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Weihnachtsmarkt im Elsass: Strasbourg, Colmar, Kaysersberg und Riquewihr

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November und Dezember bedeuten für mich Adventsreisen, kaum ein Jahr ohne einen Besuch auf einem Weihnachtsmarkt im Elsass, in der Schweiz, in Deutschland, in Österreich oder auch mal weiter weg. In den letzten Jahren war ich im Advent auf einem der Christkindlmärkte in Salzburg und Wien. Ich bin durch den traditionellen Weihnachtsmarkt im Freiluftmuseum Skansen in Stockholm geschlendert. Im Winter Wonderland in London habe ich mich über die Mischung aus Kunsthandwerksmarkt und Oktoberfest amüsiert. Den Besuch auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin und Stuttgart habe ich jeweils mit einem Shopping-Wochenende kombiniert.

Dabei muss es nicht immer eine lange Reise sein, ein kurzer Ausflug reicht bereits, um in eine völlig andere Welt einzutauchen und die vielbesagte Weihnachtsstimmung zu spüren. Adventsreisen und Weihnachtsmärkte sind gut gegen Fernweh.

Hast du eine Ahnung, wie zauberhaft und stimmungsvoll der Advent im Elsass sein kann? Im Beitrag stelle ich dir einige Städte mit ihren Weihnachtsmärkten vor.

Weihnachtsmarkt im Elsass

Das Elsass hat es mir besonders angetan. Ab Ende November verwandeln sich die Städte in zauberhafte Wintermärchen. Ich starte dann die «Operation Weihnachtsmarkt im Elsass». Glücklicherweise ist die Region aus der Zentralschweiz in nur zwei bis drei Stunden bequem zu erreichen. Die beiden größten und bekanntesten Märkte befinden sich zweifelsohne in Strasbourg und Colmar. Daneben gibt es aber so manches Kleinod zu entdecken.

Besonders eindrücklich finde ich, wie liebevoll im Alsace die Häuser geschmückt werden. Eigentlich sind die kleinen und alten Fachwerkhäuser für sich alleine schon sehenswert, aber mit Lichterketten, Girlanden, verzierten Fensterläden, Päckchen, Plüschteddybären, Sternen, Rentieren und Nikolaus-Figuren geschmückt, strahlen sie richtig festliche Stimmung aus.

Schön ist auch, dass die Weihnachtsmärkte jeweils über die ganze Stadt verteilt und dadurch als einzelne nicht so riesig sind. Entsprechend kannst du von einem Platz zum nächsten schlendern und so die schönsten Ecken kennenlernen. Für die Städte Straßburg und Colmar gibt es eigens eine Karte oder einen Stadtplan, auf der oder dem sämtliche Weihnachtsmärkte mit ihren Produkten, Besonderheiten und kulturellen Aktivitäten verzeichnet sind. Zudem weisen einem Wegweiser immer und überall den Weg zum nächsten Markt.

Dazu kommen die Elsässer Spezialitäten! Zwar wird mittlerweile überall Flammkuchen (Tarte flambée) angeboten, das Original direkt auf einem Weihnachtsmarkt im Elsass genossen schmeckt aber nochmals besser. Nicht ganz so mein Ding ist Sauerkraut. Choucroute gibt es immer und überall, auch an den vielen Verpflegungsständen. Das Essen ist stark fleischlastig und deftig. Nach einer Portion Tartiflette (Kartoffelauflauf mit Münsterkäse) bist du bestimmt längere Zeit satt.

Nachdem es sich um eine Weinbauregion handelt, solltest du unbedingt Glühwein verkosten. Im Gegensatz zu vielen deutschen Weihnachtsmärkten bekommst du hier in der Regel keine Fertigprodukte. Leider ist aber auch der selbstgemachte Glühwein für mich viel zu stark gezuckert und gewürzt. Mit dem einen oder anderen Vin Chaud Blanc mit Zitronen- und Orangenscheiben habe ich eine Alternative gefunden.

Strasbourg – Cité de Noël

Der «Christkindelsmärik» beim Münster gilt als der älteste Weihnachtsmarkt im Elsass, ja in ganz Frankreich. Angeblich fand er 1570 zum ersten Mal statt. Daneben gibt es noch neun weitere Standorte mit insgesamt etwa 300 Ständen. Nicht alle sind gleich stimmungsvoll. Ich persönlich mag das Angebot an Kunsthandwerk, elsässischen Spezialitäten und Weihnachtsleckereien. Der Place d’Austerlitz ist der Treffpunkt für Feinschmecker. Weniger ansprechend sind die langen Reihen mit kitschiger LED-Weihnachtsbeleuchtung oder asiatischer Einheitsware.

Am Place Kléber steht der riesige geschmückte Weihnachtsbaum, der natürlich erst nach dem Eindunkeln seine volle Pracht entfaltet. Überhaupt ist es vor allem die Weihnachtsbeleuchtung, die Strasbourg zur Weihnachtszeit so einzigartig macht. Die Straßenzüge sind unterschiedlich und üppig dekoriert mit Engeln, Päckchen, Kronleuchtern und fast jeder Weihnachtsmarkt hat ein wunderschön beleuchtetes Eingangstor.

Wenn du in Straßburg bist, solltest du unbedingt La Petite France besuchen. Am besten spazierst du gemütlich durch die historischen Gassen mit den kleinen Fachwerkhäusern bis zum Fluss Ill. Dort sind die alte Drehbrücke und die Schleusen sehenswert. Außerdem findest du in diesem Quartier viele kleine typische Restaurants, die zum Teil direkt am Wasser liegen – Idylle pur.

Wer zur Weihnachtszeit nach Strasbourg fährt, muss sich darüber bewusst sein, dass die Stadt dann zur Touristenhochburg avanciert und besonders an den Wochenenden völlig überlaufen ist. In den Straßen und Gassen wird es ziemlich eng und nicht immer kann man den Weihnachtsmarkt so richtig genießen. Seit den Anschlägen in Paris und Nizza herrscht auf den Märkten höchste Sicherheitsstufe. Du triffst überall auf Security und bewaffnete Soldaten.

Eigentlich empfehle ich, in Straßburg zwei Tage zu verbringen. So kannst du morgens um zehn, wenn die ersten Stände öffnen, in aller Ruhe durch die Märkte flanieren und später das abendliche Lichtermeer bewundern. Die Märkte öffnen jeweils am letzten Wochenende im November ihre Türen und könne dann bis zum 31. Dezember besucht werden.

Colmar

Vielleicht (noch) nicht ganz so berühmt und so groß, aber mindestens so romantisch, ist ein anderer Weihnachtsmarkt im Elsass, der in Colmar. In der Stadt gibt es fünf verschiedene Standorte, am Place des Dominicans, am Place Jeanne d’Arc, beim Alten Zoll, einen Handwerksmarkt im Koïfhus und jenen in Klein Venedig. Letzterer richtet sich vor allem an Kinder. Es gibt Stofftiere, Spielsachen, ein Karusell, den Briefkasten für den Weihnachtsmann und eine mechanische Krippe.

Auch in Colmar ist von Ende November bis Ende Dezember durchgehend Weihnachtsmarkt-Zeit. Weite Teile der Stadt werden dann zur Fußgängerzone erklärt. Wegweiser erleichtern die Orientierung und führen dich durch das weihnachtlich dekorierte Colmar. Neben den individuell geschmückten Häusern sind unzählige Tannenbäume und überdimensionierte Weihnachtsgestecke über die ganze Stadt verteilt.

Für mich die schönste Gegend in Colmar ist Klein Venedig, quasi das Pendant zu La Petite France in Strasbourg. Die bunten Fachwerkhäuser am Kanal sind nicht nur an Weihnachten schön anzuschauen. Es liegt auf der Hand, dass auch in Colmar in der Zeit vor Weihnachten und am Weihnachtsmarkt viel los ist. Meiner Meinung nach reicht hier ein Tag für einen Besuch.

Feinschmecker kommen übrigens im La Maison des Têtes auf ihre Kosten. Das Menü «Voyage en monde végétal» ist ein Traum.

Kaysersberg

Wenn du es etwas ruhiger möchtest, besucht einen Weihnachtsmarkt in den kleineren Ortschaften wie Kaysersberg. Das kleine Städtchen, überragt von der Schlossruine, ist einer der romantischsten Orte im Elsass und auf jeden Fall einen Besuch wert. Überall herrscht eine weihnachtliche Atmosphäre.

Der eigentliche Weihnachtsmarkt im Arsenal Hof und hinter der Kirche öffnet an allen vier Adventswochenenden jeweils Freitag, Samstag und Sonntag und dann die Tage vor Weihnachten. Es gibt aber noch andere Stände, zum Teil in Hinterhöfen, überall in der ganzen Stadt verteilt. Neben dem Weihnachtsmarkt freue ich mich über ein paar besondere Geschäfte und die kleinen Glasbläserei, wo man wirklich schöne Stücke erstehen kann. Abends erstrahlt Kaysersberg dann ebenfalls wunderschön im Lichterglanz. Idealerweise planst du seinen Besuch so, dass du erst am späten Nachmittag nach Kaysersberg und zum dortigen Weihnachtsmarkt kommst.

Riquewihr

Von allen Städten und Dörfern im Elsass gefällt mir der Weinbauort Riquewihr am besten. Nicht umsonst zählt Riquewihr zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Der mittelalterliche Ortskern ist richtig romantisch. Mit den alten Stadtmauern und Wehrtürmen fühlst du dich hier wie in einem Freilichtmuseum. Im Winzerort gibt es überall Weinkeller und die Reben wachsen direkt am Ortsrand. Das Stadtbild ist geprägt durch seine Fachwerkhäuser. Während die Häuser im Sommer liebevoll mit Blumen geschmückt sind, erstrahlen sie in der Weihnachtszeit mit üppigen Dekorationen.

In der Nähe des Rathauses gruppieren sich die Stände mit Kunsthandwerk. In der Rue du Général de Gaulle findest du zusätzlich viele verschiedene Verpflegungsstände. An einem Sonntagnachmittag oder -abend ist hier leider kaum ein Durchkommen. In den Restaurants und Cafés ist kaum ein Platz zu bekommen. Mittlerweile sind die Weihnachtsmärkte im Elsass so berühmt, dass an den Wochenenden Hunderte von Reisebussen in die Region kommen. Für einen Besuch empfehle ich deshalb eher einen Wochentag.

Auf der Seite Noel Alsace findet du eine Übersicht über alle Weihnachtsmärkte.

Diesen Artikel habe ich ursprünglich im Rahmen der Blogparade «I LOVE Weihnachtsmarkt» von SOS-Fernweh verfasst. Denn wie es dort so schön heißt: Ein Weihnachtsmarkt ist ideal gegen Fernweh. Und nicht nur das: Weihnachtsmarkt und Fernweh lassen sich ideal miteinander verbinden. Wie wäre es einmal mit einem Besuch in Krakau, in Tallinn, Stuttgart, Ljublijana oder Luxemburg?

Weihnachtsmarkt, Elsass und Adventsreisen
Weihnachtsmarkt im Elsass

Carola ist eine passionierte Teilzeitnomadin, verbindet Vollzeitberuf mit Reiselust. Sie ist der Kopf hinter Travellingcarola.

Seit mehr als sieben Jahren schreibt sie authentische Reiseberichte über einzigartige Erlebnisse, gibt praktische Tipps und will andere inspirieren, die Welt zu entdecken.

2 Gedanken zu „Weihnachtsmarkt im Elsass: Strasbourg, Colmar, Kaysersberg und Riquewihr“

  1. Liebe Carola,

    echt tolle Bilder 🙂 Ich habe einige Freunde, die auch jedes Jahr ins Elsass auf den Weihnachtsmarkt fahren. Sie schwärmen immer in den höchsten Tönen. Es wird Zeit, dass ich mir das auch mal aus der Nähe anschaue 😀

    Vielen Dank für deinen eindrucksvollen Beitrag zu unserer Blogparade. Es hat Spaß gemacht, deinen Bericht zu lesen!

    Liebe Grüße (momentan vom Weihnachtsmarkt in Leipzig)

    Janina

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