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Zypern: 10 Gründe für einen Besuch auf der Insel der Aphrodite im Winter

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Aphrodite entstieg vor der Küste Zyperns den Fluten. So zumindest lehrt es die Mythologie. Eine Insel, die Geburtsort der griechische Göttin der Schönheit und der Liebe ist, muss selbst außergewöhnlich sein! Und doch sind es zwei Dinge, die ich mit dem Reiseland Zypern verbinde: Partytourismus und riesige Hotelburgen. Beides passt so gar nicht zu meinen Vorstellungen von Urlaub. Vermutlich habe ich mich aller Schönheit zum Trotz deshalb noch nicht auf die Insel gewagt. Aber zum Glück habe ich die Insel der Aphrodite spontan als Silvester-Destination auserkoren und es keine Sekunde lang bereut.

Wenn es bei uns nass und grau wird, lockt Zypern im Winter mit angenehm warmen Temperaturen, vielfältigen Landschaften, kulturellen Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Köstlichkeiten. In den folgenden Zeilen erfährst du, warum du ausgerechnet während der kalten Jahreszeit auf die Insel der Aphrodite reisen sollst.

10 Gründe für Zypern im Winter

Frühlingshafte Temperaturen

Zypern ist die östlichste Insel im Mittelmeer. Das beliebte Urlaubsziel liegt gerade einmal 75 Kilometer von der Türkei entfernt. Das Klima ist subtropisch mediterran, was die Insel zu einer Ganzjahresdestination macht. Im Sommer klettert das Thermometer auf 30° bis 35° Celsius. In der Mesaoria-Ebene zwischen dem Troodos und dem Kyrenia-Gebirge sind Temperaturen über 45° Celsius keine Seltenheit.

Wenn dir jetzt schon der Schweiß von der Stirne läuft, solltest du Frühling, Herbst oder sogar den Winter als Reisezeit in Betracht ziehen. Im Spätherbst wird es spürbar kühler. Trotzdem sind die Winter immer noch relativ mild. Von Dezember bis März herrschen Durchschnittstemperaturen von 17° Celsius und die Sonne scheint bis zu acht Stunden am Tag.

Bedenke aber, dass Dezember und Januar die regenreichsten Monate sind. Was für Reisende ein Fluch ist, ist für die Zypriotinnen und Zyprioten ein Segen. Sie freuen sich regelrecht über die Niederschläge. Die Stauseen in den Bergen, die ausschließlich als Trinkwasserreservoir dienen, können sich wieder füllen.

Während der Woche um den Jahreswechsel hatte ich eineinhalb Regentage, an denen es aber wirklich wie aus Eimern schüttete. Die restliche Zeit war es sonnig und angenehm mild. Tagsüber reichte ein T-Shirt. Abends war ich um eine dünne Isolationsjacke froh.

Die Insel ist nicht überlaufen und wunderbar grün

Vor Corona besuchten jährlich mehr als drei Millionen Gäste die Insel der Aphrodite. Etwa zwei Drittel taten dies in der Zeit von April bis Oktober. Für einen Badeaufenthalt am Strand ist das perfekt. In den Wintermonaten hast du die Insel fast für dich alleine. Du kommst mit den Einheimischen in Kontakt und stehst außerhalb der Städte auch nicht im Stau.

Im Hochsommer ist es heiß und trocken. Das wirkt sich auf die Vegetation aus. Mit den einsetzenden Regenfällen im Herbst ändert sich das schlagartig. Im Winter erstrahlt die Insel in einem flächendeckend satten Grün. Durch die Regenfälle ist die Luft klar und du hast eine fantastische Fernsicht.

Perfektes Wanderwetter

Im zypriotischen Sommer flüchten selbst die Einheimischen gerne ins kühle Troodos-Gebirge. Für Wanderungen oder andere sportliche Aktivitäten kommen zu dieser Zeit fast nur die frühen Morgenstunden infrage. Von November bis März musst du dir darüber keine Gedanken machen. Dann herrscht perfektes Wanderwetter und die traumhaften Routen durch die unberührte Natur sind besonders schön. Überhaupt bietet das Troodos-Gebirge mit seinen Wäldern und Wasserfällen ein atemberaubendes Naturschauspiel. Rund um den Olympos, den höchsten Berg, findest du Wanderwege mit so klingenden Namen wie «Artemis», «Atalante», «Kaledonia» und «Persephone».

Und selbst wenn im Troodos-Gebirge Schnee liegt, musst du nicht auf Wanderungen verzichten. In tieferen Regionen ist das ebenso möglich, sei es auf Hochebenen oder der Küste entlang. Insgesamt gibt es auf der Insel 52 ausgewiesene Wanderwege. Wie wäre es mit dem «Adonis-» oder «Aphrodite-Trail» auf der Halbinsel Akamas?

Zwei unserer geplanten Wanderungen fielen wortwörtlich ins Wasser. Die anderen vier konnten wir bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen wie geplant durchführen.

Einsame Strände, an denen schon die Götter badeten

Zur Ferienzeit kann es an den Stränden der Südküste schnell ziemlich voll und laut werden. In Aya Napa zum Beispiel reihen sich dann Liegestühle und Sonnenschirme dicht aneinander. Gleichzeitig sind viele Ausflugsboote oder Bananaboote unterwegs. Ruhesuchende finden bei der Vielzahl von Stränden aber auch im Sommer ein einsames Plätzchen. Die Wassertemperaturen sind bis in den November hinein noch badetauglich.

In den Monaten Dezember bis März ist das Bad im Meer bei durchschnittlichen Temperaturen von 16° Celsius eher etwas für Hartgesottene. Touristische Infrastruktur an den Stränden ist dann nicht vorhanden. Die brauche ich sowieso nicht. Im Winter sind die Strände menschenleer, du teilst sie höchstens mit ein paar anderen Verrückten oder Spaziergängern. Selbst beim sagenumwobenen Aphroditefelsen «Petra tou Romiou», wo Aphrodite dem Meer entstiegen ist, geht es vergleichsweise ruhig zu und her. In lauen Vollmondnächten kann es ansonsten vorkommen, dass unzählige junge Paare den Stein schwimmend dreimal umrunden, um mit ewiger Liebe belohnt zu werden.

Wie schon im letzten Jahr auf Madeira habe ich mir den Sprung ins kühle Nass in der ersten Januarwoche nicht entgehen lassen und es sehr genossen.

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Vom Strand auf die Skipiste

Es gibt nicht viele Ort auf der Welt, wo man am Vormittag Skifahren und nachmittags am Strand liegen kann. Zypern ist einer davon. Skifahren mit Blick aufs Meer ist schon etwas ganz Besonderes. Das Wintersportgebiet Troodos Mount Olympus bietet immerhin vier Lifte und vier Kilometer Pisten. Im Skigebiet kannst du auf den Pisten «Aphrodite», «Hermes», «Hera» und «Zeus» den Hang hinunterwedeln. Obwohl letztere sogar für FIS-Rennen genutzt wird, darfst du keine langen oder anspruchsvollen Abfahrten erwarten.

Die Skisaison ist kurz. Sie dauert – ausreichend Schnee vorausgesetzt – von Januar bis März. Wer im Alpenraum lebt, wird kaum zum Skifahren nach hierher kommen. Eine witzige Abwechslung ist es allemal. Ausrüstung kannst du vor Ort ausleihen. Für einen Abstecher auf Piste oder Loipe fehlte mir während meines Aufenthalts leider die Zeit.

Nikosia, Larnaca und Limassol in Ruhe entdecken

Nicosia, Larnaca und Limassol sind die drei größten Städte. Im Sommer sind sie überlaufen und eine Stadterkundung wird dann schnell zum schweißtreibenden Erlebnis. Im Winter kannst du dich ganz entspannt umschauen und abends zusammen mit Einheimischen feiern. Gleichzeitig sind Ausflüge in diese Städte das perfekte Schlechtwetterprogramm, falls es einmal regnen sollte.

Seit 1974 ist die Insel geteilt, in die Republik Zypern im Süden und die Türkische Republik Nordzypern, die von der Türkei militärisch besetzte Zone, welche nur von der Türkei anerkannt wird. Die Grenze zieht sich über die ganze Insel und teilt auch die Hauptstadt Nikosia. Zwischen den beiden Teilen liegt eine menschenleere Pufferzone, die seit fast fünf Jahrzehnten von den Friedenstruppen der Vereinten Nationen überwacht wird. Dies ist gleichzeitig der längste Einsatz der UN-Blauhelme in der Geschichte.

Die Altstadt Nikosias ist umgeben von der Stadtmauer aus venezianischen Zeiten. Hier befinden sich die sehenswerte Johannes-Kathedrale und der Bischofspalast sowie die Haupteinkaufsstraße, die Ledra Street. Hier laden Restaurants, Cafés und Bars zum Verweilen ein. Wenn du durch die Ledra Street spazierst, kommst du irgendwann an den Grenzübergang nach Nordzypern. Der Übertritt über die Demakationslinie war lange Zeit Corona bedingt nicht möglich, ist jetzt mit strengen Auflagen aber wieder erlaubt.

Während auf der griechischen Seite internationale Ketten wie Mc Donalds, Starbucks oder H&M das Straßenbild prägen, findest du im türkisch-zypriotischen Teil Basare und wie in der Türkei üblich Plagiate bekannter Designer. Die Selimiye Moschee wurde 1209 eigentlich als christliche Kirche errichtet, ist einen Besuch wert. So kannst du zwei unterschiedliche Kulturen hautnah erleben.

Vielleicht machst du gleich bei deiner Ankunft Bekanntschaft mit Larnaca. Hier befindet sich nämlich seit der Schließung des Flughafens von Nikosia der internationale Airport. Das Stadtzentrum liegt nur etwa fünf Kilometer vom Flughafen entfernt. Larnaca ist die älteste Stadt und kann auf eine 4’000 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Die Altstadt ist sehr überschaubar und kann bequem zu Fuß erkundet werden. Zu den bekannten Sehenswürdigkeiten gehören die Kirchen Agios-Lazaros und Panagia Aggeloktisti, das Archäologische Museum und das Aquädukt.

Im Winter lockt – sofern nicht irgendein Virus die Insel im Griff hat – der European Cultural Winter Larnaca. Im Rahmen des Festivals finden Auftritte international bekannter Solisten und Ensebles, Ballettaufführungen und Konzerte im Stadttheater statt.

Mit etwas Glück kannst du am Salzsee von Larnaca ein faszinierendes Naturschauspiel beobachten. Im Sommer trocknet der See vollständig aus und ist mit einer weißen Salzkruste bedeckt. Wenn sich der im Winter wieder mit Wasser füllt, wird er zum tierischen Badeparadies. Fast 200 Vogelarten überwintern hier, unter ihnen tausende Flamingos.

Limassol liegt zwischen den Ausgrabungsstätten der zwei antiken Königreiche Kurion mit seinem imposanten antiken Theater und Amathous. Die zweitgrößte Stadt ist aber voll in der Moderne angekommen und erlebt zurzeit einen Bauboom sondergleichen. Ähnlich wie auf Malta sprießen die Hochhäuser ausländischer Investoren wie Pilze aus dem Boden. Als eine der wenigen Städte auf der Insel verfügt Limassol über eine Strandpromenade, die zum Bummeln und Flanieren einlädt. Gleich neben dem Alten Hafen ist eine moderne Marina entstanden.

In der Altstadt zählen die Burg, in der Richard Löwenherz 1191 seine Frau zur Königin von England krönte, die Kirchen Panagia Karmiotissa und Kathedrale Agia Napa, die Markthalle oder das Viertel um die Moschee mit seinen engen Gassen und vielen Restaurants und Bars zu den Hauptsehenswürdigkeiten.

Jahrtausendealte Kultur entdecken

Im östlichen Mittelmeer treffen Europa, Asien und Afrika aufeinander. So gilt Zypern als eine der ältesten Zivilisationen der Region. Griechen, Phönizier, Assyrer, Ägypter, Römer, Venezianer, Osmanen und Briten haben die Geschichte geprägt und ihre Spuren hinterlassen. Die Insel ist heute ein lebendiges Freilichtmuseum mit Amphitheatern, Festungen, Klöstern, Basiliken, Kirchen und Moscheen. Daneben gibt es eine riesige Zahl interessanter Museen und Sammlungen. Für Kulturliebhaberinnen und -liebhaber ist die Insel somit ein wahres Eldorado.

In der Sommerhitze wird die Besichtigung antiker Stätten schnell zur Qual, weshalb sich der Winter als Reisezeit geradezu anbietet. Im Winter kannst du Ausgrabungen, Klöster und Kirchen in aller Ruhe erkunden. Mit wenigen Ausnahmen sind alle – wenn auch etwas kürzer als im Sommer – geöffnet.

Paphos ist neben Ayia Napa einer der beliebtesten Badeorte. Zur Zeit von Christi Geburt war Paphos die Hauptstadt der Insel. Im archäologischen Park Paphos, der seit 1980 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, gibt es gut erhaltene Mosaike, ein Theater, den Festplatz mit dem Kastell und verschiedene Villen zu bestaunen.

Es grenzt an ein Wunder, dass diese Schätze überhaupt noch zu besichtigen sind. Im 19. Jahrhundert – die Insel gehörte damals zum Osmanischen Reich – diente das antike Paphos als Steinbruch für den Bau des Suez-Kanals. Viele Steine sind so vermutlich in Ägypten gelandet. Zum Glück blieben die Boden-Mosaike unentdeckt.

Das Kloster Kykkos im Troodos-Gebirge wurde bereits im 11. Jahrhundert gegründet und ist vor allem wegen seiner prächtigen Ausstattung mit Mosaiken und Fresken sehenswert. Wegen seiner wundertätigen Marienikone gilt das Kloster auch als Wallfahrtsort. Zum Kloster gehören zudem mehrere Landwirtschaftsbetriebe, in denen Honig, Kräuter, Wein oder Schnaps produziert werden.

Die etwa 25 Scheunendach-Kirchen, die im Troodos-Gebirge verteilt sind, gelten als eine Besonderheit. Von außen erscheinen die Kirchen sehr rustikal. Mit ihren tief heruntergezogenen Dächern aus Holzschindeln und ohne Glockenturm erinnern sie tatsächlich mehr an Scheunen als an Sakralbauten. Im Inneren erwartet die Besucherinnen und Besucher mit prächtigen byzantinischen Fresken ein Kontrast zum schlichten Äußeren. Neun dieser Kirchen sind Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

Schlemmen bis zum Abwinken

Die zypriotische Küche ist so wie die Kultur der Insel durch Eroberer und Siedler beeinflusst. Es finden sich Elemente der griechischen, türkischen, arabischen, italienischen und sogar englischen Küche. Wenn du so wie ich die griechische Küche liebst, wirst du hier nichts vermissen. Aber während man in den heißen Sommern, die Nahrungsaufnahme gerne reduziert, lässt es sich im Winter so richtig Schlemmen. Du darfst also eine ordentliche Portion Appetit mitbringen. Die ist dringend nötig, wenn es um das typische Meze-Essen geht.

Was den Spaniern die Tapas sind den Zyprioten ihre Meze. Dabei handelt es sich um eine Speisenfolge mit teilweise 20 bis 30 kulinarischen Spezialitäten. Meze sind zum Teilen gedacht. Die Schalen und Teller mit den verschiedenen Leckereien landen einfach der Reihe nach auf dem Tisch und jede oder jeder nimmt sich, was und wie viel sie oder er mag. Oftmals ist auf den Tischen gar kein Platz mehr. In der Regel ist, wenn die Hauptspeisen kommen, auch kein Platz mehr im Magen. Für mich ist das nicht weiter schlimm, da ich die vegetarischen Meze den üppigen Fleischgerichten vorziehe.

Den Anfang einer Mahlzeit machen meist Oliven, Brot und zypriotischer Salat, der im Gegensatz zu seinem griechischen Pendant auch grünen Salat enthält. Es folgen eine Auswahl von Dips wie Talattouri (die zypriotische Version von Tzatziki), Tirokafteri, der Fischrogensalat Tamara, Tahini und Hummus oder Melitzanosalata. Meist gibt es gebratene Pilze, eingelegte Kapernblätter, Koupepias (gefüllte Weinblätter) oder anderes Gemüse. Je nach Region gehören auch kleine Fische, Oktopus, Pasta, Aufläufe, Wurst und Fleisch dazu.

Nie fehlen darf das berühmteste Produkt der Insel: Halloumi. Mittlerweile ist der Käse aus Schafs- und Ziegenmilch auch bei uns bekannt und überall in den Supermärkten erhältlich. Der halbharte, stark gesalzene Käse bleibt beim Erhitzen fest und kann gut gebraten oder gegrillt werden. Viele mögen ihn wegen seiner «quietschigen» Textur nicht so gerne. Wie so oft finde ich, dass der Halloumi vor Ort wesentlich besser schmeckt als in unseren Breiten. Hier wird er übrigens gerne zusammen mit Honig gegessen.

Falls du nach der ganzen Völlerei noch immer Appetit hast, kannst du dich noch an den Nachtisch in Form von Galaktoboureko, Loukoumades, Kandaifi oder Machalepi wagen. Auch in Sirup eingelegte Früchte werden gerne gereicht. Mir persönlich ist das alles zu süß, meine Begleitung brach bei den eingelegten Walnüssen regelrecht in Begeisterung aus. Übrigens gibt es im Herbst und Winter «Zoutzoukos», ein Konfekt, das ich als «Churchkhela» bereits in Georgien kennenlernen durfte. Dabei handelt es sich um an einem Faden aufgezogene Nüsse oder Mandeln, die mit Traubensaft überzogen werden.

Ähnlich wie in Griechenland, Bosnien oder der Türkei gibt es nach dem Essen einen starken Mokka, der in einem Kännchen aus gemahlenem Kaffee und Wasser gekocht wird. Je nach Geschmack (glykos, metrios oder sketos) kommt die entsprechende Menge Zucker hinzu.

Ein typischer Apéritif ist der Brandy Sour. Er wird aus zyprischem Brandy Zitronensaft, Angosturabitter, Wasser und Eis gemixt. Zum Essen gibt es selbstverständlich Wein, der hier schon seit 5’000 Jahren angebaut wird. Angeblich befindet sich hier die Wiege der Weinproduktion im Mittelmeerraum. Die einheimischen Rebsorten werden heute zu qualitativ hochwertigen Weinen verarbeitet. Der Commandaria ist bis weit über die Grenzen hinaus bekannt. Als Digestiv bietet sich der Tresterbrand Zivania an.

Auf der Insel bekommst du übrigens das ganze Jahr über frisches Obst und Gemüse. Die zypriotischen Kartoffeln sind besonders schmackhaft, kommen allerdings nicht in den Export. Winter ist die Zeit der Oliven- und Orangenernte. Auch die einheimischen Datteln oder Bananen solltest du dir nicht entgehen lassen.

Feste und Traditionen

Wer im Winter nach Zypern reist, kann eine Reihe von traditionellen Festen miterleben. Weihnachtsdekorationen, -beleuchtung, -lieder und Glühwein wirken bei frühlingshaften Temperaturen für uns immer etwas deplatziert. Die Einheimischen mögen es dennoch opulent und kitschig. Anders als die große Mehrheit der orthodoxen Christen feiern die Zyprioten. Weihnachten zeitgleich mit Katholiken und Protestanten. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten ist der 25. Dezember. Dann stehen kirchliche Veranstaltungen und kulinarische Köstlichkeiten auf dem Programm. Die Geschenke bringt der zypriotische Weihnachtsmann Agios Vassilios oder «Santa Basil» erst am Neujahrstag.

Silvester wird in der Familie gefeiert – wiederum mit viel Essen. In den geöffneten Hotels finden für die Gäste Galadinners statt. Feuerwerk hat keine Tradition, obwohl man es immer häufiger sieht. Nach Mitternacht gibt es dafür den traditionellen Neujahrskuchen, die «Vassilopitta». Darin ist eine Münze versteckt. Wer sie findet, ist das ganze Jahr über mit Geld gesegnet. Kalí chroniá!

Ein wichtiger Feiertag ist dann nochmals Epiphania, der 6. Januar. Die beliebteste Spezialität an diesem Familienfest sind süße Loukoumades. Vor allem in Limassol wird im Februar oder März der Karneval zelebriert. Hier gibt es eine Vielzahl von Festen und natürlich den großen Umzug.

Umfangreiches Wellnessprogramm

Auf der Insel der Aphrodite, der Göttin der Schönheit, kannst du dir durchaus ein umfangreiches Schönheits- und Wellnessprogramm gönnen. Viele Hotels bieten exkulsive Spa-Bereiche, in denen du dich verwöhnen lassen kannst, Sauna, Dampfbäder, Hamamas und riesige Poollandschaften.

Ausschließlich für einen Wellnessurlaub auf die Insel zu kommen, wäre viel zu schade. Aber wenn du den Winter oder gar Silvester in Zypern verbringst, kann das eine wohltuende Abwechslung oder ein Schlechtwetterprogramm darstellen.

Rundreise oder Standorthotel?

Normalerweise würde ich dir einen Mietwagen und eine kleine Rundreise mit mehreren Stationen empfehlen. Das bietet sich nahezu an. Neben einen Aufenthalt an der Küste solltest du bei deinem Urlaub in Zypern unbedingt auch ein paar Tage und Nächte im Troodos-Gebirge verbringen. Wenn es mich in der wärmeren Jahreszeit nochmals auf die Insel der Aphrodite zieht, werde ich meine Zelte bestimmt in der Region Polis oder Latsi im Nordosten aufschlagen. Die unberührte Landschaft im Naturschutzgebiet sagen mir persönlich viel mehr zu als die Hotelzonen an der Südküste.

Eine ausführliche Beschreibung mit Reiseroute und Empfehlungen für einen Roadtrip findest du bei Kekse & Koffer.

Für meinen einwöchigen Aufenthalt im Winter mit Schwerpunkt Wandern habe ich mich für ein Standorthotel in Paphos entschieden. Von Paphos aus sind alle angestrebten Ziele in vernünftiger Zeit (ein bis eineinhalb Stunden) erreichbar. Außerdem gibt es gute Alternativen, wenn es einmal regnen sollte. Und wenn alle Stricke reißen, lockt das hoteleigene Spa.

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Insgesamt hat um den Jahreswechsel nur ein Bruchteil der Hotels geöffnet und nur wenige Privatunterkünfte bieten ihre Zimmer an.

Zypern: Strand in der Nähe des Aphroditefelsens
Zypern im Winter

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Teilzeitnomadin Travellingcarola

Carola ist eine passionierte Teilzeitnomadin, verbindet Vollzeitberuf mit Reiselust. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola.

Seit 2016 schreibt sie authentische Reiseberichte über einzigartige Erlebnisse, gibt praktische Tipps und will andere inspirieren, die Welt zu entdecken.

4 Gedanken zu „Zypern: 10 Gründe für einen Besuch auf der Insel der Aphrodite im Winter“

  1. Danke für die Idee! Zypern im Winter hatte ich noch nicht auf dem Schirm. Da wir meist über Silvester wegfahren, behalte ich das auf jeden Fall mal im Hinterkopf.

    Antworten
    • Das ging mir auch so, liebe Sabine. Die Ziele für Silvesterreisen waren in den letzten Jahren ziemlich eingeschränkt. Da war Zypern eine gute Option. Es ist nicht ganz so frühlingshaft wie auf Madeira, aber immer noch sehr angenehm.

      Herzliche Grüße
      Carola

      Antworten
  2. Liebe Carola,
    vielen Dank fürs Mitnehmen auf die Insel der Aphrodite! Ich war auch vor ein paar Jahren auf Zypern und überrascht von der Vielseitigkeit der Insel. Zum Wandern war es mir im Oktober noch zu heiß. Da ist der Winter sicher die perfekte Zeit. Schade fand ich, dass mir keine Zeit für Nord-Zypern blieb, den Abstecher werde ich bei Gelegenheit nachholen.
    Liebe Grüße
    Elke

    Antworten
    • Liebe Elke

      Ich war zuerst skeptisch und danach auch sehr angenehm überrascht. In nur einer Woche habe ich mich vor allem auf den Südwesten beschränkt. Alleine für Südzypern bräuchte man gut zwei Wochen. Den Norden konnte ich leider auch nicht sehen. Aber es ist ja schön, wenn noch Ziele bleiben ;-).

      Viele Grüße
      Carola

      Antworten

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