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Terceira und São Jorge: die Dritte, Weltkulturerbe, Käse und Fajas

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Sie ist nicht nur die drittgrößte Insel der Azoren, Terceira wurde auch als dritte des Archipels entdeckt. Ich besuche sie nach São Miguel als zweite Insel beim Inselhüpfen auf den Azoren. Während viele Terceira links liegen lassen, haben wir immerhin zwei Nächte hier eingeplant. Danach geht es für vier Tage weiter nach São Jorge, eine der attraktivsten Wanderinseln auf den Azoren. Wie eine Nadel oder ein kleiner Drache liegt sie im Atlantik. Den Abschluss der Rundreise soll das Inselduo Faial und Pico bilden.

Warum ich auf Terceira gerne noch mehr Zeit verbracht hätte und was man auf São Jorge trotz Regens unternehmen kann, habe ich im zweiten Teil meiner Beitragsserie zum Inselhüpfen auf den Azoren zusammengetragen.

Terceira

Terceira heißt so viel wie die Dritte. Nicht nur dass sie als dritte Insel des Archipels entdeckt wurde, sie ist außerdem noch die drittgrößte Insel der Azoren. An zweiter Stelle steht die Insel bei den Einwohnerzahlen. Dabei ist die Insel eigentlich nur an der Küste besiedelt.

Am 1. Januar 1980 wurde die Zentralgruppe der Azoren von einem heftigen Erdbeben der Stärke 7 auf der Richter Skala getroffen. Dabei wurde das historische Zentrum von Angra do Heroismo schwer zerstört, viele Häuser waren unbewohnbar und Menschen obdachlos. Nach dem Wiederaufbau und der Rekonstruktion wurde Angra do Heroismo 1983 zum UNESCO Welterbe erklärt.

Trotz dieser düsteren jüngeren Geschichte ist alles ausgesprochen bunt und farbenfroh. Bezogen auf die Farben der Häuser hebt sich Terceira wohlwollend von den anderen Inseln der Azoren ab. Mit nur zwei Nächten ist mein Aufenthalt hier eher kurz. Es reicht gerade einmal, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Die Insel und Angra gefallen mir aber ausgesprochen gut und lösen ein Wohlfühlgefühl aus.

Ein Erlebnis für sich sind die Sepia- oder Gelbschnabel-Sturmtaucher. Man bekommt sie eigentlich nur selten zu Gesicht. Sie nisten in Höhlen in den Klippen und gehen vor allem in der Dämmerung auf Jagd. Dabei geben sie teils kuriose Laute von sich. Es klingt irgendwo zwischen weinendem Kind, schreiendem Baby oder schimpfenden Frauen. Man kann fast nicht anders, als über diese Geräusche zu lachen.

Weltkulturerbe Angra de Heroismo

Angra kann man nur schön finden. Die Stadt ist eine wahre Augenweide und ohne Übertreibung die hübscheste der Azorenstädte. Im Vergleich zu den anderen Inselhauptstädten, die meist schnell erkundet sind, kannst du hier tatsächlich so etwas wie Sightseeing betreiben.

Einen ersten guten Überblick über die Stadt bekommt man wie üblich von einem Aussichtspunkt, in Angra ist dies der Monte Brasil. Bei der kleinen Wanderung auf den Berg oder Hügel passiert man gleich auch das Fort of São João Baptista. Im Stadtzentrum selbst warten die mächtige, aber angenehm schlichte Kathedrale (Sé Catedral do Santíssimo Salvador), der Palácio Bettencourt mit den Azulejos und seinem Lesesaal oder der Jardim Duce da Terceira. Dieser Stadtpark ist liebevoll angelegt mit schönen Pflanzen, Springbrunnen und Lauben. Vom Obelisken Memória a D. Pedro IV oberhalb des Parks hat man ebenfalls eine schöne Aussicht über die Stadt.

Interessant ist auch die Gegend um den Hafen mit der Kirche Igreja da Misericórdia und dem Denkmal von Vasco da Gama davor. Daneben kann Agra mit einem Stadtstrand und ein paar Gassen mit Fußgängerzone aufwarten. Mich faszinieren vor allem die die vielen bunten Häuser mit ihren filigranen Verzierungen und Balkonen und die vielen Blumen.

Gerne hätte ich in der Adega Lusitânia, einem einfachen Weinkeller beziehungsweise Gasthaus, das für seine Fischspezialitäten berühmt ist, gegessen. Corona ist wohl schuld daran, dass die Adega im Sommer 2020 geschlossen bleibt. Aber auch mit dem Abendessen im Tasca Das Tias bin ich sehr zufrieden.

Wanderung Rocha do Chambre im Reserva Florestal Natural Parcial do Biscoito da Ferraria

Hochgebirgswanderungen darfst du nicht erwarten. Der höchste Gipfel ist irgendetwas um die 1000 Meter hoch. Aber es gibt einige schöne Rundwanderungen und Küstenwege. Der Wanderweg PRC06TER im Landschaftsschutzgebiet Reserva Florestal im Zentrum der Insel ist eine der längsten und anspruchsvollsten Wanderungen.

Der Weg ist abwechslungsreich. Von endemischer Baumheide mit Wacholder, alten Pfaden durch Lavageröll, mit Flechten und Moosen bewachsenen Sicheltannenwäldern, Wirtschaftswegen durch Rinderweiden und einem steilen, mit Seilen gesicherten Abschnitt ist alles mit dabei. Den höchsten Punkt bildet der geodätische Messpunkt auf 708 Metern. Die Aussicht von hier und vom etwas darunter liegenden Aussichtspunkt Rocha do Chambre begeistert.

Lavahöhle Algar do Carvão

Die Algar do Carvao gehört ohne Übertreibung zu den beeindruckendsten Attraktionen und ist mit Sicherheit die schönste Höhle der Azoren. Die Höhle gilt als regionales Naturdenkmal. Besucher können hier quasi in den 45 Meter tiefen und üppig mit Pflanzen bewachsenen Vulkanschlot in die Tiefen hinabsteigen. Die Höhle wird touristisch vermarktet und ist mit Treppen und Fußwegen bestens ausgebaut. Eine Begehung ist also völlig sicher und unkompliziert.

Ihren Ursprung verdankt die Höhle zwei verschiedenen Entstehungsphasen. Einen Teil des Vulkans bildet ein schlackehaltiger Kegel, der vor 1700 bis 2100 Jahren aktiv war. Der andere größere Teil des Vulkans entstand vor 3200 Jahren. Beim Erkalten der Lava entstand der Lavakamin mit Stalagmiten und Stalagtiten. Der Blick nach oben in den Himmel und auf die Moose und Flechten des Vulkanschlots ist fast unwirklich. Weiter unten in der Höhle liegt noch ein kleiner See, der in niederschlagsarmen Sommern manchmal ganz austrocknet. Bei meinem Besuch ist der Zugang gesperrt. Ob aus Sicherheitsgründen oder coronabedingt, kann ich nicht sagen.

Miradouro da Serra do Cume

Er ist vielleicht kein absolutes Must-see, aber meist kommt man bei einer Inselrundfahrt sowieso dran vorbei. Am Miradouro da Serra do Cume gibt es eine kleine Aussichtsplattform mit Blick auf die Bucht Praia da Vitória und das Inselinnere. Wie ein Flickenteppich oder Patchwork aus Weideflächen und den dazwischenliegenden Mauern aus Vulkangestein, die vor Wind und Wetter schützen sollten.

Hier wird einem nochmals vor Augen geführt, wie stark die Insel von Ackerbau und Viehzucht beherrscht wird. Hier haben die Rinder das Sagen, rund 50’000 sollen es sein. Aber das ist eigentlich auf allen Inseln der Azoren der Fall. Die Azorenkühe grasen ganzjährig auf natürlichen Weiden. Der Begriff der «glücklichen Kühe» trifft dennoch nicht auf alle zu. Viele sind angekettet, das erkennt man daran, dass sie in Reih und Glied stehen. Den Grund kann ich nur erahnen, es geht wohl um eine gezielte und effiziente Nutzung der Weiden.

Die Heilig-Geist-Kapellen

Im Leben der Azoreaner nimmt der Espirito Santo, der Heilige Geist, eine wichtige Rolle ein. Überall auf den Inseln wurden ihm zu Ehren kleine Kapellen errichtet. Auf Terceira gibt es besonders viele – nahezu jeder Ort oder jedes Viertel hat eine – und besonders hübsche dieser Imperios. Die Heilig-Geist-Kapellen sind liebevoll bunt bemalt. Allerdings wird in ihnen nicht gebetet. Die Heilig-Geist-Kapellen dienen lediglich der sicheren Aufbewahrung der Insignien und öffnen ihre Türen nur zum Heilig-Geist-Fest.

Die Heilig-Geist-Feste finden zwischen Pfingsten und der ersten Oktoberwoche statt. Dabei wird aus der sogenannten Bruderschaft ein Kaiser bestimmt, der im kommenden Jahr für die Verpflegung der Armen und während der Feierlichkeiten zuständig ist. Neben einer Prozession gibt es am Samstagabend auch Tanz und Musik.

Verpasst … und gar nicht traurig darüber, eine Tourada à Corda

Bei einer Tourada à Corda handelt es sich um eine besondere, traditionelle Form des Stierkampfs auf den Azoren, insbesondere auf Terceira. Hier werden sowieso viele Feste gefeiert und von Mai bis Oktober finden in der Regel in fast jedem Dorf solche Tourada à Corda statt. Im Corona-Sommer 2020 wurden alle Veranstaltungen abgesagt.

Stierkampf ist Tierquälerei!

Während einer Tourada halten sechs Personen den Stier an einem langen Seil, das um die Hörner des Stiers gebunden wird. Dadurch soll verhindert werden, dass der Stier ausbüchst oder jemanden verletzt. Denn sobald der Stier losgelassen wurde, provozieren Wagemutige das Tier. Die Einwohner sind stolz auf diese Tradition und zeigen mit Vorliebe ihre Stiere, die gezielt auf diese Veranstaltungen hin trainiert werden. Neben der Tourada à Corda wird auch der portugiesische Stierkampf praktiziert.

Immerhin werden im Gegensatz zur spanischen Corrida Stiere beim Stierkampf nicht getötet und bei der Tourada à Corda auch nicht verletzt. Ein Vergnügen für die Stiere ist aber mit Sicherheit keine der Formen. Dass in Spanien, einem zivilisierten Land der Europäischen Union, im Jahre 2020 diese Tierquälerei mit abschließender Tötung immer noch stattfinden darf, bleibt mir sowieso ein Rätsel.

Kulinarische Entdeckungen auf Terceira

Wie überall auf den Azoren kannst du frischen Fisch essen. Berühmt ist die Insel aber vor allem wegen der «Alcatra de Ilha Terceira». Für den Eintopf werden Rindfleisch, Zwiebeln, Knoblauch, Lorbeer mit viel Rotwein langsam in einem Tontopf geschmort. Alcatra kannst du zum Beispiel in den ruskikalen Restaurants Os Moinhos in Sao Sebastiao oder Caneta in Angra probieren. Vegetarier finden hier allerdings nur wenig auf der Karte.

Rund um das Städtchen Biscoitos an der Nordküste wird Wein angebaut. Das kleine Weinbaumuseum der Adega Brum, das die Geschichte des Weinanbaus erklärt, ist z.B. das perfekte Schlechtwetterprogramm. Aber auch die Lavafelder und -formationen (Biscoitos genannt) und die Lavapools sind sehenswert.

São Jorge

São Jorge liegt ebenso wie Terceira in der Zentralgruppe der Azoren. Trotzdem ist die Insel ganz anders. Speziell ist nicht nur ihre Form. Das Eiland erstreckt sich über 50 Kilometer von Nordwest nach Südost, ist dabei aber nur sieben Kilometer breit. Die Höhenunterschiede zwischen der Hochebene des zentralen Berglands und den Küsten sind beträchtlich. Bis zu 800 Meter fallen die Steilküsten zum Meer hin ab. Eine Besonderheit auf sind die «Fajãs», kleine Landzungen, am Fuße der Steilküsten, die durch Erdrutsche oder Lavaflüsse entstanden sind. Mehr als 40 solcher Fajãs soll es auf auf der Insel geben.

Bei schönem Wetter hat man an der Südküste den Vulkan Pico immer im Blickfeld. Hier zeigt sich die typische Farbpalette der Azoren (grüne Wälder, saftige Weiden, dunkle Lava, braune Erde und das Blau des Meeres). Insgesamt geht es auf der Insel sehr beschaulich zu und her. Das gilt selbstverständlich auch für die «Hauptstadt» Velas.

Velas und der Morro Grande

Etwa ein Viertel der 8’000 Einwohner São Jorges leben im Hauptort Velas. Während eines kleinen Spaziergangs kannst du die Sehenswürdigkeiten schnell entdecken: der zentrale Platz Largo Joao Inacio de Sousa, die Kirche Igreja Matriz de São Jorge, der Stadtgarten Jardim da Republica, das Rathaus und andere herrschaftliche Häuser aus der Zeit des Orangenexports, das Hafenviertel und die Portao do Mar. Für die Größe des Ortes gibt es in der kleinen Fußgängerzone verhältnismäßig viele kleine Läden.

Unbedingt vorbeischauen sollte man beim Arco Natural de Velas, eine imposante Formation aus Lavagestein an der Küste. Ganz in der Nähe liegen auch die beiden hübschen Badestellen des Ortes. Mir persönlich haben die Piscinas Naturais da Preguiça besser gefallen. Für die beste Aussicht auf Velas und die Küste wanderst du auf den Tuffkegel des Morro Grande. Der Weg beginnt hinter der kleinen Kapelle Ermida da Senhora do Livramento. Idealerweise nimmst du ihn nicht während der Mittagshitze in Angriff, da es dann keinen Schatten gibt. Oben befinden sich noch die Reste eines alten Walausgucks. Von hier aus gibt es auch noch einen kleinen Weg zur Steilküste.

Abgesehen von einem unschönen Hotelbunker an der Küste, wohnt man in Velas in kleinen Unterkünften. Besonders empfehlenswert und mit Sicherheit eine der besten Pensionen ist die Casa Do Antonio.

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Wanderung zur Fajã de São João

Die ursprünglich geplante Wanderung von der Fajã dos Vimes zur Fajã de São João ist wegen eines Erdrutsches leider nicht möglich. Der Weg ist nicht begehbar. So starten wir oben an der Straße EN2, steigen hinab zur Fajã de São João und einen anderen steilen Weg wieder hinauf zur Straße. Leider überraschen uns am Ende dichter Nebel und Nieselregen, sodass wir die Aussicht von oben nicht mehr genießen können.

Die Fajãs auf São Jorge sind eine Augenweide.

Rund um die Fajã de São João herrscht ein eigenes Mikroklima. Hier gedeihen Wein, Bananen, Feigen, Tabak und eindrucksvolle Drachenbäume. Für mich ist die Fajã einer der fotogensten Siedlungen auf São Jorge. Die Häuser aus schwarzen Basalt mit bunten Farbtupfern und den typischen Schiebefenstern kleben am Abhang, auf der anderen Seite tobt das Meer. Eine kleine, nicht allzu idyllische, Badestelle am Hafen lädt zu einem Sprung in die Wellen ein und die wenigen Einheimischen und Gäste treffen sich in der Taberne Agueda.

Fajã da Caldeira do Santo Christo und Fajã dos Cubres

Was sich am Vortag gegen Ende der Wanderung bereits angekündigt hat, setzt sich heute fort. Das Wetter ist noch feuchter als auf den Azoren üblich, sehr wechselhaft und nicht perfekt für eine der schönsten Wanderungen auf den Azoren (PR01 SJO). Als wir am Startpunkt der Wanderung (Parkplatz in der Nähe des Windparks) ankommen, bläst uns ein heftiger Wind entgegen. Es zeichnet sich bereits ab, dass der Tag ziemlich ungemütlich werden wird.

Die Fajã da Caldeira de Santo Cristo ist durch einen Erdrutsch entstanden und nur zu Fuß (Einheimische nutzen Quads für den Transport) zu erreichen. Deshalb werden wir dem Wetter trotzen. Der Wanderweg, der einem alten Eselspfad folgt, ist steil und durch die Passagen mit den Steinen extrem rutschig. Hier ist Konzentration gefragt, der Ausblick aufs Meer bleibt uns sowieso versagt. Kurz bevor wir die Küste erreichen und der Weg langsam flacher wird, passieren wir noch einen kleinen Wasserfall.

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Die Schönheit der Fajã mit ihrer Lagune können wir nur erahnen. Bei unserer Ankunft im Restaurant Borges setzt starker Dauerregen ein. Bei dem Wetter ist an einen Besuch der Kirche oder des kleinen Kulturzentrums nicht zu denken. Es reicht schon, dass wir unseren Weg noch zur nicht minder schönen Fajã dos Cubres fortsetzen müssen. Auch hier befindet sich eine mit Brackwasser gefüllte Lagune. Den schönsten Ausblick auf beide Fajãs hat man dann noch vom Miradouro da Fajã dos Cubres. Dieser liegt direkt an der engen und kurvenreichen Straße Richtung Norte Pequeno.

Fajã do Ouvidor und Naturschwimmbecken Simão Dias

Die Fajã do Ouvidor ist im Gegensatz zur Fajã da Caldeira de Santo Cristo durch Lavaströme entstanden. Sie ist unser Schlechtwetter-Ersatzprogramm, weil an ein Begehen des Panoramasteigs an Tag drei nicht zu denken ist. Kurz nach Norte Grande genießen wir erst einmal den Ausblick vom Miradouro aus. Von oben sind die Fajãs extrem eindrücklich. Die Fajã do Ouvidor selbst ist die größte Fajã auf São Jorge. Im Gegensatz zu den anderen hat sie ihren ursprünglichen Charakter ein wenig verloren.

Ein absolutes Highlight hier sind allerdings die Naturschwimmbecken Simão Dias. Ein ausgeschilderter Weg führt über Felsen und teilweise betonierte Stufen hinunter zur Lagune. Die ist bei schönem Wetter der perfekte Badeplatz, bei schlechtem Wetter beobachtet man ehrfürchtig die Kraft der Natur.

São Jorge kulinarisch

Insel des Käses

São Jorge trägt den Beinamen «Insel des Käses». Vom einzigartigen Geschmack, dem die Milch der hier lebenden Kühe, dem Queijo São Jorge verleiht, solltest du dich unbedingt überzeugen. Er zählt zu den bekanntesten kulinarischen Produkten der Azoren. Die Käserei in Beira kann man nach Voranmeldung sogar besuchen. Zu kaufen gibt es den Käse überall auf der Insel. Es handelt sich um einen Hartkäse aus Rohmilch, der je nach Reifegrad würzig-pikant bis kräftig schmeckt. Die Käseherstellung geht vermutlich auf die Besiedlung durch die Flamen im 15. Jahrhundert zurück.

Kaffee in der Fajã dos Vimes

Die Fajã dos Vimes solltest du dir nicht entgehen lassen. Sie lässt sich normaleweise gut mit einer Wanderung zur Fajã de São João kombinieren. In Vimes wächst nämlich Kaffee. Richtig gelesen, auf den Azoren wird nicht nur Tee angebaut, auch Kaffesträucher gedeihen hier. Im kleinen Café Nunes wird ein sehr guter Kaffee mit einer fruchtigen Note angeboten. Die Arabica-Bohnen wachsen direkt im Garten hinter dem Haus.

Ameijoas de São Jorge

Bei den Ameijoas de São Jorge handelt es sich um Herzmuscheln, die ausschließlich hier, genau gesagt in der Küstenlagune der Fajã de Santo Cristo, vorkommen. Das Naturschutzgebiet ist der einzige Ort der Azoren an dem die Herzmuscheln gedeihen. Die Erntemengen sind begrenzt und es gibt nur wenige Fischer, die eine Lizenz dafür besitzen. Entsprechend teuer sind Ameijoas im Restaurant. Sie werden auf den umliegenden Azoreninseln angeboten und sind eine wahre Delikatesse.

Espécies de São Jorge

Überall auf den Azoren ist süßes Gebäck sehr beliebt. Typisch für São Jorge sind die kleinen runden oder hufeisenförmigen Espécies. Sie sind mit einer Mischung aus geröstetem Brot, Zimt, Fenchel, Zitrone und vielen weiteren Gewürzen gefüllt. Der Geschmack erinnert an Weihnachten und daran, dass es in der Schweiz kurz nach meiner Rückkehr von den Azoren wohl schon wieder Lebkuchen geben wird. Die Verwendung der exotischen Gewürze geht zurück auf die Seefahrer, als die Azoren ein wichtiger Umschlagplatz waren.

Windmühle auf Sao Jorge
Terceira und Sao Jorge

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Carola ist eine passionierte Teilzeitnomadin, verbindet Vollzeitberuf mit Reiselust. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola.

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