava zu meinen absoluten Lieblingsrezepten und -speisen.

Die wichtigste Zutat für Fava sind gelbe Platterbsen (Lathyrus clymenum). Ich bringe mir diese immer von meinen Griechenlandreisen mit, oder bestelle sie in Online-Shops für griechische Lebensmittel. Alternativ kann man aber auch gelbe Linsen verwenden. Inklusive Kochzeit dauert die Zubereitung etwa eine Stunde.

Zutaten
150 g Platterbsen (oder gelbe Linsen)
Olivenöl
Zwiebel
Kapern
Salz, Pfeffer

Zubereitung
Platterbsen ca. 50 min lang kochen, bis sie weich sind. Den dabei entstehende Schaum von der Oberfläche abschöpfen. Gelbe Linsen sind nach 10–15 min gar.

Wasser abgießen und die Erbsen mit etwas Olivenöl pürieren. Die Paste abschmecken und mit Zwiebeln (roh oder angebraten, evtl. karamelisiert) garnieren.

Fava am besten noch lauwarm mit Pita servieren.

griechisches Fava mit Zwiebeln und Kapern
Fava

Kolokythokeftedes

Ein Gericht mit einem so klingenden Namen kann nur gut schmecken. Aber auch mit der banalen Bezeichnung Zucchinilaibchen sind sie eines meiner Lieblingsrezepte. Ich mache sie regelmäßig selbst, am besten schmecken sie jedoch in Griechenland. Bis du die knusprigen Kolokythokeftedes genießen kannst, braucht es etwa 45 Minuten. Die Menge ist für ein Hauptgericht.

Zutaten
1–2 Zucchini, je nach Größe (ca. 800 g)
50 g Feta
50 g geriebener Hartkäse (z.B. Kefalograviera, Kefalotyri oder Pecorino)
2 Eier
Paniermehl oder Semmelbrösel
Mehl
Knoblauch, Frühlingszwiebel
Salz, Pfeffer
Minze, Dill, Petersilie und andere Kräuter
griechischer Joghurt
Olivenöl

Zubereitung
Zucchini reiben, in ein Sieb geben und salzen. Dadurch verlieren die Zucchini Flüssigkeit. Nach 20–30 min die Zucchini gut ausdrücken. Je weniger Wasser sie enthalten, umso knuspriger werden die Kolokithokeftedes.

Den zerkrümelten Käse, das Ei, kleingeschnittenen Knoblauch und Zwiebel sowie die Gewürze und Kräuter untermischen. Ja nach Konsistenz Paniermehl ergänzen. Laibchen formen und in Mehl wenden.

In einer Pfanne mit Olivenöl ausbacken und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Für den Dipp Joghurt mit Salz und frischen Kräutern mischen.

Kolokithokeftedes
Kolokythokeftedes

Italien am Teller

Die italienische Küche ist auf der ganzen Welt beliebt und es gibt kaum jemanden, der nicht davon schwärmt. Ich selbst bin jetzt gar nicht so sehr der Pasta-Fan, aber hin und wieder muss es sein. Schließlich machen Nudeln glücklich, weil die komplexen Kohlehydrate die Serotonin-Produktion anregen. Absolut unvergleichlich, aber leider nicht zum Nachkochen für zu Hause geeignet, ist die echte Pizza Napoletana, selbst wenn es nur zwei Sorten davon gibt.

Linguine à la Puttanesca

Zugegeben, der Name ist nicht besonders schmeichelhaft. Dafür schmeckt das Gericht aus Süditalien würzig-lecker und ist sehr schnell zubereitet. In 20 Minuten ist alles erledigt. Meist werden ja Spaghetti serviert, ich persönlich bevorzuge Linguine. Wie bei vielen meiner Lieblingsrezepte koche ich nach Gefühl, Lust und Laune. Auf Parmesan oder Pecorino verzichte ich bei diesem Gericht. Aber das kannst du ganz nach deinem Gusto handhaben.

Zutaten
Sardellenfilets (ca. 50 g)
1 Knoblauchzehe
1 kleine Zwiebel
1 roter Peperoncino
1kleine Dose gehackte Tomaten (ca. 200 g)
mini Roma- oder Cherrytomaten
entsteinte schwarze Oliven
Kapern
Oregano
Salz, Pfeffer
Olivenöl

Zubereitung
Linguine nach Packungsanweisung in Salzwasser al dente kochen.

Öl in einer Pfanne erwärmen, gehackte Sardellenfilets, fein geschnittenen Zwiebel und Knoblauch sowie Peperoncino und die frischen Tomaten andämpfen. Tomaten, geviertelte Oliven, Kapern und Oregano zugeben und ein wenig köcheln lassen.

Sauce abschmecken und die Linguine mit der Sauce mischen.

Pastateller mit Linguine alla Puttanesca
Linguine à la Puttanesca

Gebratener Blumenkohl Carbonara

Das folgende Rezept hat mit Ausnahme seines Namens nicht allzu viel Italienisches an sich. Spaghetti Carbonara sind zwar über die Grenzen Italiens hinaus bekannt, in diesem Fall handelt es sich aber um Blumenkohl in einer sahnigen Sauce mit Ei. Und ja, ich weiß, dass eine klassische Carbonara keine Sahne enthält. Blumenkohl zählt jedoch zu meinen Lieblingsgemüsen. Beim Gedanken an israelisches Streetfood bekomme ich gleich wieder Appetit. Dieses Rezept stammt übrigens aus der «Corona-Küche» von Roland Trettl. Für die Zubereitung musst du etwas mehr als eine halbe Stunde einkalkulieren.

Zutaten
1 Blumenkohl
250 ml Sahne
2 Eidotter
Parmesan
Schnittlauch
Semmelbrösel (Paniermehl)
Sesam
Salz, Pfeffer
evtl. 100 g Speck oder veganes Ersatzprodukt

Zubereitung
Blumenkohlröschen in viel Butter anbraten und bei 160° ca. 20 min im Ofen weitergaren.
Restlichen Blumenkohl schneiden, in Sahne aufkochen und würzen. Wenn der Blumenkohl weich ist, Parmesan hinzugeben und alles pürieren.

Allenfalls Speckwürfel anbraten, dazu die Butter vom Blumenkohl verwenden. Den Speck in einem Sieb abtropfen lassen und das Fett für später zur Seite stellen. Semmelbrösel und Sesam in Butter anrösten.

Eigelb mit Schnittlauch und dem Butter und evtl. dem Fett vom Speck anrühren.

Beim Anrichten einen Spiegel der Carbonara auf die Teller verteilen und die Blumenkohlröschen darauf anrichten. Das Ei darüber gießen und am Ende mit den Bröseln (und dem Speck) garnieren.

Blumenkohl mit Ei und Brösel auf Blumenkohl-Sahne-Parmesan-Sauce
Blumenkohl Carbonara

Erinnerungen an Kroatien und den Balkan

Durch die Lage an der Adria verbindet Kroatien die Balkan–Küche mit der mediterranen Küche. Dazu kommen noch Einflüsse der Donaumonarchie, was sich z.B. im Strukli äußert. Eines meiner absoluten Lieblingsgerichte und Lieblingsrezepte ist Burek. Das Blätterteiggebäck wir in vielen Ländern des Balkans mit unterschiedlichen Bezeichnungen und Füllungen gerne gegessen.

Vielfach werden Bureks mit Hackfleisch gefüllt. Auf dieses Rezept verzichte ich, hier findest du dafür eine Spinat und Frischkäsefüllung. Den Teig hauchdünn hinzubekommen, ist nicht ganz einfach. Inklusive Ruhe- und Backzeit benötigst du für Burek etwa eine Stunde. Selbstverständlich kann man auch fertigen Yufka-Teig verwenden.

Burek

Zutaten
175 g Mehl
100 ml Wasser
200 g Spinat
75 g Crème Fraiche
100 g Quark (halbfett)
50 ml Sahne
1 Ei
Salz, Pfeffer
Öl

Zubereitung
Mehl, Salz und Wasser zu einem Teig verarbeiten, gut kneten und 10 min ruhen lassen.
Für die Spinatfüllung Spinat in Öl andünsten, Crème Fraiche zugeben und würzen. Für den Burek mit Käse Quark, Sahne, Ei sowie Salz und Pfeffer vermengen.

Den Teig zu Kugeln formen und ausrollen (Durchmesser ca. 20 cm). Teigstücke auf ein Tuch legen und mit den Händen weiter auseinanderziehen, bis ein Kreis von ca. 50 cm Durchmesser entstanden ist. Der Teig sollte hauchdünn sein.

Oben und unten jeweils einen Streifen der vorbereiteten Füllung geben und mit Hilfe des Tuches von beiden Seiten einrollen und daraus eine Schnecke formen und mit Öl bepinseln.

Burek im vorgeheizten Backofen bei 220°C ca. 25 min backen.

Burek auf Holzbrett
Burek

So schmeckt Österreich

Mit Österreich verbinden mich meine Kindheitserinnerungen, die Mehlspeisen meiner Oma und natürlich auch viele deftige Gerichte. Die Liste meiner österreichischen Lieblingsrezepte ist dennoch nicht so lange, wie man vermuten könnte. Dafür ist Käse ein Muss!

Käsknöpfle

Als absolute Käseliebhaberin könnte ich bei Gerichten wie Käsespätzle dahinschmelzen. Schon immer habe ich beim Einkehren in einer Skihütte darauf gefreut. Zuletzt habe ich das einfache, aber schmackhafte Gericht während meines Kurzurlaubs im Bregenzerwald im Jagdgasthof Egender in Schönebach verzehrt. Das Besondere an den Vorarlberger Käsknöpfle sind die drei Sorten Käse. Serviert werden sie traditionell in einer Brenta oder Gepse (Holzschüssel). Die Zubereitung ist einfach und schnell, Gesamtzeit etwa 45 min.

Zutaten
250 g Mehl (Weißmehl, griffiges Mehl bzw. Dunst Type 405)
2 kleine Eier
65 ml Wasser
Prise Salz, Muskatnuss
50 g Vorarlberger Bergkäse
50 g Vorarlberger Alpkäse
50 g Vorarlberger Räßkäse
1 Gemüsezwiebel
75 g Butter
Schnittlauch
Pfeffer

Zubereitung
Eier, Mehl, Salz und Muskatnuss mit lauwarmem Wasser zu einem glatten, dickflüssigen Teig verrühren.

Zwiebelringe in Butter goldbraun braten. Da Zwiebel nachbräunen, rechtzeitig aus der Pfanne nehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Mit einem Spätzlehobel oder dem Spätzlesieb den Teig in kochendes Salzwasser schaben. Sobald die Spätzle an der Wasseroberfläche schwimmen (ca. 3 min), abseihen.

Den geriebenen Käse vermischen und lagenweise Spätzle und Käse in eine Brenta oder gebutterte Form schichten. Zwiebel und gehackten Schnittlauch über die Knöpfle geben und mit Pfeffer würzen.

Bregenzerwälder Käsknöpfle in der Holzschüssel
Käschnöpfle

Kaspressknödel mit Krautsalat

In Salzburg und in Tirol sind Kaspressknödel ein typisches Reste-Essen. Serviert werden sie entweder mit Salat oder in der Suppe (Boullion). Ich persönlich mag sie gerne mit Krautsalat und so habe ich sie auch in meine persönliche Liste europäischer Lieblingsrezepte aufgenommen. Kaspressknödel sind in weniger als einer halben Stunde fertig. Sie haben allerdings einen Nachteil: Das Ausbacken ist sehr geruchsintensiv! Dafür lassen sich die Knödel aber gut einfrieren, sodass man gleich größere Mengen herstellen kann.

Knödelbrot oder Brotwürfel gibt es in Österreich oder Süddeutschland überall zu kaufen. Dabei handelt es sich um kleine Stücke aus altbackenem Weißbrot. Zuhause eignet sich für die Herstellung von Knödelbrot am besten übrig gebliebenes Weiß- oder Toastbrot.

Zutaten
300 g Knödelbrot
150 g würziger Bergkäse
1 Zwiebel
100 g Butter
100 ml Milch
4 Eier
Salz
Pfeffer
Majoran
1/2 Bund fein geschnittene Petersilie

250 g junger Spitzkohl
1 kleine Zwiebel
2 EL Öl
Zucker
2 EL Essig
75 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer, Kümmel

Zubereitung
Die Zwiebel fein schneiden und mit Butter anschwitzen.
Das Knödelbrot mit dem geriebenen Käse vermischen, Zwiebel, Milch, Eier und Gewürze dazugeben und alles gut vermischen.

Knödel formen und flach drücken. Die Knödel in einer Pfanne beidseitig goldgelb braten.

Kohl waschen, längs halbieren und in feine Streifen schneiden, Zwiebel schälen und fein würfeln und in Öl 2–3 min glasig dünsten. Zucker darüber streuen und kurz karamellisieren lassen. Mit etwas Gemüsebrühe und Essig ablöschen. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen.

Diese noch heiße Marinade über den Kohl gießen und gut durchmischen und abschmecken.

Kaspressknödel mit Krautsalat
Kaspressknödel

Typisch Schweiz

Die Schweizer Küche ist regional sehr unterschiedlich und verbindet deutsche, französische und norditalienische Einflüsse. Etwas vom Besten, was die Schweizer Küche hervorgebracht hat, ist für mich eindeutig Raclette. Allerdings braucht es dafür kein Rezept.

Rösti

Fast genauso gerne habe ich Rösti. Dieses Kartoffelgericht hat es in die Liste meiner Lieblingsrezepte geschafft. Rösti schmeckt pur, kann aber auch mit Spiegelei, Speck und Käse überbacken werden.

Zutaten
0.5 kg Kartoffel (festkochend) vom Vortag
Salz, Pfeffer

Zubereitung
Kartoffel schälen, reiben und salzen.

In einer beschichteten Pfanne Butterschmalz (Bratbutter) erhitzen. Kartoffel dazugeben und ca. 5 min anbraten, gelegentlich wenden. Danach die Masse flachdrücken und bei mittlerer Hitze etwa 15 min weiterbraten (nicht mehr umrühren oder bewegen).

Einen flachen Teller auf die Pfanne legen und Rösti auf den Teller stürzen. Wenig Butterschmalz in die Pfanne geben, die Rösti zurück in die Pfanne gleiten lassen und auf der anderen Seite nochmals 15 min weiterbraten.

Zubereitung von Rösti
Rösti

Älplermagronen

Was den Österreichern die Käsespätzle sind den Schweizern ihre Älplermagronen. Einfach zuzubereiten, währschaft und mit viel Käse gehören sie ebenfalls zu meinen Lieblingsrezepten. Dabei ist das Gericht gar nicht so traditionell, wie man vermuten könnte. Denn erst mit dem Bau des Gotthardtunnels, Ende des 18. Jahrhunderts, kam die Pasta in die Schweiz. Leicht und haltbar eigneten sich die getrockneten Eierteigwaren bestens für die Alp.

In Obwalden gibt es mit den Hindersi-Magronen noch eine Abwandlung des Gerichts. Dabei handelt es sich quasi um eines der ersten One-Pot-Pasta-Rezpete. So werden die Magronen z.B. auf der Fluonalp serviert. Die unten abgebildeten Älplermagronen habe ich im Bergrestaurant Fürenalp bei Engelberg genossen. Zu Älplermagronen wird meist Apfelmus oder Apfelkompott gereicht. Für die Zubereitung von Älplermagronen solltest du etwa eine halbe Stunde einrechnen.

Zutaten
150 g Kartoffeln (festkochend)
175 g Älplermagronen (Penne oder Macceroni)
100 g Berg- oder Alpkäse, z.B. Sbrinz
50 g Butter
100 ml Rahm
1–2 Zwiebeln
Pfeffer, Salz, Muskatnuss
Schnittlauch

Zubereitung
Kartoffeln in kleine Würfel scheiden und mit der Pasta al dente kochen. Wasser abgießen und Rahm dazu geben, mit Muskat, Salz und Pfeffer würzen.

Diese Mischung abwechselnd mit dem geriebenen Käse in eine feuerfesten Form schichten. Mit Käse abschließen.

Bei etwa 150° C 20 min im Ofen backen, bis der Käse geschmolzen ist.
Zwiebel in Streifen schneiden und in Butter braten. Röstzwiebel und Schnittlauch über die fertigen Magronen verteilen.

Älplermagronen auf der Fürenalp
Älplermagronen

Die Küche Ungarns

Die ungarische Küche ist vor allem bekannt für Gulasch, Gulaschsuppe und alles, was sich mit Paprika sonst noch so anstellen lässt. Ich liebe Langos, die in Fett gebackenen Hefeteigfladen mit Knoblauch oder anderem Belag. Die habe ich zu Hause allerdings noch nie zubereitet. Das Frittieren schreckt mich dabei ab.

Gefüllte Paprika

Die original ungarischen Töltött sind mit Hackfleisch gefüllt und garen in einer Tomatensauce. Meine Mutter hat die Füllung immer mit Reis und etwas Hackfleisch gemacht. In meiner Kindheit habe ich gefüllte Paprika geliebt und heute gehören sie zu meinen Lieblingsrezepten. Für eine fleischlose Variante kann man veganes Hackfleisch verwenden. Ich selbst bin nur schon mit Reis glücklich. Als Beilage eignen sich Salzkartoffel. Die Zubereitungszeit liegt bei etwa einer Stunde.

Zutaten
4–6 Stück Spitzpaprika
250 g Rundkornreis
4 EL Mehl
Butter
Öl
250 g Tomaten
Salz, Pfeffer
Kräuter, z.B. Petersilie

Zubereitung
Den Deckel der Paprikaschoten abschneiden, aushöhlen und Paprika kurz blanchieren.

Reis kochen und mit Salz und Kräutern würzen. Die Paprikaschoten damit füllen und in Öl leicht anbraten.

Für die Tomatensauce Tomaten schneiden, dünsten und passieren. Aus Butter und Mehl eine leichte Mehlschwitze machen und unterrühren.

Töltött, gefüllte Paprika mit Tomatensauce
Gefüllte Paprika

Spanische Spezialitäten

Spanien gehört weder zu meinen bevorzugten Reiseländern noch bin ich ein allzu großer Fan der spanischen Küche. Wenn ich in Spanien ins Restaurant gehe, klingt vieles auf der Karte sehr vielversprechend und meine Erwartungen sind dann ebenso hoch. Von dem, was am Ende auf den Tisch kommt, bin ich jedoch oft enttäuscht. Dennoch haben es zwei Gerichte unter meine Lieblingsrezepte aus Europa geschafft.

Pimientos de Padrón

Pimientos de Padrón sind nicht mehr als in Öl gebratene Mini-Paprikaschoten. Aber genau durch diese Einfachheit stellen sie vieles in den Schatten. Sie gehören seit jeher zu meinen liebsten spanischen Tapas. Hier von Kochen zu sprechen, wäre allerdings etwas übertrieben. Man kann nichts verkehrt machen. Da ich Paprika liebe, stehen Pimientos bei mir hoch im Kurs und zählen zu meinen Lieblingsrezepten.

Zutaten
200 g Pimientos de Padrón (kleine Bratpaprika)
Olivenöl
Fleur de Sel

Zubereitung
Olivenöl in einer großen beschichteten Pfanne erhitzen. Pimientos zugeben und bei starker Hitze unter ständigem Rühren ca. 5 min braten.

Pimientos mit grobem Meersalz würzen.

Pimientos de Padron
Pimientos do Padron

Gazpacho

An heißen Sommertagen geht nichts über eine würzige, kalte Gazpacho. Die Küche bleibt kalt und schnell fertig ist das Gericht ebenfalls. Neben dem vielen Gemüse ist das ein Grund für mich, warum Gazpacho zu meinen Lieblingsrezepten zählt.

Paradoxerweise habe ich die beste Gazpacho bisher nicht in Spanien, sondern im Sanglier Paresieux in Caseneuve im Luberon gegessen. Ich träume heute noch von der Tomaten-Erdbeer-Gazpacho mit geeister Wassermelone und Mozarella-Espuma.

Zutaten
1 halber roter Paprika
1 halber grüner Paprika
1 Nostranogurke
1 Zwiebel
1 Zehe Knoblauch
1–2 Tomaten
Stück altes Brot
Salz, Pfeffer
Chili
Rotweinwessig
Wasser

100 g Erdbeeren
250 g Wassermelone

Zubereitung
Alle Zutaten in einem Mixer/Blender purieren. Bei Bedarf etwas Wasser hinzugeben und würzen. Für die oben beschriebene Variante Erdbeeren und Melone zusammen mit dem Gemüse mixen.

Die Gazpacho kann mit Croutons, einem gehackten Ei oder kleinen Melonenkügelchen (Parisienne-Ausstecher) garniert werden.

Tisch mit Suppenteller
Gazpacho

Was sind deine Lieblingsrezepte aus Europa? Welche Gerichte oder Küche hast du gerne? Ich freue mich über deinen Kommentar.

Kolokithokeftedes, Fava, Melizanosalata, Dolmadakia und Pita
Lieblingsrezepte Europa

Carola ist eine passionierte Teilzeitnomadin, verbindet Vollzeitberuf mit Reiselust. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola.

Seit 2016 schreibt sie authentische Reiseberichte über einzigartige Erlebnisse, gibt praktische Tipps und will andere inspirieren, die Welt zu entdecken.

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© TRAVELLINGCAROLA

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