Türkisblaue Kuppeln, majestätische Medresen und Märkte wie aus 1001 Nacht: Die schönsten Städte Usbekistans verzaubern Reisende mit orientalischem Charme und reicher Geschichte. Als Herzstück der historischen Seidenstraße beherbergt das zentralasiatische Land beeindruckende Architekturschätze. Städte wie Taschkent, Samarkand, Buchara und Chiwa zeugen von der einstigen Bedeutung des Landes als Kreuzungspunkt von Handelskarawanen, Religionen und Kulturen.
Inhalt
Die schönsten Städte entlang der Seidenstraße
Die moderne Hauptstadt Taschkent
Ich hatte keine konkreten Vorstellungen von der usbekischen Hauptstadt. Vielleicht ein vages Bild einer postsowjetischen Stadt mit islamischen Einflüssen. In Wirklichkeit ist Taschkent jedoch schwer zu fassen: eine Stadt mit einer besonderen Atmosphäre und voller Gegensätze. Es gibt breite Boulevards und enge Altstadtgassen, verglaste Bürogebäude und farbenprächtige Moscheen, geschäftige Basare und klimatisierten Shopping-Malls.
Anders als in den von islamischer Kultur geprägten Wüstenstädten dominiert hier der sogenannte Taschkent-Modernismus. Nachdem die Stadt 1966 von einem Erdbeben fast vollständig zerstört wurde, erfolgte der Wiederaufbau nach sowjetischem Vorbild. Überall finden sich monumentale Bauwerke, weitläufige Parkanlagen und kunstvolle Betonfassaden. Mit über drei Millionen Einwohnern ist Taschkent eine pulsierende Metropole.
Die meisten Stadtbesichtigungen beginnen am Amir-Timur-Platz. In seiner Mitte thront eine imposante Reiterstatue des berühmten Eroberers und Nationalhelden Amir Timur. Mit dem Amir-Timur-Museum und dem Hotel Uzbekistan befinden sich hier einige der wichtigsten Bauwerke. Weitere sehenswerte Plätze und Gebäude sind der Platz der Unabhängigkeit (Mustaqillik Maydoni), das staatliche Museum für Geschichte, das Alisher-Navoi-Theater, die Turkistan-Konzerthalle und das Denkmal für die Opfer des Erdbebens.
Das Erdbeben ist auch der Grund, warum es in Taschkent keine richtige Altstadt mehr gibt. Übrig geblieben ist nur ein kleines Viertel mit schmucklosen Häusern. Hier befindet sich der Hazrat-Imam-Komplex, das religiöse Zentrum mit der Barak-Khan-Medrese, dem Mausoleum von Abu Bakr Kaffal Shashi und der Tillya-Sheikh-Moschee, in der eines der ältesten Exemplare des Korans aufbewahrt wird. Hier bekomme ich erstmals einen Eindruck davon, was mich die nächsten Tage in den anderen Städten entlang der Seidenstraße erwarten wird.
Ein Muss ist der Chorsu-Basar. Er ist einer der ältesten Märkte Zentralasiens. Der Chorsu-Basar ist nicht nur ein Ort zum Einkaufen, sondern auch ein kulturelles Erlebnis, das alle Facetten des usbekischen Lebens vereint. Unter der markanten türkisfarbenen Kuppel treffen täglich hunderte Händler:innen auf noch mehr kaufwillige Kundschaft. Ich staune über Unmengen von Trockenfrüchten und Nüssen, über eingelegtes Gemüse, Hinterteile von Fettschwanzschafen und die bunten Kurut-Kugeln. Außerdem beeindruckt mich die Fülle an frischem Obst und Gemüse sowie das traditionelle Brot.
Mein absolutes Taschkent-Highlight sind die Metro-Stationen – unterirdische Kunstwerke, die es mit denen in Moskau aufnehmen können. Jede Station erzählt durch Mosaike, Skulpturen und Architektur ihre eigene Geschichte. Besonders beeindruckend sind die Station Mustaqillik Maydoni mit goldenen Verzierungen und kunstvollen Kronleuchtern, die Station Pakhtakor mit Baumwollmotiven und blau-weißen Kacheln, die Station Alisher Navoi mit 16 Kuppeln und türkischen Wandmalereien und die futuristische Station Kosmonavtlar mit Porträts sowjetischer Raumfahrer – darunter Valentina Tereshkova, die erste Frau im Weltraum.
Samarkand, eine der ältesten Städte der Welt
Wenn es eine Stadt gibt, die den magischen Glanz der alten Seidenstraße noch heute verkörpert, dann ist es Samarkand. Schon der Name klingt wie ein Versprechen aus 1001 Nacht – und genauso fühlt es sich an, wenn man zum ersten Mal vor den türkisblauen Kuppeln und majestätischen Portalen steht. Mit einer mehr als 2700 Jahre zurückreichenden Geschichte gehört Samarkand zu den ältesten kontinuierlich bewohnten Städten der Welt.
Der Registan-Platz ist zweifellos das beeindruckendste architektonische Ensemble Zentralasiens und das pulsierende Herz Samrkands. Drei prachtvolle Medresen umrahmen den Platz: Die Ulugbek-Medrese (1417-1420) mit ihren Sternmustern spiegelt die astronomische Leidenschaft des Erbauers wider. Gegenüber steht die Sher-Dor-Medrese (Löwen-Medrese) mit ihren auffälligen Löwen-Figuren auf dem Portal – ein Bruch mit dem islamischen Bilderverbot. Die dritte und größte, die Tilya-Kori, beeindruckt mit ihrer vergoldeten Kuppel und dem funkelnden Inneren.
Was alle drei Gebäude vereint, ist die unglaubliche Detailfülle der Verzierungen und die meisterhafte Majolikakunst. Diese Technik der bunt bemalten und mit Zinnglasur überzogenen Keramik verleiht den Fassaden nicht nur ihre charakteristische Farbenpracht, sondern auch eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse. Jede dieser kunstvoll hergestellten Majolika-Kacheln ist ein kleines Kunstwerk für sich – zusammen bilden sie ein atemberaubend komplexes Mosaik. Dominierende Farben sind verschiedene Nuancen von Türkis und Blau, die einen atemberaubenden Kontrast zum warmen Sandstein bilden.
Der frühe Morgen, bevor die Touristenmassen kommen, ist die beste Zeit für einen Besuch. Doch auch der Abend hat seinen Reiz, wenn die untergehende Sonne die historischen Bauten in warmes Licht taucht. Nach 21 Uhr verwandelt eine beeindruckende Lichtshow die Fassade der Tilya-Kori-Medrese in ein Spektakel aus Licht und Musik.
Über die Ulitsa Tashkentskaya erreichst du vom Registan aus die Bibi-Khanum Moschee. Timur ließ das kolossale Bauwerk für seine Lieblingsfrau errichten. Bei ihrer Fertigstellung 1404 war sie eine der größten Moscheen der islamischen Welt. Obwohl durch Erdbeben beschädigt, vermitteln die mächtigen Pfeiler und die türkisblaue Kuppel noch immer einen Eindruck von ihrer einstigen Pracht. Nur wenige Schritte entfernt liegt der quirlige Siob-Basar, der dir einen unverfälschten Einblick in den usbekischen Alltag bietet.
Die Shah-i-Zinda-Nekropole ist einer der atmosphärischsten Orte Samarkands. Der Name bedeutet «Der lebende König» und bezieht sich auf die Legende, dass hier ein Cousin des Propheten Mohammed begraben liegt. Entlang des Weges, der sich einen Hügel hinauf schlängelt, reihen sich mehr als 20 Grabmäler aus dem 11. bis 19. Jahrhundert aneinander. Besonders beeindruckend ist die Vielfalt der Majolikafliesen in Blau- und Türkistönen.
Mit den Stufen zur Nekropole verbindet sich ein interessanter Brauch: Beim Hinaufsteigen soll man die Stufen zählen und wenn man beim Hinabsteigen genau die gleiche Anzahl zählt, werden einem die Sünden vergeben. Andere sagen, dass Wünsche in Erfüllung gehen oder man nach Samarkand zurückkehrt. Ich verrate an der Stelle nicht, wie viele Stufen es sind.
Der Gur-Emir-Komplex mit seiner charakteristischen gerippten Kuppel in tiefem Türkisblau ist das Mausoleum des mächtigen Eroberers Amir Timur. In der Krypta ruhen neben Timur auch zwei seiner Söhne, zwei Enkel und sein spiritueller Lehrer. Das Innere beeindruckt mit vergoldetem Papiermaché, Onyx und einer kunstvoll verzierten Kuppel. Der zentrale Grabstein Timurs ist ein dunkler Nephritblock – angeblich der größte Nephritstein der Welt.
Buchara, die heilige Stadt
Während Samarkand mit monumentaler Pracht beeindruckt, verzaubert Buchara mit der intimen Atmosphäre eines orientalischen Märchens. Die über 2’500 Jahre alte Stadt wirkt wie ein lebendiges Museum. Mit ihren mehr als 140 geschützten Bauwerken trägt die Stadt zu Recht den Status des UNESCO-Weltkulturerbes. Der Wermutstropfen: Buchara ist heute ein touristisches Zentrum mit unzähligen Souvenirshops und Boutique-Hotels.
Entdeckungen in Buchara
Das Herz des sozialen Lebens schlägt am Lyabi-Hauz, einem der wenigen verbliebenen Wasserbecken. Das Ensemble besteht aus dem Becken und drei Monumentalbauten: der Kukeldash Medrese, der Medrese Nadir Devon Begi und der Chanaka Devon Begi. Die Bronzestatue von Nasreddin Hodscha, dem berühmten Schelm und Weisen aus den Volksmärchen Zentralasiens ist ein beliebtes Fotomotiv. Besonders charmant sind die jahrhundertealten Maulbeerbäume, die Schatten spenden. Am frühen Abend, wenn die Touristengruppen weniger werden, ist eines der Teehäuser am Lyabi-Hauz der perfekte Ort, um die besondere Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.
Im Gegensatz zu vielen anderen historischen Städten hat Buchara einen großen Teil seiner ursprünglichen Stadtstruktur bewahrt. Die Altstadt ist ein faszinierendes Labyrinth aus engen Gassen, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Lehmfarbene Mauern säumen die Wege und hinter kunstvoll geschnitzten Holztüren verbergen sich oft überraschend weitläufige Innenhöfe.
Der Shakhrud-Kanal, der einst die Stadt durchzog und für die Wasserversorgung sorgte, ist heute größtenteils unterirdisch verlegt. Diese Wasserkanäle (Ariks) waren das Lebenselixier Bucharas und brachten das kostbare Nass vom Zeravshan-Fluss in die Stadt. Auch wenn die meisten traditionellen Hauz (Wasserbecken) heute verschwunden sind, zeugen sie von dem ausgeklügelten Wassermanagement, das diese Wüstenstadt erst ermöglichte.
Wenn es einen Ort gibt, der den architektonischen Glanz Bucharas zusammenfasst, dann ist es das Poi-Kalon-Ensemble. Dieser beeindruckende Platz bildet das spirituelle und historische Zentrum der Stadt und beherbergt mit dem majestätischen Kalon-Minarett, der weitläufigen Kalon-Moschee und der noch aktiven Mir-i-Arab-Medrese drei der bedeutendsten Bauwerke Zentralasiens.
Das 48 Meter hohe Kalon-Minarett ist das unbestrittene Wahrzeichen Bucharas und eines der ältesten erhaltenen Bauwerke der Stadt. Es wurde 1127 errichtet und hat dank seines innovativen Fundaments aus Schilfrohr, Sand und Kamelmilch alle Invasionen und Erdbeben überdauert. Selbst Dschingis Khan, der 1220 Buchara größtenteils zerstörte, war angeblich so beeindruckt, dass er befahl, den Turm zu verschonen. Die Kalon-Moschee auf der Westseite des Platzes wurde im 16. Jahrhundert errichtet und bietet Platz für bis zu 10.000 Gläubige. Ihr weiter Innenhof mit 288 Kuppeln, die von 208 verzierten Säulen getragen werden, vermittelt zeitlose Ruhe.
Die legendäre Seidenstraße hat Buchara nicht nur Reichtum, sondern auch eine einzigartige Handelsarchitektur beschert: die prächtigen Handelskuppeln, die bis heute das Stadtbild prägen. Diese überdachten Basare, die lokal als «Toki» bezeichnet werden, waren genial durchdachte Handelsplätze. Von den ehemals sechs Kuppelbasaren kannst du heute noch drei besichtigen, die alle im 16. Jahrhundert erbaut wurden: den Toki Sarrafon (Kuppel der Geldwechsler), der Toki Telepak Furushon (Kuppel der Kappenmacher) und den Toki Zaragon (Kuppel der Juweliere). Neben den vielen Souvenirläden gibt es noch authentische Handwerkskunst.
In der Kosh-Medrese-Straße stehen sich zwei bemerkenswerte Medresen gegenüber: Die 1417 erbaute Ulughbek-Medrese besticht durch geometrische Muster und dezente Sternenornamente – passend für einen Herrscher, der den Himmel erforschte. Gegenüber steht die opulente Abdulaziz-Khan-Medrese (1652) mit üppigen Blumenornamenten, bunten Fliesen und vergoldeten Details. Dieses architektonische Gegenüber ist mehr als ein zufälliges Nebeneinander, es ist ein bewusst inszenierter Dialog zwischen verschiedenen Epochen: Rationalismus trifft auf Opulenz, Zurückhaltung auf Prachtentfaltung. Heute beherbergen beide Gebäude kleine Ausstellungen und Handwerksläden.
Die Ark ist das älteste Bauwerk Bucharas und war über zwei Jahrtausende hinweg das pulsierende Machtzentrum des Emirats. Majestätisch erhebt sich die gewaltige Zitadelle auf einem künstlichen Hügel im Westen der Altstadt. Ihre massiven Lehmwälle sind ein stummes Zeugnis vergangener Macht. Was du heute siehst, ist nur ein Schatten ihres einstigen Glanzes. Etwa 80 % der ursprünglichen Anlage wurden 1920 bei der sowjetischen Bombardierung zerstört. Doch selbst die Ruinen vermitteln einen Eindruck davon, wie imposant diese «Stadt in der Stadt» einst war – mit eigenen Moscheen, Palästen und Wohnquartieren für bis zu 3.000 Menschen.
Der Eingang führt durch eine beeindruckende Rampe, die von massiven Mauern gesäumt wird. Im Inneren wurden einige Gebäude restauriert, darunter die Juma-Moschee und die Krone-Audienz-Halle, in der du einen Nachbau des Throns des Emirs bewundern kannst. Das heutige Museum bietet Einblicke in die Geschichte Bucharas und von der oberen Plattform aus hast du einen spektakulären Blick über die Altstadt, der besonders eindrucksvoll ist, wenn die Sonne untergeht.
Wüstenoase Chiwa
Die über 2’500 Jahre alte Oasenstadt war einst ein wichtiger Handelsposten der Seidenstraße und später Hauptstadt des Khanats Chiwa. Die Altstadt, Ichan Kala, ist perfekt erhalten und gleicht einem märchenhaften Freilichtmuseum. Als erstes usbekisches UNESCO-Weltkulturerbe (seit 1990) zieht sie Besucher aus aller Welt an. Anders als in Buchara oder Samarkand leben hier kaum noch Einheimische.
In der Altstadt von Chiwa
Die imposanten Lehmziegelmauern von Ichan Kala umschließen die Altstadt wie ein schützendes Band. Mit einer Höhe von bis zu zehn Metern und einer Länge von über zwei Kilometern sind sie ein beeindruckendes Zeugnis mittelalterlicher Befestigungskunst. Vier monumentale Tore durchbrechen die Mauer in alle Himmelsrichtungen.
Der Kalta Minor ist das fotogenste Wahrzeichen Chiwas. Das mit leuchtend türkisfarbenen Kacheln verzierte Minarett sollte ursprünglich das höchste der islamischen Welt werden (70 Meter). Doch nach dem Tod des Auftraggebers Khan Muhammad Amin Khan im Jahr 1855 wurden die Arbeiten bei 29 Metern eingestellt. Heute beeindruckt der «Kurze Turm» mit seinen brillanten Mustern aus glasierten Fliesen.
Im Herzen der Altstadt verbirgt sich die Juma-Moschee (1788). Sie beeindruckt nicht durch prunkvolle Kuppeln, sondern durch ihr einzigartiges Inneres: 213 kunstvoll geschnitzte Holzsäulen tragen das flache Dach und schaffen einen meditativen Raum. Jede Säule erzählt eine eigene Geschichte – einige stammen aus dem 10. Jahrhundert. Das durch die Deckenöffnungen einfallende Licht schafft eine mystische Atmosphäre.
Das jüngste historische Bauwerk Chiwas (1910) ist gleichzeitig eines der auffälligsten. Das schlanke Minarett ragt 45 Meter in die Höhe, ist mit horizontalen Streifen aus türkisfarbenen Kacheln verziert und bildet einen markanten Kontrast zu den sonst sandfarbenen Bauten. In der angrenzenden Medrese ist heute ein spannendes Museum für angewandte Kunst untergebracht. Islam Hodja war Großwesir und Reformer, der erste moderne Schulen gegen den konservativen Klerus einführte – eine Ironie, dass ausgerechnet seine Medrese zu den schönsten der Stadt zählt.
Der «Steinerne Hof» Tasch Hauli ist ein Labyrinth aus über 150 Räumen und wurde zwischen 1830 und 1838 als Residenz für Khan Allah Kuli erbaut. Der Palast vereint drei separate Bereiche: den Harem für die vier legitimen Ehefrauen und Konkubinen des Khans, den Empfangsbereich für offizielle Zeremonien und den Gerichtshof. Die kunstvollen Fayencen, Majolika-Fliesen und geschnitzten Holzdecken zeugen vom Reichtum des einstigen Herrschers. Besonders beeindruckend ist der Thronsaal mit seinen leuchtend blauen Kacheln und den Nischen für Botschafter.
Meine Empfehlung für deine Usbekistan-Reise
Für die perfekte Usbekistan-Route empfehle ich dir, von Ost nach West zu reisen. Starte in Taschkent, der modernen Hauptstadt, und arbeite dich über Samarkand und Buchara nach Chiwa vor. Diese Route ermöglicht dir eine chronologische Steigerung der Eindrücke – vom pulsierenden Großstadtleben bis hin zum märchenhaften Freilichtmuseum. Ich denke, ich wäre enttäuscht gewesen, wenn Taschkent die letzte Station meiner Reise gewesen wäre.
Zwischen Taschkent und Samarkand verkehrt der Afrosiyob-Schnellzug, der die 344 Kilometer in nur zwei Stunden zurücklegt – klimatisiert und mit Bordservice.
In Buchara begegnet dir eine charmante Besonderheit: der mobile Geldwechsler oder «Sarraf». Während die historischen Geldwechsler einst im prächtigen Toki Sarrafon residierten, kommt der moderne Sarraf heute auf Anruf mit seinem Elektroroller zu dir. Er bietet oft bessere Kurse als offizielle Wechselstuben und das Geschäft wird schnell und diskret abgewickelt – ein kleines Abenteuer mit praktischem Nutzen.
Obwohl viele Reiseveranstalter eine Übernachtung im Jurtencamp in der Wüste anpreisen, rate ich nach meiner Erfahrung davon ab. Diese Camps sind meist speziell für Touristen inszeniert und haben wenig mit dem authentischen Leben der Nomaden zu tun.
Stattdessen empfehle ich in Chiwa eine Übernachtung in einer umgebauten Medrese. Die historische Koranschule wurde liebevoll in ein Hotel verwandelt und bietet ein unvergleichliches Ambiente. Vom Innenhof aus blickst du direkt auf die alten Kuppeln und Minarette, während du den Sonnenuntergang bei einer Tasse Tee genießt. Die Zimmer in der Orient Star Medrese sind zwar einfach, aber authentisch eingerichtet.
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Vegetarier:innen haben es in Usbekistan nicht immer ganz leicht. Die traditionelle Küche ist sehr fleischlastig, aber mit etwas Vorbereitung und den richtigen Vokabeln kein Problem. Tipps und Tricks findest du in meinem Artikel Vegetarisch in Usbekistan, in dem ich meine eigenen Erfahrungen teile.
In Usbekistan triffst du auf eine schier unglaubliche Fülle an prunkvollen historischen Bauwerken. Das kann schnell überfordern. Am besten reist du nach der Empfehlung «weniger ist mehr». Du verpasst nichts! Schließlich möchtest du am Ende noch wissen, welches Bauwerk du in welcher Stadt gesehen hast.
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Carola ist eine leidenschaftliche Teilzeitnomadin, die ihren Vollzeitberuf mit Reiselust verbindet. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola und seit 2016 eine wahre Inspirationsquelle für alle, die die Welt entdecken wollen. In ihren authentischen Reiseberichten teilt sie einzigartige Erlebnisse und gibt praktische Tipps.